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04.11.2003 10:28

Archäologen fördern erneut aufsehenerregende Funde im nordsyrischen Aleppe zutage

Gisela Hüttinger Kommunikation
Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

    Dei der diesjährigen Ausgrabungskampagne auf der Zitadelle der nord-syrischen Metropole Aleppo haben Grabungsexperten ein weiteres Mal aufsehenerregende Funde gemacht. Dies teilte der Leiter der deutschen Seite der deutsch-syrischen Expedition, Prof. Dr. Kay Kohlmeyer von der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) Berlin, bei seiner Rückkehr mit.

    Bei den Ausgrabungsarbeiten trat eine über zwei Meter große Darstellung des Wettergottes von Aleppo und eines ihn grüßenden Königs zutage, die nicht nur in ihrer Größe ungewöhnlich ist, sondern auch in ihrer Qualität besticht. Die beiden Figuren werden von Mischwesen in Gestalt sogenannter Stiermenschen und Scheinfenster flankiert. Sie schmücken die östliche Innenfront eines dem Wettergott geweihten altorientalischen Tempels. Seine Reliefausstattung gilt unter Experten als herausragend. Seitlich des Königs ist außerdem eine lange Hieroglyphen-Inschrift in luwischer Sprache angebracht, die den Namen des Stifters und seine Titulatur nennt und Opferanweisungen gibt. Nach Meinung von Prof. David Hawkins (Universität London), einem der weltweit wenigen Kenner des Hieroglyphenluwischen, datiert sie in das 11. vorchristliche Jahrhundert.

    Der aktuelle Fund wirft nach Darstellung von Prof. Dr. Kay Kohlmeyer ein Licht auf das sogenannte "Dunkle Zeitalter" nach dem Zusammenbruch des hethitischen Großreiches um 1200 vor Christus. Die entdeckten Reliefs werden zu einer völlig neuen Bewertung dieses Zeitraums führen. Der bis in das 3. vorchristliche Jahrtausend zurückgehende Tempel wird seit 1996 vom Studiengang Restaurierung / Grabungstechnik der FHTW-Berlin freigelegt. Dafür werden sukzessive rund acht Meter Kulturschutt von darüberliegenden Bauschichten abgegraben und dokumentiert. Sie bieten eine Abfolge von der islamischen Zeit bis zum Hellenismus. Auch aus ihnen kommen beachtliche Funde, wie beispielsweise islamisch-mittelalterliche goldene Trachtbestandteile und Schmuck sowie importiertes frühes chinesisches Porzellan.


    Bilder

    Die Innenseite des Tempels mit Reliefs und Inschrift aus dem 11. Jahrhundert vor Christus.
    Die Innenseite des Tempels mit Reliefs und Inschrift aus dem 11. Jahrhundert vor Christus.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die Innenseite des Tempels mit Reliefs und Inschrift aus dem 11. Jahrhundert vor Christus.


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