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23.10.2003 17:15

Lübecker Hochschulen unterstützen Strukturwandel in der Region

Frank Mindt Kommunikation/ Pressestelle
Fachhochschule Lübeck

    Lübecker Hochschulen richten gemeinsam mit der Wirtschaft neue Kompetenzzentren in zukunftsfähiger Energietechnik (Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie) und in Health Sciences (Tissue Engineering und Drug Design & Target Monitoring) für die Region Lübeck ein.

    Am 29.10.2003 wird Staatssekretär Herr Dr. Helmut Körner, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung- und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, im Auftakt des ersten Kogge Forums in Lübeck vier Zuwendungsbescheide der EU Förderung aus ESF/ASH-Mitteln für Projekte der Region Lübeck den Rektoren der Universität und der Fachhochschule Lübeck überreichen.

    Die Projekte haben ein Gesamtvolumen von rd. 6,4 Mio Euro. Neben der EU mit ESF-Mitteln (rd. 2,5 Mio Euro) zur Unterstützung des wirtschaftlichen Strukturwandels in der Region ist es vor allem der Possehl Stiftung (rd. 1, 4 Mio Euro) zu verdanken, dass die Einrichtung der Kompetenzzentren im MultifunktionsCenter (MFC) am Hochschulstandort Lübeck ermöglicht wird. Damit positioniert sich das MFC nachhaltig als Schnittstelle zwischen den Hochschulen und der Wirtschaft. Die Kompetenzzentren wurden mit maßgeblicher Unterstützung durch das Technik Zentrum Lübeck/ Wissenschafts- und Technologiepark (TZL/WTP) realisiert und werden im Hinblick auf die wirtschaftliche Verwertung von F+E-Ergebnissen vom TZL/WTP kontinuierlich begleitet bzw. unterstützt. Bei den vier Zentren handelt es sich um:

    Fachhochschule Lübeck
    1. "Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie"
    Die Brennstoffzellentechnologie steht absehbar vor der kommerziellen Nutzung. Ihre Anwendungsgebiete liegen in der Antriebstechnik von Fahrzeugen, in der Stromversorgung von Kleinverbrauchern und in der gekoppelten Strom- und Wärmeversorgung von Gebäuden. Bei der Entwicklung von Innovationen in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie sind komplexe Entwicklungsaufgaben zu lösen, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Fachdisziplinen, wie Verfahrenstechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informations- und Werkstofftechnologie, Physik und Chemie, Sicherheitstechnik und Qualitätsmanagement, erfordert.
    Einzelne Unternehmen können in diesen komplexen und investitions- und kostenintensiven Entwicklungsprozessen eigenständig nur Teilaufgaben erfüllen, so dass sie bei der Entwicklung marktfähiger Produkte auf eine Zusammenarbeit mit anderen Partnern wie Hochschulen, Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen angewiesen sind.
    Im Umfeld des Kompetenzzentrums wird die Weiterentwicklung und Stärkung von vorhandenen Unternehmen und die Gründung von neuen Unternehmen durch den systematischen Transferprozess von Wissen und den Kompetenzaufbau bei den Netzwerkpartnern positiv begleitet und unterstützt.
    Die Region Lübeck bietet mit dem dort bereits vorhandenen Know-how sehr günstige Ausgangsvoraussetzungen um ein solches Kompetenzzentrum zu bilden. In der Brennstoffzellentechnologie besteht bereits ein Verbund von Unternehmen, Hochschulen und der Fachhochschule Lübeck.

    2. Kompetenz-Netzwerk "Medizintechnologie (Health Sciences)"
    Die Medizin- und Biomedizintechnik sind Kernbereiche der Schleswig-holsteinischen Gesundheitswirtschaft. Sowohl Firmen als auch insbesondere hochschulseitig sind Kompetenzen vielfältig vorhanden und können interdisziplinär vernetzt werden. Ein regionaler Schwerpunkt ist dabei in Lübeck gegeben durch die Universität zu Lübeck, die Fachhochschule, das medizinische Laserzentrum sowie die lokale Industrie (Dräger, Eska, Euroimmun, AGMT, CEMET, u.a.)
    Ausbildungs- , Fortbildungs- sowie Dienstleistungs- und Technologietransferangebote der medizinisch orientieren Institute der schleswig-holsteinischen Hochschulen sollen systematisiert und vernetzt und gebündelt werden.
    Das Kompetenznetzwerk Medizintechnologie umfasst folgende Betrachtungsebenen:
    - Kundenorientierung: Prozesskette der Gesundheitsversorgung Prävention-Patient-Arzt-Krankenhaus-Nachsorge
    - Produktorientierung: ganzheitlicher und anwendungsorientierter Produktlebenszyklus vom Produkt zum Prozess
    - Integrations-Kooperationsorientierung: gesamtheitliche Innovationsförderung Unternehmen-Hochschulen-Kliniken

    Der Fokus liegt dabei auf der vorwettbewerblichen und produktunabhängigen Zusammenarbeit von Unternehmen mit Hochschulen und Kliniken.

