Wettbewerbliche Strukturen erfordern Informationsgrundlagen für entweder - oder Entscheidungen. Je einfacher und leichter diese zu verstehen sind, desto schneller verbreiten sich diese. Wissenschaftliche Leistungen von Individuen und Organisationen sind aber außerordentlich vielschichtig und heterogen. Deren Beurteilungen sind sehr stark vom jeweiligen Fach abhängig. Es werden mehrdimensionale Metriken vorgeschlagen, die von den einzelnen Fächern unter Berücksichtigung ihrer Anforderungen erstellt werden können. Diese sollen ein rein quantitatives Denken von vornherein unterbinden und stattdessen qualitative Orientierung und Entscheidungshilfen bereitstellen.
1. Wettbewerbliche Strukturen erfordern Informationsgrundlagen für entweder - oder Entscheidungen. Je einfacher und leichter diese zu verstehen sind, desto schneller verbreiten sich diese.
2. Wissenschaftliche Leistungen von Individuen und Organisationen sind aber außerordentlich vielschichtig und heterogen. Deren Beurteilungen sind sehr stark vom jeweiligen Fach abhängig. Metriken, die dieser Vielschichtigkeit gerecht werden, sind kaum möglich. Fachübergreifende Metriken laufen Gefahr, zu stark zu vereinfachen und wesentliche Aspekte des jeweiligen Faches zu vernachlässigen.
3. Entscheidungen auf dieser unzureichenden oder impraktikablen Basis sind zu vermeiden, werden
jedoch aktuell, sei es bei der leistungsorientierten Mittelvergabe, sei es bei der Berufung von Professoren (h-Index, Impactfaktoren, eingeworbene Drittmittel), sehr häufig getroffen.
4. Es stellt sich daher die Frage, wie wissenschaftliche Qualität von individuellen Forscherinnen und
Forschern vor dem Hintergrund heterogener Fachkulturen zuverlässig und valide erfasst werden
kann. Kennzahlen dürfen dabei nicht als alleinige Entscheidungsgrundlage dienen, sondern sollten
nur zur Unterstützung herangezogen werden.
5. Als Lösung werden mehrdimensionale Metriken vorgeschlagen, die von den einzelnen Fächern
unter Berücksichtigung ihrer Anforderungen erstellt werden können. Diese sollen ein rein quantitatives Denken von vornherein unterbinden und stattdessen qualitative Orientierung und Entscheidungshilfen bereitstellen. Das aktuell vorherrschende „Mittelwertdenken“ wird wissenschaftlicher Arbeit in keiner Weise gerecht.
Positive Beispiele sind bei acatech für die Technikwissenschaften (1) und bei den Gütekriterien für die Evaluation katholischer Theologie (2) zu finden.
1) acatech (Hrsg.): Qualitätskriterien in den Technikwissenschaften. Empfehlungen zur Bewertung von wissenschaftlichem Erfolg
(acatech POSITION), München: Herbert Utz Verlag 2018.
2) http://www.evtheol.fakultaetentag.de/PDF/Leipzig5.pdf
Es gilt sich bewusst zu halten, dass Kriterien und Leistungsskalen stets perspektivgeleitet sind und jedenfalls nicht so objektiv wie sie vorgeben zu sein.
M. Sc. Florian Marthaler
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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