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09.04.2019 10:09

Mega-Cities und ihr Hinterland nachhaltig entwickeln – Chinesisch-deutsches Verbundprojekt startet

Heike Hensel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.

    Die rasante Urbanisierung in vielen Ländern hat nicht nur Folgen für die Städte. Auch die vormals ländlichen Regionen im Umland wachsender Mega-Cities erleben einen Wandel. Das Verbundvorhaben „Urban-Rural Assembly“, an dem das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) mitwirkt, untersucht diesen Wandel von Stadt-Umland-Regionen. Als Beispiel dient die Region Huangyan-Taizhou in China. Strategien und Instrumente für eine gemeinsame nachhaltige Entwicklung, die das Projekt-Team mit Partnern vor Ort entwickelt, sollen aber auch andere Stadt-Umland-Regionen nutzen können.

    Ging es bisher in der Forschung um den weltweiten Trend zur Urbanisierung, so standen meist die Städte selbst im Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersuchungen. Doch dies ist eine verkürzte Sichtweise, sind sich die Partner im chinesisch-deutschen Verbundprojekt „Urban-Rural Assembly“ (URA) einig. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) untersuchen sie nun, welche Auswirkungen das rasante Wachstum von Städten auch für die umliegenden ländlichen Regionen hat. „Für eine nachhaltige Raumentwicklung ist es entscheidend, Städte, ihr Umland und die vielfältigen Beziehungen, die es zwischen beiden gibt, gemeinsam zu betrachten“, erläutert Wolfgang Wende, der im IÖR für das Projekt zuständig ist.

    Beispiel-Region Huangyan-Taizhou

    Wie vielfältig Städte und ihr Umland miteinander verknüpft sind, untersuchen die Wissenschaftler verschiedener deutscher und chinesischer Projektpartner an einem Fallbeispiel an Chinas Ostküste. Die Region Huangyan-Taizhou entwickelt sich sehr dynamisch. Vielfältige und scheinbar widersprüchliche Transformationsprozesse geschehen gleichzeitig und in unmittelbarer Nähe zueinander. Ziel der Wissenschaftler ist es zum einen, die vielschichtigen Verknüpfungen zwischen Stadt und Land aufzudecken. In den Blick nehmen sie soziale, kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Aspekte sowie Schnittstellen zwischen diesen (Nexus-Ansatz). Zugleich möchte das Projektteam mit Akteuren vor Ort Instrumente und Strategien entwickeln, wie sich Stadt und Umland künftig nachhaltiger weiterentwickeln können. Damit zielen sie darauf ab, die von den Vereinten Nationen in der Agenda 2030 formulierten Nachhaltigkeitsziele (SDG) und die Ziele der New Urban Agenda in einen Stadt-Umland-Kontext zu integrieren. Instrumente und Strategien, die im Projekt entwickelt werden, sollen in drei verschiedenen Reallaboren in der Region Huangyan-Taizhou umgesetzt und getestet werden. Später sollen sie auch andere Stadt-Umland-Regionen in China und in anderen Ländern nutzen können.

    Leistungen der Natur für Stadt-Umland-Regionen

    Für die Lebensqualität in Städte und Regionen ist auch der Zustand der Natur entscheidend. Welche Folgen die Urbanisierung für Ökosysteme und ihre Leistungen, wie Reinigung von Luft und Wasser oder Erholungsraum für die Menschen, in der Region Huangyan-Taizhou hat, untersucht das IÖR in einem Teilprojekt des Forschungsvorhabens. Entlang einer Linie (Transekt) vom Stadtkern über den suburbanen Raum bis in das ländliche Umland wollen die Wissenschaftler mithilfe von Geodaten zunächst erheben, wie sich die Naturräume in der Region entwickelt haben. Dabei wollen sie die aktuelle Situation darstellen, aber auch eine Rückschau auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre vornehmen. Das Kartenmaterial, das dabei entsteht, dient in der Hauptphase des Projektes ab Oktober 2020 dazu, die Folgen der Urbanisierung für die Ökosystemleistungen zu bewerten und neue Instrumente zu entwickeln, die helfen, die Ökosysteme zu schützen und zu stärken.

    Hintergrund

    Das Projekt „Urban-Rural Assembly – Transformation zu nachhaltigen Stadt-Land-Ökonomien“ wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nach Förderrichtlinie „Nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen“. Nach einer Initiierungsphase von April 2019 bis September 2020 folgt ab Oktober 2020 bis März 2026 die Hauptphase. In diesem Zeitraum werden erste entwickelte Maßnahmen und Instrumente umgesetzt und getestet.

    Projektpartner auf deutscher Seite: Technische Universität Berlin (Projektleitung); Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung; Bauhaus-Universität Weimar; ICLEI – Local Governments for Sustainability e. V., Bonn. Projektpartner auf chinesischer Seite: Tongji-Universität, Shanghai; Zhejiang Universität, Hangzhou; China Agricultural University, Peking; Zhejiang University of Technology, Hangzhou.
    Förderkennzeichen: 01LE1804B


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Wolfgang Wende, E-Mail: W.Wende[at]ioer.de, Tel.: (0351) 46 79-218


    Weitere Informationen:

    http://www.ioer.de/projekte/ura/ - Informationen zum Projekt auf der Internetseite des IÖR


    Bilder

    Mega-Cities und ihr Umland – wie lassen sie sich nachhaltig entwickeln?
    Mega-Cities und ihr Umland – wie lassen sie sich nachhaltig entwickeln?
    Ralf-Uwe Syrbe/IÖR-Media
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    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Mega-Cities und ihr Umland – wie lassen sie sich nachhaltig entwickeln?


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