Bildungsministerin Gabriele Behler eröffnet NRW-Tag der Schulphysik in Bielefeld
Ausgelöst durch die Diskussion über das für deutsche Schüler wenig schmeichelhafte Ergebnis der internationalen TIMS-Studien zum mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht haben sich die Fachbereiche für Physik der Universitäten und Gesamthochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen entschlossen, zeitgleich einen Tag der Schulphysik an den Hochschulen zu veranstalten. Im Hinblick auf die zentrale kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung einer soliden naturwissenschaftlichen Bildung erscheint das Ergebnis der TIMS-Studie als bildungspolitisch bedenklich.
NRW-Bildungsministerin Gabriele Behler, die die Schirmherrschaft übernommen hat, wird den Tag der Schulphysik in der Universität Bielefeld am Freitag, 30. Oktober, im Hörsaal 6 um 10.00 Uhr eröffnen. Danach ist den Tag über für alle Schulleiterinnen und Schulleiter sowie alle Physiklehrer und alle interessierten Lehrkräfte aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich von der Fakultät für Physik der Universität Bielefeld ein spannendes und informatives Programm vorgesehen. (Anlage Programm.)
Die Initiative der NRW-Physiker soll dem Ziel dienen, die Motivation für mathematisch-naturwissenschaftliches Lehren und Lernen zu fördern und den individuellen und gesellschaftlichen Nutzen einer anspruchsvollen naturwissenschaftlichen Ausbildung zu verdeutlichen. Darüber hinaus soll das Bewußtsein für die Naturwissenschaften als zentrale Kulturleistung des 20. Jahrhunderts geschärft werden. Carl Friedrich von Weizsäcker bezeichnet die mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung als "Stahlskelett der europäischen Kultur". Der Tag der Schulphysik soll auch dazu beitragen, den beobachtbaren "Rostfraß" an diesem Stahlskelett aufzuhalten. Am Tag der Schulphysik wird neben Vorträgen und Laborbesichtigungen ausreichend Gelegenheit geboten für Diskussionen zwischen den Lehrkräften der Hochschulen und der Gymnasien und Gesamtschulen über die Sinnhaftigkeit physikalischer Erkenntnisse und Methoden sowie über praktische Lehrerfahrungen. Zudem soll darüber informiert werden, daß die Berufschancen für Physiker zur Zeit so gut sind wie seit langem nicht mehr.
Zwischen den einzelnen Universitäten und den umliegenden Schulen ihres jeweiligen Haupteinzugsgebietes existieren schon unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit, um Schülern und Lehrkräften die Möglichkeit der Information über moderne Entwicklungen der Physik zu bieten. So organisiert beispielsweise die Fakultät für Physik der Universität Bielefeld ein Physik-Schnupperstudium, Tage der offenen Tür für Lehrer und Schüler, Laborbesichtigungen für Besuchergruppen sowie Praktika für Schülerinnen und Schüler und lädt außerdem zu Physik-Kolloquien ein. Der Tag der Schulphysik soll und kann diese Informationsveranstaltungen nicht ersetzen, sondern soll dort Hilfestellung bieten, wo gemeinsam strukturelle Aufgaben angegangen werden müssen. Die Hochschulen werden die gewachsenen Verbindungen zu den Schulen nutzen, um Fragen im Vorfeld oder in der Nacharbeit zu diesem Tag der Schulphysik mit den beteiligten Schulen zu klären.
Die Ergebnisse dieser Diskussionen sollen der "Konferenz der Fachbereiche für Physik" der Hochschulen des Landes NRW sowie den Schulbehörden zugänglich gemacht werden, als Beitrag zur Steigerung der Effizienz des mathematisch- naturwissenschaftlichen Unterrichts auch im Hinblick auf die von der "Projektgruppe Innovationen im Bildungswesen" der Bund-Länder-Kommission vorgelegte Studie.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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