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21.03.2019 13:32

Wissenschaftler der TU Dresden bündeln Kompetenzen für die umweltschonende Nutzung von Wärmequellen

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Heute wurde das „Superkritische Kohlendioxid-Lab“ (suCOO-Lab) an der TU Dresden eröffnet. Im suCOO-Lab bündeln Wissenschaftler der Fakultäten Maschinenwesen, Elektrotechnik und Informationstechnik, Mathematik und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf ihre Kompetenzen und Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der nachhaltigen Energietechnik. Gemeinsames Ziel ist, Wärmequellen auf der Basis von superkritischem CO2 umweltschonend zu nutzen.

    Superkritisches CO2 ist der Zustand, in dem Kohlenstoffdioxid weder flüssig noch gasförmig vorliegt. Diesen Zustand erreicht die Substanz bei etwa 31 Grad Celsius und 74 bar. Im superkritischen Zustand verbindet CO2 die besten Eigenschaften des Gases mit den besten Eigenschaften der Flüssigkeit. Dieses Potential nutzt die Industrie bisher z. B. für die schonende Entkoffeinierung von Kaffee.

    Die Energietechniker der TU Dresden wollen mit Hilfe von superkritischem CO2 die Abwärme von Schiffs- oder Lokomotivmotoren, industriellen Gas- oder Motorenkraftwerken und solarthermischen Kraftwerken erstmals für die nachhaltige Stromerzeugung nutzen. Damit soll die enorme Freisetzung von Wärme in die Atmosphäre stark reduziert und der zunehmenden Erderwärmung begegnet werden.

    Das CO2 durchläuft zur Stromerzeugung einen geschlossenen Kreislauf. Zunächst wird es verdichtet und nimmt Wärmeenergie auf. Anschließend wird die dem CO2 zugeführte Energie genutzt, um eine Turbine anzutreiben und auf diese Art Strom zu erzeugen.

    „Eine Turbine, die mit superkritischem CO2 funktioniert, muss bei gleicher Leistung nur etwa ein Fünftel so groß sein wie eine herkömmliche Dampfturbine. Da sich das superkritische CO2 in einem geschlossenen Kreislauf befindet, wird kein CO2 an die Umgebung abgegeben. Unsere Vision ist, Wärme so nachhaltig zu nutzen, dass die Energieanlagen insgesamt kleiner werden und effizienter betrieben werden können“, sagt Dr.-Ing. Andreas Jäger, Leiter des suCOO-Lab und Energietechniker an der Fakultät Maschinenwesen. „Nachdem die USA und Asien das enorme Potential von superkritischem CO2 schon lange erkannt haben, zieht Europa endlich nach. Wir haben uns in Dresden zum suCOO-Lab zusammengeschlossen, um die Forschung für die superkritische Energieerzeugung in Deutschland voranzubringen.“

    Der erste Demonstrator soll mit dem Forschungspartner Siemens entwickelt und auf einer Versuchsanlage, die in Dresden-Rossendorf entsteht, getestet werden. Das suCOO-Lab ist ein Beispiel für die enge Kooperation der TU Dresden mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Rahmen des Wissenschaftsverbundes DRESDEN-concept.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr.-Ing. Andreas Jäger
    Technische Universität Dresden
    Fakultät Maschinenwesen
    Institut für Energietechnik
    Tel.: +49 351 463-34669
    Email: andreas.jaeger@tu-dresden.de


    Bilder

    Dr.-Ing. Andreas Jäger
    Dr.-Ing. Andreas Jäger
    TUD/Eckold
    None

    suCOO-Lab Turbine
    suCOO-Lab Turbine
    TUD/Eckold
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Energie
    überregional
    Kooperationen, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Dr.-Ing. Andreas Jäger


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