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29.10.2003 16:29

Wie Erik Dordal Studium und Bundesliga unter einen Hut bekommt

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Student am Internationalen Studienzentrum der Universität Heidelberg - "Ein Tag ohne Basketball wäre ein verlorener Tag für mich!" - Sponsor Manfred Lautenschläger unterstützt das USC-Team und setzt auf Nachwuchsförderung

    Erik Dordal - eingeschrieben am Internationalen Studienzentrum (ISZ) der Universität Heidelberg - ist Basketballer mit Leib und Seele. Mit 12 Jahren entdeckte er seine große Leidenschaft für diesen Sport. Zwar hatte er zuvor schon American Football, Baseball und vor allem Eishockey gespielt, aber mit der Faszination, die Basketball auf ihn ausübt, konnte auf die Dauer einfach nichts mithalten. "Von morgens halb acht bis mittags um halb drei war ich in der Schule. Danach lief ich schnurstracks zum nächstgelegenen Basketballplatz", lacht der heute 23-Jährige. Nach dem Abendessen zog es ihn gleich wieder hinaus zu seinen Freunden. "Jeder Tag ohne Basketball wäre für mich einfach ein verlorener Tag gewesen! Ich wollte immer besser werden."

    Sein Ehrgeiz zahlte sich aus, Dordal wurde auf dem Spielfeld Tag für Tag perfekter. Schließlich führte ihn seine Begeisterung für den Sport geradewegs über den großen Teich - und zwar nach Heidelberg. Schon in der zweiten Saison spielt er nun beim Traditionsverein USC. Von den knapp 650 Mitgliedern des Vereins gehören bald 300 zur Basketballabteilung. Bis in die siebziger Jahre errang der USC neun Deutsche Meisterschaften, wurde zweimal Deutscher Pokalsieger und ist damit ehemaliger Rekordmeister. Auch wenn Dordal in den USA schon in sehr guten Mannschaften spielte, so zollt er den Teams hierzulande dennoch Respekt: "Das Niveau der Zweiten Bundesliga ist nicht ohne!"

    Nicht allein der Sport füllt seine Tage in der Neckarstadt aus, Dordal studiert am Internationalen Studienzentrum auch noch Deutsch. Studium und Bundesliga unter einen Hut zu bekommen ist gleichwohl nicht einfach. Denn beides erfordert seinen vollen Einsatz. Der Ball ist rund, die Bücher sind eckig - wie schafft Dordal also diese Quadratur des Kreises? Sein Geheimnis ist ein gut organisierter Tagesablauf. "Eigentlich müsste ich um halb acht längst aus dem Bett sein", schmunzelt er. "Aber ich zögere das Aufstehen bis zur letzten Minute hinaus." Doch dann geht es für ihn Schlag auf Schlag. Um 9 Uhr beginnt der Unterricht, um 12.30 Uhr ist dieser beendet. Danach steht das Mittagessen auf dem Programm, meist in der SRH-Mensa. Den Nachmittag verbringt Dordal mit Krafttraining und Wurfübungen. Gegen Abend beginnt schließlich das Training mit der Mannschaft des USC. Das dauert dann noch einmal anderthalb Stunden.

    Am Wochenende steht in der Regel ein Bundesligaspiel auf dem Programm, auch hier müssen private Freizeitaktivitäten hinten anstehen. Trotz seiner vielen Aufgaben fand Dordal im Juli die Zeit zu heiraten. Seine frischgebackene Ehefrau Christa folgte ihm nach Heidelberg. Was das Ehepaar Dordal gleichwohl vermisst, sind ihre Familien und die alten Freunde. "Dennoch: Es hat für uns einen großen Reiz, quasi in zwei Kulturen gleichzeitig zu leben. Auch dass wir kurz entschlossen einfach mal nach Italien, Frankreich und England reisen können, das ist doch einfach ein Traum, oder?", freut sich Dordal. "Wir fühlen uns hier sehr wohl. Die Leute sind wirklich ausgesprochen freundlich zu uns. Beim USC, in der Universität und auch bei den Amerikanern, die hier in Heidelberg stationiert sind, haben wir rasch Anschluss gefunden."

    Dordals Eltern stammen beide aus Norwegen - und so besitzt Sohn Erik einen norwegischen Pass, auch wenn er in den USA aufwuchs. Nach der High-School spielte er im Basketball-Team der Pacific Lutheran University in Tacoma und studierte Kommunikationswissenschaften. Fotografieren und das Videofilmen sind seine Leidenschaften geblieben. "Kreativität in allen Formen übt eine große Faszination auf mich aus", so Dordal. "Es mag für einen Außenstehenden vielleicht schwer zu verstehen sein, aber Filmen und Basketball haben für mich viel gemeinsam. Zwar gibt es in beiden Metiers Regeln, seien es technische oder die Spielregeln auf dem Feld. Aber diese sind nur ein äußerer Rahmen, den es kreativ zu füllen gilt. Die Fülle der Möglichkeiten ein Spiel zu führen, im richtigen Moment einen Pass zu spielen, loszudribbeln und dann schließlich zu werfen - das macht mir ungeheuren Spaß!"

    Dordals spielerischer Enthusiasmus bereitet nicht nur ihm allein Freude. In dieser Saison hat der USC bisher alle fünf Spiele in der Zweiten Bundesliga gewonnen. "Das ist auch Erik Dordals Verdienst", zeigt sich Dr. Michael Schwarz, Präsident des USC, überzeugt. "Auf der 'Zwei', seiner Spielposition, hat Dordal gezeigt, was er kann, und seine Wurfstärke immer wieder unter Beweis gestellt. Zusammen mit Kevin Burleson hat er bewiesen, dass er in der Lage ist, Verantwortung zu übernehmen."

    Schwarz legt Wert auf die internationale Ausrichtung des USC. Ob in der Leichtathletik, beim Basketball oder in den anderen Abteilungen, die Zukunft des 104 Jahre alten Traditionsvereins möchte er vor allem durch gezielte Nachwuchsförderung in die richtige Richtung lenken. "Wir möchten auch international deutlich sichtbar sein", sagt er mit Blick auf den USC-Semifinalisten über 100 Meter, Eric Nkansah, bei der Weltmeisterschaft in Paris vor wenigen Wochen und auf andere Leichtathleten.

    Dank des Engagements verschiedener Sponsoren, allen voran Manfred Lautenschläger und seiner Familie, ist der USC mittlerweile auch in der Lage, gute Spieler zuzukaufen. "Doch wir möchten unseren Erfolg beim Basketball gerade nicht mit Legionären erkaufen. Sondern Spieler wie Dordal sollen in erster Linie dem Nachwuchs dringend nötiges Know-how vermitteln und Vorbildwirkung erzielen", erklärt Schwarz. Für dieses Jahr ist als Ziellinie einer der ersten drei Plätze in der Zweiten Bundesliga angepeilt. Doch bald schon soll die Investition in die jungen Spieler greifen. "Basketball ist Trendsport in Deutschland. Wir haben bis zu 1000 Zuschauer pro Spiel. Meine Vision ist es, Heidelbergs Zeiten als deutsche Hochburg des Basketballs wieder aufleben zu lassen", so Schwarz.
    Johannes Schnurr

    (Fotos von Eric Dordal stellen wir Ihnen gerne auf Nachfrage zur Verfügung.)

    Rückfragen bitte an:
    Erik Dordal
    Tel. 06221 757446

    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sportwissenschaft
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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