Unter dem Motto „Klimaneutrale Stadt“ hat am 9. Februar 2019 an der OTH Regensburg ein Symposium mit rund 80 Teilnehmenden zur Rundumerneuerung des Regensburger Viertels Margaretenau stattgefunden.
Unter dem Motto „Klimaneutrale Stadt“ hat am 9. Februar 2019 an der OTH Regensburg ein Symposium zur Rundumerneuerung des Viertels Margaretenau im Regensburger Stadtwesten stattgefunden. Rund 80 Teilnehmende kamen zu der Veranstaltung an den Standort der OTH Regensburg in der Prüfeninger Straße 58. Der historische Stadtteil Margaretenau soll denkmalgerecht saniert werden unter Berücksichtigung ökologisch-energetischer, ökonomischer und sozialverträglicher Gesichtspunkte. Als „wegweisendes Projekt“ bezeichnete Regensburgs Bürgermeisterin Getrud Maltz-Schwarzfischer das Vorhaben, in das neben der Stadt Regensburg von Seiten der OTH Regensburg ein Forscherteam unter Leitung von Prof. Dr. Oliver Steffens, die Baugenossenschaft Margaretenau eG sowie ein Firmenkonsortium für das Sanierungsmanagement, vertreten durch die Firma Luxgreen Climadesign, eingebunden sind. An dem Gesamtvorhaben ist ein gutes Dutzend weitere Partner aus Industrie, Wirtschaft und Verwaltung beteiligt.
Mit dem Ansatz, Fragestellungen aus der Praxis disziplinübergreifend anzugehen und Lösungen dazu zu finden, stehe MAGGIE für das Selbstverständnis der OTH Regensburg, sagte Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg. Das mit einem Gesamtfördervolumen von 3,4 Millionen Euro derzeit größte Forschungsprojekt der OTH Regensburg bündele Kompetenzen aus sechs Fakultäten; es seien zehn Professorinnen und Professoren sowie an die 20 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligt. Als Projektleiter erläuterte Prof. Dr. Oliver Steffens, worum es bei MAGGIE konkret geht: Ziel sei eine denkmalgerechte Sanierung mit einem völlig neuartigen, auf künstlicher Intelligenz basierenden Energiemanagement-System unter Einbezug eines innovativen solaraktiven Außenputzes und einer hocheffizienten Hybridkombination aus Blockheizkraftwerk und Wärmepumpen-Technik zur Beheizung, Strom- und Trinkwasserversorgung. Die dadurch entstehenden Einsparpotenziale und die Netzdienlichkeit des Gesamtsystems sollen sicherstellen, dass die Warmmiete für die Bewohner nach der Modernisierung nicht erhöht und so bezahlbares Wohnen garantiert wird.
Heinrich May, Aufsichtsratsvorsitzender der Baugenossenschaft Margaretenau eG, unterstrich in seinem Grußwort, dass die geplante energetische Modernisierung ganz dem Motto der vor 100 Jahren gegründeten Genossenschaft entspreche: „Gut und sicher wohnen“. Bereits im vergangenen Jahr konnte May aus den Händen von Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer den Umweltpreis 2018 für das Sanierungskonzept entgegennehmen. Bürgermeister Jürgen Huber betonte, dass im Stadtgebiet ein großes Wärme-Einsparpotential bei Wohngebäuden bestehe. Nehme man den Sanierungsstandard Effizienzhaus 55 als Maßstab, seien jährliche Einsparungen von knapp 100.000 Tonnen CO2 möglich. Deshalb sollten nach der Margaretenau weitere Quartiere nach dem Vorbild von MAGGIE erneuert werden.
Bei der Sanierung in der Margaretenau stehen 80 meist zweigeschossige Wohngebäude mit 362 Wohneinheiten im Fokus, deren Ursprünge in die 1920er Jahre zurückreichen. Eines dieser Gebäude, nämlich ein hufeisenförmig angeordneter Bau mit 24 Wohneinheiten auf zwei Etagen, dient als Demonstrationsobjekt für das Projekt MAGGIE. An diesem soll unter anderem ein neuer solaraktiver Putz der nach dem Prinzip des Eisbärenfells die Sonneneinstrahlung optimal ausnutzen kann, angebracht werden. Für das intelligente Energiemanagement des Gesamtsystems wird außerdem eine Planungs- und Steuerungssoftware entwickelt und zum Einsatz gebracht, welche Verbrauchsdaten sammelt sowie Wetterprognosen und Energiepreise berücksichtigt, um größtmögliche Kosten- und Ressourceneffizienz zu erreichen. Damit können Energieerzeugung, -verteilung und -speicherung in Echtzeit auf den energetischen Bedarf des Ensembles abgestimmt werden - und zwar unter Einhaltung der Wirtschaftlichkeit mit dem Ziel der Mietkostenneutralität.
Moderiert wurde das Symposium von Ludwig Friedl vom Verein Energieagentur Regensburg. Begleitet wurde die Veranstaltung von Schauwänden, auf denen unter anderem technische Hintergründe erläutert wurden. Außerdem konnte ein Prüfstand besichtigt werden sowie die Gegebenheiten vor Ort in der Margartenau.
Beteiligte: (von links) Tobias Saller, Prof. Dr. Oliver Steffens, Siegmund Knauer, Jürgen Huber, Ger ...
Foto: OTH Regensburg / Tanja Rexhepaj
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
jedermann
Bauwesen / Architektur, Energie, Gesellschaft, Politik, Umwelt / Ökologie
überregional
Kooperationen
Deutsch
Beteiligte: (von links) Tobias Saller, Prof. Dr. Oliver Steffens, Siegmund Knauer, Jürgen Huber, Ger ...
Foto: OTH Regensburg / Tanja Rexhepaj
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