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24.05.2019 09:20

Mein Kollege, der Roboter: Göttinger Forscher beobachten Überlegenheit von Mensch-Maschine-Teams

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Immer mehr Prozesse werden automatisiert und digitalisiert. Autonom fahrende Transporteinheiten wie Gabelstapler halten an vielen Standorten Einzug – und die Unternehmen berichten von möglichen Zeit- und Kosteneinsparungen. Dass jedoch eine Kooperation von Menschen und Maschinen gegenüber reinen Menschen- oder reinen Roboter-Teams überlegen sein kann, hat ein interdisziplinäres Forscherteam der Universitäten Göttingen, Duisburg-Essen und Trier beobachtet. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift International Journal of Advanced Manufacturing Technologies erschienen.

    (pug) Das Forscherteam simulierte dazu einen Ablauf aus der Produktionslogistik, wie er beispielsweise in der Materialversorgung der Produktion im Automobil- oder Maschinenbau typisch ist. Je ein Team aus menschlichen Fahrern, eines aus Robotern und ein gemischtes Team aus Menschen und Robotern wurde mit Transportaufgaben mit Fahrzeugen betraut und die benötigte Zeit gemessen. Im Endergebnis konnte sich das hybride Team aus Menschen und Robotern durchsetzen, da die Koordination in den Transportvorgängen am effizientesten erfolgte und die wenigsten Unfälle hervorrief. Dies war eher unerwartet, denn häufig wird rein automatisierten Maschinensystemen die höchste Effizienz zugeschrieben.

    „Dies bringt einen wichtigen auch effizienzseitigen Hoffnungsschimmer in alle Diskussionen zu Automatisierung und Digitalisierung“, sagt der Erstautor der Studie, Prof. Dr. Matthias Klumpp von der Universität Göttingen. „Es wird auch in Zukunft sehr viele Szenarien und Einsatzbereiche geben, in denen vor allem gemischte Teams aus Robotern und Menschen reinen autonomen Maschinensystemen überlegen sind – zumindest übermäßige Ängste zu dramatischen Arbeitsplatzverlusten sind daher aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt.“

    Die Forscherinnen und Forscher beleuchteten aus den verschiedenen Fachdisziplinen der Betriebswirtschaftslehre, der Informatik und der Arbeits- und Industriesoziologie, welche Anforderungen an eine erfolgreiche Mensch-Maschine-Interaktion zu stellen sind. In vielen Unternehmensentscheidungen wird nach wie vor der Faktor Mensch die zentrale Entscheidungsgröße sein. Die Forscher folgern daher, dass Unternehmen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der technischen Umsetzung von Automatisierungen mehr Aufmerksamkeit schenken sollten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Matthias Klumpp
    Georg-August-Universität Göttingen
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
    Professur für Produktion und Logistik
    Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen
    Telefon: 0551 39-7349
    E-Mail: Matthias.Klumpp@uni-goettingen.de
    www.produktion.uni-goettingen.de


    Originalpublikation:

    Klumpp, M., Hesenius, M., Meyer, O., Ruiner, C., Gruhn, V. (2019): Production logistics and human-computer interaction—state-of-the-art, challenges and requirements for the future. International Journal of Advanced Manufacturing Technologies (2019). https://doi.org/10.1007/s00170-019-03785-0


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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