Jena. (20.10.98) Schizophrene Patienten werden an der Universität Jena jetzt erstmals mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT), einem modernen bildgebenden Verfahren, untersucht. Die Psychiater wollen somit objektiv und genau feststellen, welche Gehirnregionen beim Patienten schlechter arbeiten als bei gesunden Menschen und wie medikamentöse Behandlungen anschlagen. Bisher werden solche Diagnosen vor allem anhand von Beobachtungen und Befragungen der Patienten gestellt. Der fMRT-Einsatz steht in der Psychiatrie noch am Anfang; Jena ist eines von vier Zentren in Deutschland, die diese Methode erproben.
Wenn ein Mensch denkt, wird die entsprechende Gehirnregion stärker durchblutet als die anderen und erhält dadurch mehr Sauerstoff. Diesen Vorgang können Wissenschaftler im fMRT darstellen. Die Kranken müssen während der Untersuchung exakt vorgegebene Aufgaben lösen, damit bestimmte Regionen im Gehirn aktiv werden. Indem die Patienten Farben, Zahlen und Formen wiedererkennen, erfahren Ärzte etwas über Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Abstraktionsvermögen des jeweiligen Patienten.
Die Areale des Gehirns, die dabei arbeiten, sind bei Schizophrenie-Patienten weniger vertreten als bei Gesunden. Im fMRT zeigt sich das als fehlender "Farbklecks" im abgebildeten Gehirnabschnitt, was einem Gebiet verminderter Durchblutung entspricht. Diese verminderte Durchblutung hoffen die Ärzte durch medikamentöse Behandlung beheben zu können. Erst dann hätten sie den objektiven Beweis für einen Erfolg der Therapie.
Ansprechpartner:
PD Dr. Hans-Peter Volz
Tel. 03641/935284
e-mail: volz@landgraf.med.uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
Fax: 03641/931032
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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