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24.10.2003 16:45

Robert-Koch-Preis 2003 an Professor Adriano Aguzzi verliehen

Susann Morgner Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Achtung! Sperrfrist: Nicht vor dem 27. Oktober 2003, 11 Uhr veröffentlichen!

    Berlin - Die Robert-Koch-Stiftung hat den mit 65.000 Euro dotierten Robert-Koch-Preis an den Neuropathologen Professor Dr. Adriano Aguzzi, Zürich, Schweiz, verliehen. Mit der Robert-Koch-Medaille in Gold wurde der Immunologe Professor Dr. Tadamitsu Kishimoto, Osaka, Japan, geehrt. Die Preisverleihung am 27. Oktober fand erstmals nach dem 2. Weltkrieg wieder in Berlin statt. Der Staatssekretär Klaus Theo Schröder überreichte die Auszeichnungen im Reichstagsgebäude.
    Professor Aguzzi (43) ist Direktor des Instituts für Neuropathologie am Universitätsspital Zürich. Er erhielt den Preis in Anerkennung seiner bahnbrechenden Entdeckungen auf dem Gebiet der übertragbaren spongioformen Enzephalopathien, die den Prionkrankheiten zugerechnet werden. Bei diesen Hirnerkrankungen kommt es zu einem ausgedehnten Nervenzellverlust. Bekannt sind beim Menschen u. a. die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit und beim Rind BSE.
    Professor Aguzzi forscht seit 1992 über Prionkrankheiten. Er konnte zeigen, über welchen Weg die infektiösen Eiweißpartikel in das zentrale Nervensystem eindringen. Aguzzi hat wesentlich zum Verständnis der Krankheitsentstehung sowie zu den prophylaktischen und therapeutischen Konzepten beigetragen. Kürzlich ist es ihm gelungen, mit einem Anti-Prion-Protein eine Immunisierung gegen die Krankheit vorzunehmen.
    Professor Kishimoto (64), Präsident der Universität von Osaka, erhielt die Robert-Koch-Medaille in Gold in Würdigung seines herausragenden wissenschaftlichen Lebenswerks im Forschungsbereich der Zytokine. Als er vor 30 Jahren mit seinen Arbeiten begann, waren der Aufbau und die Funktion dieser intrazellulären Mittlersubstanzen noch unbekannt.
    Kishimoto entdeckte das Zytokin Interleukin-6 (Il-6), ein essenzieller Vermittler der Immunantwort und auch von Entzündungsreaktionen. Wenn die Wirkungen von Il-6 mit einem spezifischen Antikörper blockiert werden, können damit chronisch entzündliche Krankheiten wie die rheumatoide Arthritis behandelt werden. In den 90er Jahren wurde Kishimoto als einer der am häufigsten zitierten Wissenschaftler in der Biomedizin geführt.

    Wie der Vorsitzende der Stiftung, Dr. Giuseppe Vita, sagte, kehrt mit der dies jährigen Preisverleihung die Stiftung an den langjährigen Wirkungsort von Robert Koch zurück. Koch, der 1890 Ehrenbürger von Berlin wurde, entdeckte an der Charité den Tuberkel-Bazillus. Dafür erhielt er 1905 den Nobelpreis.
    Der jährlich verliehene Robert-Koch-Preis zählt zu den höchstrangigen wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland. Die Stiftung, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Johannes Rau steht, fördert die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten und anderer, weit verbreiteter Krankheiten.

    Postdoktorandenpreise für junge Wissenschaftler
    Die mit je 2.500 Euro dotierten Postdoktorandenpreise der Robert-Koch-Stiftung für herausragende Arbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses wurden während des Festakts ebenfalls verliehen.
    Dr. Steffen Backert (37), wissenschaftlicher Assistent am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Magdeburg, erhielt den Postdoktoranden-Preis für Hygiene und Mikrobiologie in Anerkennung seiner Arbeiten zur Analyse der Wirts-Pathogen-Wechselwirkung bei Helicobacter pylori-Infektionen.
    Dr. Wolfram Brune (36), Nachwuchsgruppenleiter der Arbeitsgruppe "Molekulare Virologie" am Rudolf-Virchow-Zentrum für Experimentelle Biomedizin der Universität Würzburg, bekam den Preis für Virologie für seine Arbeiten zur genetischen Manipulation von Herpesviren.
    Dr. Carsten Watzl (32), Leiter der Nachwuchsgruppe im Sonderforschungs- bereich "Immuntoleranz und ihre Störungen" am Institut für Immunologie der Universität Heidelberg, wurde mit dem Preis für Immunologie für seine Arbeiten zur Regulation von NK-Zellen durch die Wechselwirkung positiver und negativer Signale, die durch unterschiedliche NK-Zellrezeptoren vermittelt werden, ausgezeichnet.

    Ihre Ansprechpartnerin:
    Marion Haberland, Telefon: (0214) 30-53094
    e-mail: marion.haberland.mh@bayer-ag.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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