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19.02.2019 09:43

Experte für künstliche Photosynthese

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Mit einem Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung kommt Chemieprofessor Antoni Llobet (Spanien) an die Universität Würzburg. Er ist weltweit führend auf dem Gebiet der Wasserspaltung mit Sonnenlicht.

    Mit ihren Forschungspreisen zeichnet die Alexander-von-Humboldt-Stiftung herausragende ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus. Die Preisträger sind eingeladen, eine Zeitlang an Forschungseinrichtungen in Deutschland zu arbeiten, die sie sich selbst ausgesucht haben.

    Der Chemieprofessor Antoni Llobet aus Barcelona kommt nun mit einem Humboldt-Preis an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Seit 1. Februar 2019 arbeitet er am Zentrum für Nanosystemchemie einige Monate mit Professor Frank Würthner zusammen. Die beiden Chemiker wollen eine langfristige Kooperation aufbauen.

    Effektive Katalysatoren entwickelt

    Am Zentrum für Nanosystemchemie der JMU wird unter anderem an der Realisierung der künstlichen Photosynthese gearbeitet. Ein Ziel dabei ist es, die Energie des Sonnenlichts für die Erzeugung von Brennstoffen zu nutzen. Wer das erreichen will, muss die lichtgetriebene Spaltung von Wassermolekülen beherrschen – ein komplexer Vorgang, der sich mit Katalysatoren auf Basis von Übergangsmetallen bewerkstelligen lässt.

    „Genau auf diesem Gebiet ist Antoni Llobet der weltweit führende Experte“, sagt Würthner. Professor Llobet habe mit Ruthenium als Übergangsmetall die bislang effektivsten Katalysatoren für die oxidative Wasserspaltung entwickelt. Zudem sei es ihm vor kurzem gelungen, seine Katalysatoren in photoelektrochemische Zellen einzubauen – laut Würthner ein entscheidender Schritt für weitere Erfolge auf diesem Gebiet. Daran wollen die beiden Chemiker nun gemeinsam arbeiten.

    Zum Werdegang des Humboldt-Preisträgers

    Antoni Llobet, Jahrgang 1960, ist seit 2004 Professor an der Universitat Autònoma de Barcelona und seit 2006 auch Leiter einer Forschungsgruppe am Institute of Chemical Research of Catalonia (Tarragona). Im Lauf seiner Karriere hat er in Belgien, England, Spanien und in den USA geforscht und gelehrt. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet.

    Zentrum für Nanosystemchemie

    Das Zentrum für Nanosystemchemie der JMU wurde im Rahmen des bayerischen Forschungsprogramms „Solar Technologies Go Hybrid“ im Jahr 2016 mit einem Forschungsgebäude ausgestattet. Unter der Leitung von Frank Würthner wird hier unter anderem daran gearbeitet, komplexe Molekülverbünde zu schaffen, die eine effiziente Absorption und Konversion von Sonnenlicht ermöglichen. Mit ihnen sollte sich die Leistungsfähigkeit der organischen Photovoltaik weiter steigern lassen.

    Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung künstlicher Chloroplasten, die – ähnlich wie in Pflanzen – Lichtenergie zur Erzeugung von Brennstoffen nutzen. Eine solche künstliche Photosynthese könnte mithelfen, den Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre zu verringern und energiereiche Rohstoffe wie Zucker, Stärke und das Gas Methan zu gewinnen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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