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30.10.2003 14:53

"Mensch, Maschine, Zeit"

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Vortrag über das Fortschrittsbewusstsein in Deutschland im 20.Jahrhundert

    Zu einem öffentlicher Vortrag des Max-Weber-Kollegs mit dem Titel "Mensch. Maschine, Zeit. Einflüsse auf das Fortschrittsbewusstsein in Deutschland im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts" wird am Montag, dem 3. November 2003, um 19.00 Uhr in den Hörsaal V des Lehrgebäudes 2 auf Campus der Universität Erfurt in der Nordhäuser Straße 63 eingeladen. Anselm Doering-Manteuffel, Jahrgang 1949, Professor für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität Tübingen, wird den Vortrag halten.

    "Der Übergang in die Hochmoderne während der Jahrzehnte um 1900 vollzog sich in Deutschland schneller als in den meisten anderen europäischen Ländern", stellt Doering-Manteuffel fest. "Die Spannungen zwischen agrar- und industriestaatlicher Orientierung, die Gegensätze der Klassengesellschaft und die Mängel des Regierungssystems im Kaiserreich verschärften die Dynamik und Brisanz des Geschehens. Sie veränderten aber auch die Wahrnehmung der sozialkulturellen Umwelt, die Vorstellungen von der Zukunft und die Auffassung von Geschichte". "Fortschritt" und "Geschichte" als untrennbare Kategorien für den Umgang mit den Herausforderungen der Moderne seien mehr und mehr zurückgewiesen worden. "Daraus entstand eine enge Verbindung von ahistorischem Denken und antiliberaler Weltorientierung, die radikal andere, neue Vorstellungen von "Zukunft" möglich werden ließ", so der Historiker. Ansatzweise hätten sich diese vor dem Ersten Weltkrieg herausgebildet und durch den Krieg verfestigt. Nach 1918 seien sie unter dem liberaldemokratischen politischen System der Weimarer Republik als wichtigste intellektuelle Unterströmung in den NS-Staat hinein gelaufen und auch nach 1945 keineswegs überwunden worden. "Kann man hier von einem "roten Faden" in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts sprechen", fragt Doering-Manteuffel, zu dessen Forschungsschwerpunkten die Geschichte des europäischen Staatensystems im 19. Jahrhundert; die Transformation politisch-sozialer Ordnungsvorstellungen im 20. Jahrhundert sowie der Kulturtransfer zwischen Westeuropa und Nordamerika gehören.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-erfurt.de/maxwe/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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