Im Rahmen seiner 51. Sitzung am 28.02. und 01.03.2019 hat der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) die Weiterentwicklung des deutschen Zensus nach 2021 diskutiert. Die avisierte Registerbasierung könnte den Zensus effizienter und aktueller machen. Eine hohe Qualität der genutzten Register und eine frühzeitige wie systematische Einbindung der Wissenschaft fördern den Erfolg und sichern die Nutzbarkeit der Daten für gesellschaftsrelevante Forschung.
In der Sitzung wurde zudem die Aufnahme der Akademie für Soziologie als vorschlagsberechtigte Fachgesellschaft für die Wahl des RatSWD im Februar/März 2020 beschlossen.
Für den Zensus nach 2021 werden bereits jetzt die zentralen Weichen gestellt. Daher hat der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) auf seiner 51. Sitzung am 28.02. und 01.03.2019 die Weiterentwicklung des deutschen Zensus im Austausch mit Prof. Dr. Ralf Münnich (Universität Trier), einem ausgewiesenen Experten zur Erhebungsmethodik des Zensus, diskutiert. Nach Einschätzung des RatSWD sind noch zahlreiche Vorarbeiten notwendig, um den Zensus – wie von der Politik angedacht – erstmalig registerbasiert durchzuführen. Hierzu gehört vor allem die Qualitätssicherung der genutzten Register. Insbesondere vereinheitlichte Melderegister und die Bereinigung von fehlerhaften Einträgen sind von zentraler Bedeutung.
Der RatSWD hatte bereits im Jahr 2016 umfangreiche Empfehlungen[1] zur Ertüchtigung der Melderegister veröffentlicht. Er unterstreicht noch einmal[2] die Relevanz einer Registermodernisierung und der Zugänglichkeit von Registerdaten für die unabhängige wissenschaftliche Forschung. Forschende können die Qualität der Registerdaten fundiert bewerten und etwaiges Verbesserungspotenzial aufzeigen. Eine systematische Begleitung des Zensus durch die Wissenschaft sichert demnach auch die Nutzung der aufwendig erhobenen Daten für zentrale gesellschaftspolitische Forschungsfragen. Hierzu sollte die Wissenschaftsgemeinschaft frühzeitig ihre Bedarfe sondieren und mit einer gemeinsamen Stimme an den Gesetzgeber herantreten.
Flankierend zur Diskussion um den Zensus wurde der Sachstand zum überfälligen Aufbau eines bundesweiten Bildungsregisters eruiert. Der RatSWD wird das Thema in den aktuellen Diskussionen für die Wissenschaft weiter verfolgen und sich aktiv einbringen.
Daneben wurde die Akademie für Soziologie in die Liste der Fachgesellschaften aufgenommen, die für die Wahl der Berufungsvorschläge für den RatSWD vorschlagsberechtigt sind. Somit wird der RatSWD nunmehr von 14 Fachgesellschaften unterstützt. Die nächste Wahl des RatSWD erfolgt im Februar/März 2020.
Die nächste Sitzung des RatSWD findet am 06. und 07. Juni 2019 in Berlin statt.
[1] https://www.ratswd.de/publikation/output-series/1980
[2] https://www.ratswd.de/pressemitteilung/07032018
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Der Rat für Sozial-und Wirtschaftsdaten (RatSWD)
berät seit 2004 die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der Forschungsdateninfrastruktur für die empirischen Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften. Im RatSWD arbeiten acht durch Wahl legitimierte Vertreterinnen und Vertreter der sozial-, verhaltens- und wirtschaftswissenschaftlichen Fachdisziplinen mit acht Vertreterinnen und Vertretern der wichtigsten Datenproduzenten zusammen.
Er versteht sich als institutionalisiertes Forum des Dialoges zwischen Wissenschaft und Datenproduzenten und erarbeitet Empfehlungen und Stellungnahmen. Der RatSWD engagiert sich für eine Infrastruktur, die der Wissenschaft einen breiten, flexiblen und sicheren Datenzugang ermöglicht. Solche Daten werden von staatlichen, wissenschaftsgetragenen und privatwirtschaftlichen Akteuren bereitgestellt. Der RatSWD hat 32 Forschungsdatenzentren akkreditiert, deren Kooperationen er fördert. | https://www.ratswd.de
http://Pressemitteilung auf der Homepage des RatSWD https://www.ratswd.de/pressemitteilung/0603019
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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