idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.05.2019 09:08

Quantensensor für Lichtteilchen

Dr. Christian Flatz Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Universität Innsbruck

    Ein Photodetektor wandelt Licht in ein elektrisches Signal um, das Licht geht dabei verloren. Nun haben Forscher um Tracy Northup an der Universität Innsbruck einen Quantensensor gebaut, mit dem Lichtteilchen zerstörungsfrei gemessen werden können. Mit ihm lassen sich Quanteneigenschaften von Licht weiter untersuchen.

    Eigentlich forscht die US-Amerikanerin Tracy Northup an der Universität Innsbruck an der Entwicklung des Quanteninternets. Sie baut Schnittstellen, mit denen Quanteninformation von Materie auf Licht und umgekehrt übertragen werden kann. Über diese Schnittstellen sollen in Zukunft Quantencomputer auf der ganzen Welt über Glasfaserleitungen miteinander kommunizieren können. Bei ihren Forschungen hat Northup mit ihrem Team am Institut für Experimentalphysik nun eine Methode vorgeführt, mit der sichtbares Licht zerstörungsfrei gemessen werden kann. Die Entwicklung schließt an Arbeiten von Serge Haroche an, der in den 1990er-Jahren mit Hilfe von neutralen Atomen die Quanteneigenschaften von Mikrowellenfeldern charakterisiert hat und dafür 2012 mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

    In Innsbruck platzieren die Physiker um Postdoc Moonjoo Lee und PhD-Student Konstantin Friebe ein elektrisch geladenes Kalziumatom zwischen zwei Hohlspiegeln, durch die sichtbares Laserlicht geleitet wird. „Das Ion nimmt dabei nur schwachen Einfluss auf das Licht“, erläutert Tracy Northup. „Über Quantenmessungen am Ion können wir statistische Aussagen über die Zahl der Lichtteilchen in der Kammer treffen.“ Unterstützung bei der Interpretation der Messergebnisse erhielten die Physiker durch die Arbeitsgruppe um den Innsbrucker Quantenoptiker Helmut Ritsch vom Institut für Theoretische Physik. „Man kann hier von einem Quantensensor für Lichtteilchen sprechen“, resümiert Northup, die seit 2017 eine Ingeborg-Hochmair-Professur an der Universität Innsbruck hält. Eine mögliche Anwendung des neuen Verfahrens könnte die Erzeugung von speziellen Lichtfeldern sein, indem die Messergebnisse über eine Feedback-Schleife wieder in das System eingespeist und so die gewünschten Zustände hergestellt werden.

    In der aktuellen Arbeit im Fachmagazin Physical Review Letters haben sich die Forscher auf klassische Zustände beschränkt. In Zukunft wären mit dieser Methode auch Messungen von Quantenzuständen des Lichts denkbar. Finanziell unterstützt wurde die Arbeit unter anderem vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF und der Europäischen Union.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Tracy Northup
    Institut für Experimentalphysik
    Universität Innsbruck
    Tel.: +43 512 507 52463
    E-Mail: tracy.northup@uibk.ac.at
    Web: https://quantumoptics.at/


    Originalpublikation:

    Ion-based nondestructive sensor for cavity photon numbers. Moonjoo Lee, Konstantin Friebe, Dario A. Fioretto, Klemens Schüppert, Florian R. Ong, David Plankensteiner, Valentin Torggler, Helmut Ritsch, Rainer Blatt, and Tracy E. Northup. Phys. Rev. Lett. 122, 153603 https://doi.org/10.1103/PhysRevLett.122.153603


    Bilder

    Ein Ion zwischen zwei Hohlspiegel dient als Quantensensor für Lichtteilchen.
    Ein Ion zwischen zwei Hohlspiegel dient als Quantensensor für Lichtteilchen.
    Klemens Schüppert
    None

    Tracy Northup
    Tracy Northup
    Diana Nöbl
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Ein Ion zwischen zwei Hohlspiegel dient als Quantensensor für Lichtteilchen.


    Zum Download

    x

    Tracy Northup


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).