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24.10.2003 13:48

Die Gesetze des Zufalls

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Prof. Dr. Anton Bovier ist an das Institut für Mathematik der TU Berlin berufen worden

    Für den Laien beschäftigt sich Anton Bovier eigentlich mit einer Unmöglichkeit: der Analyse des Zufalls. Für den Wahrscheinlichkeitstheoretiker aber, der auf eine Professur für Mathematik/Vernetzte zufällige Systeme an die TU Berlin berufen wurde, kennt der Zufall sehr wohl Gesetze.

    Der Zufall ist in der Natur allgegenwärtig: die sich zur Erschließung neuer Futterquellen organisierende Ameisenkolonie, der zu Regen kondensierte Wasserdampf, die kommunizierenden Nervenzellen im Gehirn oder die sich ausrichtenden magnetischen Momente im Eisen, überall spielen zufällige Abweichungen von rein deterministischem Verhalten eine zentrale Rolle. "Wie entsteht aus diesem scheinbar chaotischen Zusammenspiel vernetzter und wechselwirkender einfacher Komponenten ein global strukturiertes und mathematisch beschreibbares Verhalten?" - das ist die große Frage, sagt Anton Bovier.
    In der Festkörperphysik, Polymerphysik, Biologie und Neurophysiologie sind diese komplex interagierenden Systeme von Bedeutung. Aber auch in der Gesellschaft finden sie sich, wie zum Beispiel an der Börse beim Aktienhandel. "Nur sind sie da noch schwieriger zu behandeln als in der Natur", so Prof. Bovier.

    Die Modellierung solcher Systeme auf der Basis mikroskopischer stochastischer, also zufallsabhängiger Modelle sowie die mathematische Analyse des daraus resultierenden makroskopischen Verhaltens ist der Gegenstand von Boviers Forschung. Die dabei auftretenden Probleme "mathematisch präzise zu erfassen und dadurch zu einem echten Verständnis zu gelangen" - darin sieht er die wissenschaftliche Herausforderung. Grundlagen seiner Untersuchungen sind moderne Methoden der Wahrscheinlichkeitstheorie. "Dabei müssen Probleme gelöst werden", so Prof. Bovier, "die mit bekannten Methoden nicht zu behandeln sind. Die Problemstellung wirkt damit direkt auf die Entwicklung der Mathematik selbst zurück."

    Anton Bovier, 1957 im hessischen Obersuhl geboren, studierte Physik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Nach dem Studium ging er für ein Jahr an das California Institute of Technology in Pasadena und wurde 1986 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich promoviert. Nach Anstellungen an der University of California in Irvine, den Universitäten Bonn und Bochum sowie dem Centre de Physique Théorique in Marseille kam er 1992 nach Berlin an das damals neu gegründete Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (heute Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik). Dort leitet er seit 1995 die Forschungsgruppe "Zufällige Systeme mit Wechselwirkungen".

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Anton Bovier, E-Mail: bovier@wias-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2003/pi225.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     


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