Egon Hartmann war eine Schlüsselfigur des städtischen Wieder- und Neuaufbaus, erst in der DDR, dann in der Bundesrepublik. Sinnbild für seine Bedeutung in beiden deutschen Staaten sind seine Berliner Wettbewerbserfolge der 1950er-Jahre: im Osten für die Planung der Stalinallee (1. Platz, 1951), im Westen für eine künftige gesamtdeutsche Hauptstadt Berlin (2. Platz, 1958, vor Scharoun, Le Corbusier und anderen). Hartmanns Schaffen spiegelt in einzigartiger Weise wesentliche Entwicklungslinien des deutschen Städtebaus nach 1945 wider. Dabei schlossen sich für ihn modernistischer Neuaufbau und die Rückbesinnung auf lange gewachsene urbane Strukturen nicht aus.
Gezeigt wird ein bewegtes Leben voller Brüche und Brücken, wobei Egon Hartmanns Wirken in Berlin anhand von originalen Zeichnungen vertieft wird. Hier hatte der aus Böhmen stammende Hartmann erstmals 1938 im Büro des Architekten Henry König gearbeitet.
Auf der Grundlage seines umfangreichen Nachlasses haben die Wissenschaftlichen Sammlungen zur Bau- und Planungsgeschichte der DDR des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner bei Berlin eine Ausstellung über Egon Hartmann erstellt. Sie wurde 2018 zuerst im Thüringer Landtag in Erfurt präsentiert, dessen Verwaltungshochhaus von Hartmann 1950/51 entworfen und ausgeführt wurde (als erstes Hochhaus der DDR). Anlässlich seines 100. Geburtstags wird die Ausstellung 2019 in drei weiteren Städten gezeigt, in denen Hartmann als Architekt bzw. Stadtplaner Spuren hinterlassen hat: in Berlin, Mainz und München.
Das Architekturmuseum lädt herzlich zur Ausstellungseröffnung ein:
Zeit: Donnerstag, 21. März 2019, 19 Uhr
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Untergeschoss des Flachbaus
Es sprechen:
Dr. Hans-Dieter Nägelke, Leiter des TU-Architekturmuseums
Dr. Kai Drewes, Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung
Die Ausstellung ist vom 25. März bis 16. Mai 2019 in der Zeit von Montag bis Donnerstag, 12 bis 16 Uhr, und nach Vereinbarung zu besichtigen.
Sie wird gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Dr. Hans-Dieter Nägelke
Leiter des TU-Architekturmuseums
Tel.: 030 314-23116
E-Mail: hans-dieter.naegelke@tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Bauwesen / Architektur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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