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26.04.2019 11:51

Der Hype um Initial Coin Offerings könnte sich zu einer gefährlichen Spekulationsblase entwickeln

Peter Kuntz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Trier

    Forscher der Universität Trier und der Universität des Saarlands haben herausgefunden, dass für die externe Unternehmensfinanzierung über Initial Coin Offerings (ICOs) ähnliche Regeln wie für herkömmliche Börsengänge gelten. Zudem stellen sie fest, dass sich der Hype am Kryptowährungsmarkt positiv auf das Wachstum am Markt für ICO auswirkt. ICO hat seit Beginn des Jahres 2017 an Bedeutung gewonnen. So wurden alleine im Zeitraum 2017 bis 2018 fast 28 Milliarden US-Dollar mit Hilfe von ICOs akquiriert. Die Forscher warnen Investoren jedoch auch vor schlecht überlegten Investitionen in Kryptowährungen von Unternehmen.

    Bei Initial Coin Offerings (ICOs) als Form der externen Unternehmensfinanzierung generieren Unternehmen eigene digitale Währungen und geben sogenannte Tokens an Investoren aus. Im Gegenzug erhalten die Unternehmen meist Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether. Dieser Zusammenhang zwischen ICOs, Bitcoin und Ether wurde nun erstmals von Forschern der Universität Trier und der Universität des Saarlandes untersucht.

    Im Rahmen ihrer Studie fanden die Autoren heraus, dass es bei ICOs – genauso wie bei „herkömmlichen“ Börsengängen – Boom- und Abschwung-Phasen gibt, sprich der ein ICO umgebende Hype beeinflusst zeitnahe ICOs in positiver Weise und umgekehrt.

    Als weiteres zentrales Ergebnis stellten die Forscher fest, dass sich der Hype am Kryptowährungsmarkt ebenfalls positiv auf das Wachstum am Markt für Initial Coin Offerings auswirkt. Insbesondere die in den Medien gefeierten Erfolgsgeschichten von Bitcoin-Investoren haben hierbei einen positiven Einfluss auf ICOs, finden Professor Dr. Jörn Block, Dr. Christian Masiak, Juniorprofessor Dr. Matthias Neuenkirch, Katja Pielen (alle Universität Trier) sowie Tobias Masiak (Universität des Saarlandes) in ihrer Studie heraus.

    Die Forscher betonen aber auch, dass der ganze Hype aus Sicht der Investoren und Regulierungsbehörden skeptisch zu betrachten ist. So kann es hierdurch zu nicht-rationalem Herdenverhalten und zu Fehlinvestments kommen. Schlimmstenfalls könnte die Stabilität der Finanzmärkte gefährdet sein.

    Anschließend übertragen die Forscher ihre Ergebnisse auf den mittlerweile doch deutlich abgekühlten Markt für Kryptowährungen und ICOs und stellen heraus, dass nach Kapitalgebern suchende Unternehmen entweder ihre ICOs gut, also in Boomphasen, timen oder aber außerhalb solcher Phasen die Qualität ihres Projekts untermauern sollten, um Investoren zu überzeugen.

    Die Studie
    Die Studie von Professor Dr. Jörn Block, Dr. Christian Masiak, Juniorprofessor Dr. Matthias Neuenkirch, Katja Pielen (alle Universität Trier) sowie Tobias Masiak (Universität des Saarlandes) wurde unter dem Titel „Initial Coin Offerings (ICOs): Market Cycles and Relationship with Bitcoin and Ether“ in der Fachzeitschrift „Small Business Economics“ publiziert.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Jun.-Prof. Dr. Matthias Neuenkirch
    Universität Trier/Volkswirtschaftslehre
    Tel.: +49 651 201-2629
    E-Mail: neuenkirch@uni-trier.de
    www.vwl.uni-trier.de


    Originalpublikation:

    „Initial Coin Offerings (ICOs): Market Cycles and Relationship with Bitcoin and Ether“, erschienen in „Small Business Economics“.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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