Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität des Saarlandes für zwei Jahre dabei, ihre Forschungsergebnisse für alle frei zugänglich in wissenschaftlichen Fachzeitschriften zu veröffentlichen. Die Universität war mit einem entsprechenden Antrag erfolgreich: Die DFG stellt für diesen Open Access genannten, freien und kostenlosen Zugang zu Wissen im Internet rund 200.000 Euro zur Verfügung. Die Universität stockt die Mittel um weitere 50.000 Euro auf. Damit schafft die Uni Strukturen zur Finanzierung von Open-Access-Publikationen und sieht hierin auch eine wirksame Maßnahme gegen unseriöse „Fake“-Journals.
Artikel, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse vorstellen, sollen frei zugänglich sein für alle, die sich dafür interessieren. Jeder soll sie kostenfrei lesen können. Solche Open Access genannten Publikationen wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft an der Universität des Saarlandes jetzt fördern. „Hohe Kosten, die Bibliotheken für Zeitschriften-Abos zahlen müssen, oder Gebühren für Leser fallen bei Open Access nicht an. Dafür verlangen aber die Verlage Gebühren für die Veröffentlichung der Journalartikel. Das ist inzwischen in der Wissenschaftswelt üblich“, erklärt Dr. Ulrich Herb, der an der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek für elektronische Publikationsangebote zuständig ist, und auch am Antrag der Universität an die DFG mitgearbeitet hat.
Mit dem Programm „Open Access Publizieren“ will die DFG Hochschulen dazu anregen, Strukturen zur Finanzierung von Open-Access-Publikationen aufzubauen. Die DFG fördert die Universität dabei, einen Publikationsfonds einzurichten, aus dem sie bei der Veröffentlichung von Artikeln in Open-Access-Zeitschriften anfallende Publikationsgebühren finanzieren kann. „Forscherinnen und Forscher unserer Universität können ab April Anträge stellen, dass ihre Veröffentlichungskosten übernommen werden. Aus den von der DFG bereitgestellten Mitteln können Publikationsgebühren in Höhe von maximal 2.000 Euro pro Aufsatz finanziert werden“, sagt Professor Christian Wagner, Vizepräsident für Planung und Strategie der Universität des Saarlandes.
„Die Universität sieht dies zugleich als weitere Maßnahme zum Schutz vor allem unserer jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gegen unseriöse Journals“, erklärt Professor Wagner. Dass Gebühren als Gegenleistung für wissenschaftliche Veröffentlichung heute üblich sind, hat den großen Nachteil, dass es zunehmend schwer geworden ist, unter den Tausenden Fach-Journalen unseriöse Fake-Journals zu erkennen, die gegen Zahlung ungeprüft jede Einreichung publizieren. „Indem wir Strukturen für Open Access an unserer Universität schaffen, haben wir mehr Möglichkeiten, unsere Wissenschaftler intensiver zu beraten und notfalls zu warnen und von einer Veröffentlichung abzuraten“, sagt Christian Wagner.
Die Universität des Saarlandes unterstützt ihre Wissenschaftler, vor allem die Nachwuchs-Forscherinnen und -Forscher, verstärkt dabei, den Durchblick bei der Fachjournal-Vielfalt zu behalten und regt auch den Erfahrungsaustausch unter den Forschern an. Etwa durch regelmäßige Informationsveranstaltungen, bei denen Experten über Open Access informieren und hilfreiche Angebote vorstellen, um Fake-Journals zu erkennen.
Kontakt für die Medien:
Professor Dr. Christian Wagner, Vizepräsident für Planung und Strategie der Universität des Saarlandes: Tel.: 0681 302 3003 o. -2416;
E-Mail: c.wagner@mx.uni-saarland.de
Dr. Ulrich Herb: Telefon 0681 302 2798, E-Mail: u.herb@sulb.uni-saarland.de
Professor Christian Wagner, Vizepräsident für Planung und Strategie der Universität des Saarlandes
Foto: Oliver Dietze
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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