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20.10.1998 00:00

VDE-Ehrenring für den Nestor der europäischen Leistungselektronik

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Den VDE-Ehrenring - die höchste Auszeichnung des Vereins Deutscher Elektrotechniker - bekommt heute (20. Oktober 1998) in Stuttgart der Bochumer Wissenschaftler Prof. em. Dr.-Ing. Manfred Depenbrock überreicht.

    Bochum, 20.10.1998
    Nr. 222

    Nestor der europäischen Leistungselektronik
    VDE-Ehrenring für Prof. em. Dr.-Ing. Manfred Depenbrock
    Warum Waschmaschinen beim Schleudern nicht mehr wandern

    Den VDE-Ehrenring - die höchste Auszeichnung des Vereins Deutscher Elektrotechniker - bekommt heute in Stuttgart der Bochumer Wissenschaftler Prof. em. Dr.-Ing. Manfred Depenbrock überreicht. Diese Würde wird "aufgrund hervorragender wissenschaftlicher und technischer Leistungen verliehen, die grundlegende Erkenntnisse auf dem Gebiet der Elektrotechnik erbracht oder die Elektrotechnik in wissenschaftlicher oder technischer Hinsicht wesentlich gefördert haben". Prof. Depenbrock ist der 2. Bochumer Träger des VDE-Ehrenrings. 1984 wurde Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Alfred Fettweis verliehen.

    Für ICE-Technik und Waschmaschinen

    "Bestechend einfach und von höchster Effektivität", diese Attribute wurden zum Markenzeichen der bahnbrechenden Entwicklungen von Prof. Depenbrock (Lehrstuhl für Erzeugung und Anwendung elektrischer Energie, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der RUB). Und für jeden von uns sind seine Erfolge spürbar: Er schuf letztlich die Voraussetzungen dafür, daß Hochleistungstriebfahrzeuge wie der ICE überhaupt auf die Schienen kamen oder daß sich Waschmaschinen beim Schleudergang nicht mehr auf Wanderschaft begeben.

    Mittler zwischen Mikroprozeßtechnik und Antrieben

    Die sehr erfolgreiche Arbeit von Prof. Depenbrock blieb jedoch nicht auf die Leistungselektronik beschränkt, sondern schließt auch die Signalelektronik, die Mikroprozessorik sowie elektrische Maschinen und Antriebe mit ein. Diese Gebiete, die in der modernen Technik aufs engste zusammenarbeiten müssen, haben häufig Verständigungsprobleme miteinander. Manfred Depenbrock wurde zum Mittler zwischen diesen Welten. In der Forschung wie auch in der Lehre bewährte sich insbesondere die ihm eigene glückliche Kombination von Theorie und Praxis.

    Einphasenstromrichter und direkte Selbst-Regelung

    Zwei seiner Erfindungen haben die Leistungselektronik der Schienentriebfahrzeuge ganz wesentlich beeinflußt - die "Einphasenstromrichter mit sinusförmigem Netzstrom und gut geglätteten Gleichgrößen" (Vierquadrantsteller) und die "Direkte Selbst-Regelung" von umrichtergespeisten Drehfeldantrieben. Prof. Depenbrock erkannte als einer der ersten die Möglichkeiten, die digitale Signalprozessoren mit ihrer enormen Rechenleistung insbesondere für anspruchsvolle Regelaufgaben bieten.

    Biographisches

    Prof. Depenbrock wurde 1929 in Bielefeld geboren. Nach seinem Studium der Elektrotechnik an der TH Hannover von 1949 bis 1954, wo er dann auch 1962 zum Dr.-Ing. promoviert wurde, erwarb er sich in 14 Jahren bei Brown Boveri & Cie. in Mannheim reiche industrielle Praxis. Seine schon 1956 beginnende umfangreiche publizistische Tätigkeit ließ die Fachwelt sehr schnell auf seine Arbeiten aufmerksam werden. Bereits 1968 erhielt Manfred Depenbrock den Ruf auf den Lehrstuhl für Erzeugung und Anwendung elektrischer Energie und gehört damit zu den Professoren der ersten Stunde an der RUB. 1994 wurde er feierlich von seiner Fakultät emeritiert.

    Zahlreiche Preise und Ehrungen

    Prof. Depenbrock wurde in zahlreiche Fachgremien berufen, seit 1982 ist er Mitglied der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Seine Leistungen fanden Würdigung durch zahlreiche Preise, darunter der Heinrich-Hertz-Preis und der Ernst-Blickle-Preis der SEW-Eurodrive-Stiftung.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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