    Universität zu Lübeck
    3. "Tissue-Engineering"
    "Tissue Engineering" (TE) ist die Züchtung und gezielte Veränderung menschlicher Zellen, Gewebe und Organe zur Verbesserung oder zum Ersatz von Körperteilen, die durch Verletzung oder Krankheit geschädigt sind. Es bietet ein großes Potenzial zur Entwicklung völlig neuartiger Therapieansätze. TE soll im Lübecker Kompetenzzentrum als Dienstleistungsbereich und eigenständiges Forschungsgebiet etabliert werden. Es steht im Einklang mit den Bemühungen der Landesregierungen Schleswig-Holstein und Hamburg für die Etablierung und das Wachstum der Biotechnologie in der Region.

    Das Zentrum wird durch die Kliniken für Herzchirurgie, für Plastische Chirurgie und für Dermatologie und Venerologie sowie durch das Institut für Medizinische Molekularbiologie der Lübecker Universität getragen. Weitere Kliniken haben ihr Interesse an einer Mitwirkung bekundet. Das Kompetenzzentrum "Tissue Engineering" wird eine bedeutsame Signalwirkung auf die pharmazeutische und die Life Science-Industrie entwickeln. Interessierter Industriepartner ist zum Beispiel die Bionethos Alphacells GmbH.

    4. "Drug-Design and Target Monitoring"
    Zahlreiche schwere Erkrankungen sind durch fehlgesteuerte oder infektionsbedingte Genexpression verursacht. Das Ziel der Forscher ist es jetzt, "Drug-Targets" und damit kausale Therapieansätze für einen modernen Wirkstoffentwurf auf molekularer und genetischer Ebene zu suchen und zu
    identifizieren. Das Kompetenzzentrum "Drug Design und Target Monitoring" wird seitens der Universität vom Institut für Chemie (Prof. Dr. T. Peters) betrieben. Seitens des Universitätsklinikums ist das Institut für Molekulare Medizin (Prof. Dr. G. Sczakiel) beteiligt. Bereits eingebundene sowie anvisierte Wirtschaftpartner sind zum Beispiel die Alepharma in Hamburg, die A3D International GmbH in Lübeck, das Lübeck-Novosibirsk-Labor (LNL), ALTANA Pharma AG in Konstanz und die Firma Euroimmun, Lübeck. Projekte des Zentrums sind "Neuartige NMR-Verfahren zum gezielten Entwurf von pharmakologischen Wirkstoffen", "Automatisierter Entwurf von Nukleinsäure-Wirkstoffen - Antisense Oligonukleotide und siRNA" und "Target- und Wirkstoff-Monitoring über extrazelluläre
    Nukleinsäuren". Das Zentrum leistet praxisnahen Know-how-Transfer und qualifiziert für hoch innovative Arbeitsplätze. Es entspricht mit seinen Zielsetzungen in hervorragender Weise der Technologie- und Strukturpolitik des Landes Schleswig-Holstein.

    Die Kompetenzzentren werden maßgeblich zum Strukturwandel in der Region beitragen und einen deutlichen Schritt zur Entwicklung des Technologiestandortes Lübeck bewirken. Die zukunftsorientierten Projekte reihen sich in die bereits laufenden strukturverändernden Initiativen der Wirtschaftsregion Lübeck ein.
    Die Region Lübeck bietet mit dem dort bereits vorhandenen Know-how sehr günstige Ausgangsvoraussetzungen, um die Kompetenzzentren zu bilden, aus dem beschäftigungswirksame Impulse für die Weiterentwicklung der in der Region ansässigen und den in Zukunft entstehenden Unternehmen über einen kompetenten Wissens- und Kompetenztransfer gegeben werden können.


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-luebeck.de
    http://www.uni-luebeck.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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