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18.04.2019 13:49

Rostocker Botaniker erforschen „Wieder-Auferstehungs-Pflanzen“

kaminski Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Dürre und Wassermangel werden in Zukunft besonders für die Landwirtschaft weltweit zum Problem. Die Erträge sinken in absehbarer Zeit. Im Botanischen Garten der Universität Rostock mit seinen spezifisch ausgestatteten Gewächshäusern wird an sogenannten „Wiederauferstehungspflanzen“, die an extreme Trockenheit besonders gut angepasst sind, geforscht“, wie Professor Stefan Porembski, Direktor der Rostocker Einrichtung und international bekannter Botaniker betont.

    Denn: nicht jeder Pflanze kann Trockenstress etwas anhaben. Die Rostocker Botaniker haben dieses Thema jetzt mit brasilianischen Wissenschaftlern auf einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Workshop diskutiert. „Wir wollen gemeinsam herausfinden, wie die Mechanismen bei diesen Pflanzen funktionieren. Wenn wir das verstanden haben, gibt es eine Zukunfts-Vision, wie sich diese Trockenresistenz weltweit für die Landwirtschaft nutzen lässt“, stellt Professor Porembski dar.
    „Im Kern geht es um solche Pflanzen, die auf Felsstandorten in den Tropen, also auf den Inselbergen wie beispielsweise dem Zuckerhut von Rio de Janeiro wachsen“, sagt Professor Porembski. Diese Pflanzen seien an lange Dürreperioden angepasst, „können über 90 Prozent ihres Wassers verlieren, ohne dabei Schaden zu nehmen“, betont der Rostocker Botaniker, der ein internationales Netzwerk zum Thema Inselbergforschung leitet. Dem Gremium gehören Forscher aus der ganzen Welt an. Ihnen liegt der Schutz der Inselberge am Herzen, die durch den Abbruch von Granit und Gneis stark gefährdet sind. „Da kann man nur als globale Initiative gegen steuern“, unterstreicht der Rostocker Wissenschaftler.
    Wiederauferstehungspflanzen sind noch ein Phänomen für die Forschung. Sie fallen in eine Art Trockenschlaf, können in diesem Zustand Wochen, Monate oder auch Jahre verbleiben, also auf Sparflamme ihr Leben führen, wie Professor Porembski es formuliert. „Fällt der nächste Regen, quillt die Pflanze wieder auf und steht da wie ein botanischer Phoenix aus der Asche.“
    Unterdessen sind Rostocker Masterstudenten und Doktoranden dabei, die molekularen Grundlagen der Pflanzen zu untersuchen und analysieren. Das geschieht sowohl im Botanischen Garten vor Ort wie auch im Labor. Hierzu erfolgen in Rostock molekularbiologische Analysen. Gleichzeitig erhalten die Rostocker Studierenden die Möglichkeit, auf den Inselbergen in Brasilien und Madagaskar diese Pflanzen zu untersuchen. Schon jetzt wisse man, dass bestimmte kontrollierende Gene eine Rolle spielen könnten. „Deren Funktion versuchen wir gemeinsam mit Kollegen von den Universitäten Bonn und Freiburg zu verstehen“, sagt Professor Porembski.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Professor Stefan Porembski
    Universität Rostock
    Abt. Allgemeine u. Spezielle Botanik
    Sekretariat: Gabriele Schöley
    Tel.: +49 381 498-6201
    E-Mail: stefan.porembski@uni-rostock.de


    Bilder

    Professor Stefan Porembski (Bildmitte) betrachtet in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens mit den Promotionsstudenten Julius Köhler und Juliane Rexroth sogenannte Austrocknungspflanzen.
    Professor Stefan Porembski (Bildmitte) betrachtet in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens mit ...
    Universität Rostock/Thomas Rahr
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Professor Stefan Porembski (Bildmitte) betrachtet in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens mit den Promotionsstudenten Julius Köhler und Juliane Rexroth sogenannte Austrocknungspflanzen.


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