Die deutsche Sprache pflegen und erforschen: das ist seit über 70 Jahren die Aufgabe und das Ziel der renommierten Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden. Bekannt ist sie unter anderem durch die Wahl der „Wörter des Jahres“ und die jährliche Vorstellung der beliebtesten Vornamen in Deutschland. Zum stellvertretenden Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt wurde am Wochenende in Wiesbaden der Vechtaer Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Jochen A. Bär. Nachdem er zuvor bereits vier Jahre lang Mitglied des fünfköpfigen Hauptvorstandes war, leitet er nunmehr als zweiter Mann neben dem Hannoveraner Linguisten Prof. Dr. Peter Schlobinski die vielfältige Arbeit der Institution.
„Das aktuelle Interesse an der Sprache ist groß“, sagt Bär: „Die Menschen fragen nicht nur nach Rechtschreibung, richtiger oder falscher Grammatik, Fremdwörtern oder gutem Stil, sondern auch nach Verständlichkeit im öffentlichen Sprachgebrauch. Sie sind besorgt um Ausgrenzung und sprachliche Gewalt, beispielsweise in den sozialen Netzwerken, und wegen der aktuellen Bemühungen um geschlechtergerechten Sprachgebrauch.“
An der Universität Vechta betreibt Jochen Bär die „Sprachauskunft Vechta.“ Alle Interessierten können sich telefonisch oder per E-Mail an die Arbeitsstelle wenden und Fragen zu Wörtern, Wendungen, Grammatik, Namen oder Orthographie stellen. Seit der Gründung im Jahr 2013 hat das Team um den Sprachwissenschaftler gut 1500 Anfragen beantwortet. Die meisten entstammen dem Bereich Grammatik, besonders gerne wird auch nach der Herkunft und Bedeutung von Namen gefragt.
Als Vorstandsmitglied ist Bär maßgeblich in der Arbeit der GfdS engagiert. Diese findet u. a. im Rahmen des Deutschen Sprachrats statt, den die Gesellschaft zusammen mit dem Mannheimer Institut für deutsche Sprache, dem Goethe-Institut und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst bildet, und in dem sie aktuell den Vorsitz führt. „Die Aufgabe besteht nicht darin, die Sprache zu reglementieren, sondern Bewusstsein für die sprachliche Vielfalt und für einen angemessenen Sprachgebrauch zu schaffen und wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zu geben“, so Bär.
Die GdfS ist weltweit in über 100 sogenannten Zweigen aktiv, die regelmäßig öffentliche Vorträge zum Thema „deutsche Sprache“ veranstalten. Prof. Bär leitet seit 2014 auch den von ihm gegründeten Vechtaer GfdS-Zweig, dessen Veranstaltungen in enger Zusammenarbeit mit der Universität Vechta stattfinden. Die nächsten Vorträge halten am 29. 5. 2019 (neuer Termin!) Prof.in Dr.in Anja Lobenstein-Reichmann (Prag/Göttingen) über „Martin Luther und die deutsche Sprache“ und am 5. 6. 2019 Prof.in Dr.in Pamela Steen (Koblenz) über „Mensch-Tier-Interaktion. Was die Sprachwissenschaft dazu zu sagen hat“. – Zeit und Ort jeweils: 18:15 Uhr, Universität Vechta, Driverstraße 22, Raum E 131. Alle Interessierten sind willkommen, der Eintritt ist frei.
Kontakt zur Sprachberatung Vechta
sprachauskunft@uni-vechta.de
Ein telefonischer Sprachauskunfts- und Sprachberatungsdienst unter der Rufnummer (04441) 15151 steht derzeit dienstags von 12.00 bis 14.00 Uhr und mittwochs von 10.00 bis 12.00 Uhr zur Verfügung.
Prof. Dr. Jochen Bär
Universität Vechta/Pressestelle
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Sprache / Literatur
überregional
Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).