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08.02.2019 11:35

Haeckels Briefe nach Hause

Sebastian Hollstein Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Präsentation des zweiten Bands der „Ausgewählten Briefwechsel“ Ernst Haeckels am 16. Februar an der Universität Jena

    Am 16. Februar 2019 jährt sich der Geburtstag des berühmten Biologen und Evolutionsforschers Ernst Haeckel zum 185. Mal. Zu diesem Anlass präsentiert die Forschungsstelle Ernst Haeckel der Friedrich-Schiller-Universität Jena den zweiten Band der Edition „Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel“. Zu der Veranstaltung lädt die Universität Jena alle Interessierten um 14 Uhr in den Hörsaal der Allgemeinen Botanik (Am Planetarium 1) ein. Nach Grußworten und einer kurzen Einführung durch die Experten der Briefedition geben Sprecher in szenischen Lesungen Eindrücke von den Korrespondenzen Haeckels.

    Selbstzweifel und weltanschauliche Konflikte

    Der zweite Band widmet sich dem Briefwechsel mit seiner Familie im Zeitraum von 1854 bis 1857 – den Studienjahren Haeckels. Der Leser kann dabei aus erster Hand erleben, wie aus dem zurückgezogenen jungen Mann ein selbstbewusster, ambitionierter Wissenschaftler wird. Haeckel schildert seinen Eltern tagebuchartig den Alltag eines fleißigen Medizinstudenten in Würzburg. Mit erstaunlicher Offenheit spricht er auch über Selbstzweifel und weltanschauliche Konflikte, mit denen sich der aus einem protestantischen Elternhaus stammende Haeckel im katholischen Würzburg und in der religiös eher neutralen Forschungsumgebung konfrontiert sieht. Dabei wendet er sich auch an seinen Bruder Karl und seine Tante Bertha.

    In dieser Lebensphase prägen Ernst Haeckel vor allem drei Reisen – sowohl als Mensch als auch als Wissenschaftler. Im Sommer 1854 reist er mit einem Freund nach Helgoland und trifft dort seinen Lehrer, den Zoologen Johannes Müller. Hier erwacht sein Interesse für die Meeresbiologie, die ihn zeitlebens nicht mehr loslassen wird. Ein Jahr später unternimmt er ausschweifende und abenteuerliche Wanderungen in den Alpen. 1857 schließlich begibt er sich nach Nizza, wo er erste Forschungen für seine Dissertation betreibt. Seine Briefe geben einen intensiven Eindruck von den Erfahrungen, die er unterwegs macht.

    Erster Auftritt der Ehefrau

    Am Ende des Bandes hat auch Anna Sethe, Haeckels spätere erste Ehefrau, ihren ersten Auftritt: Eingeladen zu Haeckels Promotionsfeier sagt sie den Eltern ihr Kommen zu. Die Folgen dieser Begegnung und seine Gedanken über die beginnende Liebe sind aber Gegenstand des nächsten Bandes, der wahrscheinlich im kommenden Jahr erscheinen wird.

    Insgesamt planen die Editoren 25 Bände. Sechs davon widmen sich den familiären Korrespondenzen, weitere Bücher stellen etwa den wissenschaftlichen Austausch sowie die Briefe mit Künstlern und Literaten in den Mittelpunkt. Das Langzeitprojekt „Ernst Haeckel (1839-1919): Briefedition“ ist am Ernst-Haeckel-Haus der Friedrich-Schiller-Universität Jena angesiedelt. Es wird von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften betreut und von der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften gefördert.

    Mit der Buchpräsentation eröffnen die Biologen und Wissenschaftshistoriker der Friedrich-Schiller-Universität Jena zudem das Haeckel-Jahr anlässlich des 100. Todestages des berühmten Wissenschaftlers im August. Anlässlich dieses Jahrestages sind weitere Veranstaltungen geplant, die sich mit dem Leben und Wirken des Biologen auseinandersetzen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Thomas Bach
    Ernst-Haeckel-Haus der Universität Jena
    Kahlaische Straße 1, 07745 Jena
    Tel.: 03641/949503
    E-Mail: thomas.bach[at]uni-jena.de


    Bilder

    Ernst Haeckel, Fotografie von Georg Jakob Gattineau (Erlangen), 1853.
    Ernst Haeckel, Fotografie von Georg Jakob Gattineau (Erlangen), 1853.
    Quelle: Ernst-Haeckel-Archiv Jena
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Ernst Haeckel, Fotografie von Georg Jakob Gattineau (Erlangen), 1853.


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