27.2., 13:20 Uhr: PRESSEKONFERENZ zum 4. Internationalen Hidden Hunger Kongress, Universität Hohenheim, Hörsaal B13, Garbenstr. 30, 70599 Stuttgart / 27.2. – 1.3.: 4. Internationaler Hidden Hunger Kongress, Otto-Rettenmaier-Audimax, Garbenstr. 30, 70599 Stuttgart
Gleichzeitig übergewichtig und mit Nährstoffen unterversorgt sein: Dieses als „double burden“ bezeichnete Phänomen tritt nicht nur in Industriestaaten, sondern auch in Schwellen- und Entwicklungsländern immer häufiger auf. Grund ist eine falsche Ernährung, ausgelöst durch Unwissenheit, dem Mangel an gesunden Alternativen und zunehmenden Marketing-Aktivitäten globaler Lebensmittelkonzerne, die arme Länder als Absatzmarkt für Fast Food entdecken. Dieses doppelte Problem als besondere Form des verborgenen Hungers ist Thema des 4. Internationalen Hidden Hunger Kongresses. Zu dieser Fachtagung treffen sich Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft an der Universität Hohenheim in Stuttgart. Der Kongress findet statt vom 27. Februar bis 1. März 2019. Medienvertreter sind zum Kongress und zur Pressekonferenz am 27.2.19 um 13:20 Uhr eingeladen. Anmeldung über das beiliegende Antwortfax.
Das Doppelproblem von Mangelernährung und Übergewicht trifft arme und reiche Länder gleichermaßen, betont Prof. Dr. Hans-Konrad Biesalski von der Universität Hohenheim. Die Gründe dafür seien global die Gleichen: „Fast Food ist günstig und energiereich. Viele Menschen wissen nicht, dass es gleichzeitig sehr vitaminarm ist.“ Der Genuss von Burger & Co. führe daher zu Übergewicht, versorge vor allem Kinder aber nicht mit ausreichend vielen Nährstoffen.
„15 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland haben Übergewicht, ungefähr 6% von ihnen werden als fettleibig eingestuft. Bei Kindern aus Familien mit niedrigem sozioökonomischem Status ist der Wert fast dreimal so hoch“, warnt Prof. Dr. Biesalski.
Doch nicht nur Übergewicht, sondern ebenso der sogenannte versteckte Hunger sind auch in Deutschland ein Problem, weiß der Ernährungsmediziner: „Untersuchungen an 350 deutschen Kindern im Alter von 1-3 Jahren haben einen deutlichen Mangel an Mikronährstoffen gezeigt.“ Den Kindern mangele es vor allem an Kalzium, Eisen, Jod, Zink, Vitamin D und Vitamin E.
„Wir können dem Problem nur durch Aufklärung entgegenwirken“, so Prof. Dr. Biesalski. „Außerdem können staatliche Regulationen ungesunde Lebensmittel unattraktiver machen und so Kinder aus einkommensschwachen Familien schützen.“ Eine Zuckersteuer beispielsweise könnte dem Problem entgegenwirken.
Versteckter Hunger – ein weltweites Problem
Der sogenannte versteckte Hunger tritt nicht nur in Deutschland auf. Weltweit leiden circa 2 Milliarden Menschen an einem Mikronährstoffmangel, Kinder sind besonders betroffen. Gleichzeitig nehme die Zahl derer zu, die an Übergewicht und Fettleibigkeit leiden.
„Auch in Schwellen- und Entwicklungsländern sind immer mehr Menschen von Übergewicht und Fettleibigkeit betroffen“, so Prof. Dr. Regina Birner vom Institut für Tropische Agrarwissenschaft. Das bedeute nicht, dass keine Unterversorgung vorliege. „Einseitige und falsche Ernährung können gleichzeitig zu Übergewicht und einem Mangel an Mikronährstoffen führen.“ Dieses Phänomen bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Double Burden of Malnutrition (übersetzt: doppelte Belastung durch Fehlernährung).
Auf dem 4. Internationalen Hidden Hunger Kongress diskutieren Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft die Möglichkeiten, der Double Burden entgegenzuwirken.
Themen des 4. Internationalen Hidden Hunger Kongresses
• Folgen von verstecktem Hunger
• Die Double Burden als weltweites Problem
• Maßnahmen gegen versteckten Hunger mit Beispielen aus Industrie- und Schwellenländern
• Die Rolle der Industrieländer bei der weltweiten Bekämpfung von verborgenem Hunger
• Maßnahmen und Möglichkeiten der Politik – in Deutschland und international
Um Anmeldung mit dem beiliegenden Antwortfax wird gebeten. Medienvertreter können sich kostenfrei für den gesamten Kongress akkreditieren lassen.
Hintergrund: Hidden Hunger
Eine ausreichende Kalorienzufuhr allein verhindert noch keine Mangelernährung. Besonders Kinder tragen schwere Schäden davon, wenn sie am sogenannten versteckten Hunger leiden, also nicht genügend lebenswichtige Vitamine, Mineralien und Spurenelemente aufnehmen. Die Zahl der Kinder mit verborgenem Hunger wird weltweit auf 180 Millionen geschätzt (WHO). Ein Problem, das vorwiegend in armen Ländern zu finden ist, aber auch hochentwickelte Länder wie Deutschland oder die USA betrifft, betont Prof. Dr. Biesalski: „20 % der Kinder in Deutschland leben in relativer Armut. Auch sie sind oft nicht ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt.“
Veranstalter des Hidden Hunger Kongresses sind das das Institut für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft und das Institut für Tropische Agrarwissenschaft der Uni Hohenheim in Kooperation mit der Society of Nutrition and Food Science (SNFS)
Weitere Informationen
4th International Congress Hidden Hunger: https://hiddenhunger.uni-hohenheim.de/en
Zu den Pressemitteilungen der Universität Hohenheim: https://www.uni-hohenheim.de/presse
Text: Dannehl
Prof. Dr. Hans-Konrad Biesalski, Universität Hohenheim, Fachgebiet Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft
T 0711/459 24112, E biesal@uni-hohenheim.de
Prof. Dr. Regina Birner, Universität Hohenheim, Fachgebiet Sozialer und institutioneller Wandel in der landwirtschaftlichen Entwicklung
T 0711/459 23812, E Regina.Birner@uni-hohenheim.de
Internat. Zusammenarbeit gegen Mangelernährung
Universität Hohenheim / Hidden Hunger Key Visual
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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