"Für eine Philosophie der Fotografie": Idee und Wirkung
Die Veranstaltung ist einem Philosophen gewidmet, der zu den bedeutendsten Analytikern der "Visuellen Zeitenwende" zählt. Früh und nachhaltig hat er das radikal veränderte Bild des post-modernen Menschen beschrieben, das mit dem Auftauchen der neuen Kommunikationstechnologien im Digitalen Zeitalter verbunden ist. Der künstlerischen Fotografie und der "Bielefelder Schule" hat er wesentliche Impulse vermittelt. Veranstalter sind der Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt Fotografie und Medien der FH Bielefeld und die Deutsche Gesellschaft für Photographie e. V., Köln, in Zusammenarbeit mit dem Flusser-Archiv, München. Das Symposium findet im Fachbereich Design der FH Bielefeld, Lampingstraße 3, 33615 Bielefeld, statt. Es vereinigt 15 internationale Wissenschaftler und Künstler zu Vorträgen, Präsentationen und Diskussionen. Gefördert wird es u. a. durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Flusser-Gesellschaft initiiert seit 1992 an unterschiedlichen Orten jährlich einmal ein Internationales Vilém-Flusser-Symposium unter jeweils neuer Themenstellung. Letzter Veranstaltungsort 1997 war Budapest/Ungarn.
Vilém Flusser, 1920 in Prag geboren, 1939 nach London emigriert, lebte und arbeitete danach in Sao Paolo/Brasilien. 1963 wurde er dort Professor für Kommunikationsphilosophie. 1972 verließ er das Land und übersiedelte zuerst nach Italien, später nach Südfrankreich, von wo aus er zahlreiche Vortragsreisen, vornehmlich durch Europa und Deutschland unternahm. 1991 besuchte er seine Heimatstadt. Ein Verkehrsunfall auf dem Weg zurück setzte seinem Leben ein jähes Ende.
Das diesjährige 7. Symposiums nimmt das Erscheinen der ersten deutschsprachigen Schrift Vilém Flussers vor nunmehr 15 Jahren zum Anlaß für das Thema: "Für eine Philosophie der Fotografie": Idee und Wirkung. Diese erste 1983 in deutscher Sprache erschienene Schrift Flussers "Für eine Philosophie der Fotografie" zählt heute zu den grundlegenden medienphilosophischen Arbeiten in der Tradition so bedeutender Texte wie Kleine Geschichte der Fotografie (1931) von Walter Benjamin und Theorie des Films (1960) von Siegfried Kracauer, die er fortführt.
Kompromisslos erhebt Flusser darin die Forderung nach einem erweiterten experimentellen Umgang mit den Medien - als Ausdruck der Freiheit im Apparatekontext. Es ist ein Appell gegen die "Gebrauchsanweisung" und gegen das "Apparateprogramm", das den Menschen leicht für sich zu vereinnahmen droht. Sein Credo: "Freiheit ist, gegen den Apparat zu spielen."
Das Symposium wird mit einer Konzertinstallation Color Code der Gruppe Animato nach einem Text von Vilém Flusser am 26. November 1998 um 20.00 Uhr im Kleinen Saal der Bielefelder Oetker-Halle eröffnet.
Die Teilnahme an allen Veranstaltungen des Symposiums ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Tagungsunterlagen können Anfang November angefordert werden bei:
FH Bielefeld
Fachbereich Design
Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt Fotografie und Medien
Lampingstraße 3
D-33615 Bielefeld
Tel. 0521/106 2485
oder
Deutsche Gesellschaft für Photographie e. V.
Rheingasse 8-12
50676 Köln
Tel. 0221/9 23 20 69
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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