idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.04.2019 09:22

TU Berlin: Digitale Zukunftstrends der Logistik

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Ist der Einsatz von KI in der Logistik mehr als nur ein Hype?
    Tag der Logistik am 11. April 2019

    „Logistik ist der Blutkreislauf von Wirtschaft und Gesellschaft. Zwei Drittel dessen, was eine exzellente Logistik ausmacht, findet in Informations- und Planungssystemen von Industrie-, Handels- und Logistikunternehmen statt“, weiß Prof. Dr.-Ing. Frank Straube, Leiter des Fachgebiets Logistik an der TU Berlin. Acht Prozent des deutschen Bruttosozialprodukts werden durch die Logistik erwirtschaftet. Globalisierung, E-Commerce, Bevölkerungswachstum und Urbanisierung, kundenspezifische Produkte, Nachhaltigkeit, digitale Technologien und smarte Services sind Trends und Treiber. Die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bieten neue Lösungen. „Diese Herausforderungen und mögliche innovative Lösungsansätze wollen wir gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Unternehmen und allen Interessierten im Rahmen des Praxisseminars ‚KI in der Logistik – mehr als nur ein Hype‘ am Tag der Logistik in der TU Berlin diskutieren“, so Frank Straube.

    Die Einführung künstlicher Intelligenzsysteme schreitet in manchen Branchen schneller voran als in anderen. Die zunehmende Geschwindigkeit von Abläufen, die Integration von Echtzeit-Informationen in die Planung sowie neue Stakeholder auf dem Logistik-Markt wie Tech-Start-ups stellen die Branche vor immense Herausforderungen. Im Rahmen einer Studie haben Anna Lisa Junge, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Frank Straube, und ein Team von Mitarbeiter*innen des Fachgebiets untersucht, welche Trends die Unternehmen derzeit beeinflussen und wie die digitale Transformation in der Logistik aussehen könnte.
    Mit diesen und weiteren Ergebnissen der Logistikforschung beschäftigen sich am 11. April 2019 sowohl verschiedene Wissenschaftler*innen als auch Unternehmen wie Microsoft, Liefery, Arvato, die BVG oder auch die Deutsche Bahn im Rahmen des Logistikpraxisseminars.

    Zeit: 11. April 2019, 14.00 – 18.30 Uhr
    Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 1012

    Die Veranstaltung ist öffentlich. Anmeldungen sind noch möglich:
    https://bit.ly/2Bjf0CJ

    Das Programm finden Sie hier: https://bit.ly/2UsIGYM

    Neben Technologien wurden in der Studie Themen wie Akzeptanz, Führung im digitalen Zeitalter und neue Innovationsstrategien untersucht.
    Ermittelt wurden Best-Practice-Beispiele in einem neuartigen ganzheitlichen Ansatz. „Das Interessante an unserer Studie ist, dass wir versucht haben, nicht nur die Technologien zu beleuchten, sondern auch Organisationsformen oder Mitarbeiterführung“, erklärt Anna Lisa Junge. Dazu hat das Team vier Themenspektren identifiziert: Technologien und Plattformen, datengetriebene Services, neue Organisationsformen und Open Innovation. „Zu diesen Feldern haben wir weltweit 120 Logistik-Expert*innen, die weitgehend aus Industrie, Handel und Logistikdienstleistung stammen, aber auch aus der Forschung sowie IT- und Technologie-Provider, im Rahmen einer Online-Befragung interviewt. Auf Basis dieser Ergebnisse haben wir mit knapp 30 dieser Fachleute ein so genanntes Delphi-Panel gebildet“, so Frank Straube.

    In einem Delphi-Panel geht es darum, Meinungsbildung unter Expert*innen zu generieren. Zu jedem Themenspektrum wurden zwei Thesen entwickelt und den 30 Beteiligten vorgelegt. In einem Workshop haben diese Erfolgsfaktoren und Barrieren für die Thesen identifiziert und sie mit einem zeitlichen Horizont versehen.

    Eine Hypothese lautete zum Beispiel: Operationale Tätigkeiten in der Logistik werden komplett von Maschinen übernommen. Dies wird laut Einschätzung der Studien-Beteiligten erst in gut einem Jahrzehnt für die wichtigsten operationalen Geschäftsprozesse in der Logistik der Fall sein – vorher wird der Faktor Mensch aus diesen Prozessen auch aufgrund mangelnder Flexibilität und unklaren rechtlichen Bedingungen nicht wegzudenken sein. In Zukunft wird die Frachtabwicklung, also Buchungen von Dienstleistungen, hauptsächlich über digitale Plattformen abgewickelt – so lautete eine weitere Hypothese. Heute finden diese Buchungen noch häufig per Mail, Telefon oder Fax statt. „Aktuell schießen weltweit Plattformen aus dem Boden, die diese Dienste anbieten und untereinander konkurrieren. Sie bieten mehr Transparenz – beziehungsweise überhaupt Transparenz – und hohe Flexibilität. Was bislang teils fehlt, ist das Vertrauen in diese digitalen Services. Laut Delphi-Panel wird diese Entwicklung schon 2025 weitgehend abgeschlossen sein. Schwieriger und bislang ohne konkrete Lösung ist die Buchung und Abwicklung von Logistikdienstleistungen bei Gefahrgut oder ganz speziellen Lieferanforderungen“, fasst Anna Lisa Junge zusammen.

    Ein weiteres überraschendes Ergebnis der Studie: Der Faktor Mensch und wie Unternehmen ihre Mitarbeiter*innen in die digitalen Transformations-Prozesse einbinden, spielt eine wesentliche Rolle. „Wir konnten zeigen, dass Unternehmen, die sich unter ihren Mitarbeitern um Vertrauen in digitale Dienste bemühen und offene Strukturen schaffen, die Innovationen ermöglichen, schneller und erfolgreicher mit der digitalen Transformation Schritt halten können“, so Frank Straube.

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Prof. Dr.-Ing Frank Straube
    TU Berlin
    Fachgebiet Logistik
    Tel.: 030/314-22877
    E-Mail: straube@logistik.tu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).