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27.10.2003 12:23

Wie man Zivilcourage trainiert

Stefanie Hahn Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Psychologen der Universität Jena haben ein Zivilcourage-Training entwickelt. Anmeldungen für den ersten Workshop in Jena sind noch bis zum 4. November möglich.

    Jena (27.10.03) "Mögen hätten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut", sagte Karl Valentin einmal. Aufstehen, Protestieren, Eingreifen, wenn uns Unrecht im Alltag begegnet, dazu fehlt uns manchmal sprichwörtlich die Courage. Zivilcourage ist eine viel geforderte Tugend, doch die wenigsten wissen wie man sie zeigt! Oder haben Sie schon einmal in einer Notsituation Umstehende erfolgreich zum Eingreifen bewegt? Psychologen der Nachwuchsgruppe "Soziale Diskriminierung" der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben ein spezielles Trainingsprogramm für Zivilcourage entwickelt. Der erste öffentliche Workshop in Jena findet am 8. November, 9.00 bis 18.00 Uhr, statt. Er wird im Rahmen des Programms "Jena macht Mut" der Stadt Jena angeboten. Anmeldungen sind noch bis zum 4. November bei KoKont Jena (Löbdergraben 25a) möglich unter: Tel.: 03641/236606, Fax: 03641/236607 oder per E-Mail: kokont@t-online.de.

    "Die zivile Bürgergesellschaft schaut oft weg wenn es zu gewalttätigen Übergriffen kommt. Dieses unrühmliche Verhalten wird durch sozialpsychologische Befunde belegt", weiß Dr. Kai J. Jonas. Das Mitglied der Nachwuchswissenschaftlergruppe an der Jenaer Universität zeigt auf, dass Übergriffe nicht erst bei Angriffen auf Leib und Leben oder Sachbeschädigung anfangen. "Diskriminierungen oder Bedrohungen sind Alltagsrealität", so der Psychologe. "In dem von uns konzipierten Training geht es deswegen nicht darum Nahkampftechniken zu trainieren, sondern Verhaltensweisen zu erlernen und Persönlichkeitseigenschaften zu fördern, die das Entstehen von Gewalt- oder Diskriminierungsakten verhindern", verdeutlicht Jonas.

    Dazu wird der Blick der Kursteilnehmer für bedrohliche Momente im Alltag geschärft. Mut, innere Ruhe, Besonnenheit sowie das Erkennen der eigenen Grenzen - diese Grundlagen für überlegtes Handeln sollen im Rahmen des Trainings ausgelotet werden. Auch die Praxis kommt nicht zu kurz. So wird auch die korrekte Alarmierung von Polizei und Rettungskräften geübt. Bleibt zu hoffen, dass die Teilnehmer so gestärkt aus dem Training hervorgehen, dass "sie sich dann trauen dürfen". Vielleicht ist unter ihnen ja ein neuer Anwärter für den Zivilcourage-Preis, den die Stadt im Frühjahr 2004 zum dritten Mal verleihen wird.

    Kontakt:
    Dr. Kai Jonas
    Nachwuchsgruppe "Soziale Diskriminierung" an der Universität Jena
    Jenergasse 8, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945081; Fax: 03641 / 945082
    E-Mail: kai.jonas@uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www2.uni-jena.de/svw/socpsy/de/start.php


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Psychologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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