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05.11.2003 13:04

RUB-Tagung: Die Machbarkeit der Welt

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Vom 27. bis 29. November veranstaltet das Institut für Diaspora- und Genozidforschung (An-Institut der RUB) die interdisziplinäre Tagung "Die Machbarkeit der Welt". Wissenschaftler verschiedener Fachgebiete hinterfragen die generelle Vorstellung von einer Welt, die veränderbar, gestaltbar und normierbar scheint.

    Bochum, 05.11.2003
    Nr. 339

    Die Machbarkeit der Welt
    Gesellschaftsvisionen, Gewalt und Genozid
    RUB organisiert interdisziplinäre Tagung

    Die Welt ist veränderbar, gestaltbar und normierbar. Diese Vorstellung scheint ein Kennzeichen moderner Gesellschaften zu sein: ein Kennzeichen, das bisher wenig hinterfragt ist. Aber woher kommt der Gedanke der "Machbarkeit"? Diese Frage steht im Zentrum der interdisziplinären Tagung "Die Machbarkeit der Welt", die das Institut für Diaspora- und Genozidforschung an der RUB in der Katholischen Akademie Die Wolfsburg (Mülheim/Ruhr) vom 27. bis 29. November 2003 veranstaltet.

    Programm im Internet

    Das ausführliche Programm der Tagung steht im Internet unter
    http://www.rub.de/idg

    Fragen & Antworten

    Worauf gründet die Ermächtigung des Menschen, Geschichte und Zukunft zu gestalten? Welche Vorstellungen von Machbarkeit sind Staats- und Gesellschaftsutopien von Platon bis hin zu Marx und Engels eingeschrieben? In welcher Kontinuität also stehen die autoritär-ideologischen oder völkisch-faschistischen Gesellschaftsideologien des 20. Jahrhunderts? Welche Visionen der "Machbarkeit" begleiten heute die Globalisierungsdebatte, etwa wenn Fragen zur Sicherung von Frieden und Stabilität oder ihrer "Gefährdungen" erörtert werden? Diese und weitere Fragen werden Wissenschaftler verschiedener Fachgebiete diskutieren und zu der Vorstellung von genereller "Machbarkeit" aus unterschiedlichen Perspektiven Stellung nehmen.

    Machbarkeit & Genozid

    Kollektive Gewalt und Genozid in der Moderne sind eng verbunden mit Vorstellungen einer grundsätzlichen Gestaltbarkeit von Gesellschaften. Häufig begleitet Gewalt Veränderungsprozesse von Gesellschaften oder staatlichen Ordnungen. Vor allem nationale, ethnische oder religiöse Gruppen und Minderheiten sind ihr ausgesetzt. Daher erörtern die Teilnehmer der Tagung auch die Frage nach Entwürfen gesellschaftlicher Ordnung, nach Legitimationsstrategien oder Repräsentationsmustern, nach den Selbstbildern und Handlungsnormen, Identitätsvorstellungen und Ordnungsentwürfen moderner Gesellschaften: Inwieweit werden gesellschaftliche Gewaltprozesse politisch akzeptiert und legitimiert, wenn für zukünftige Generationen eine radikal veränderte Zukunft gestaltet werden soll?

    Referenten & Themen

    Mihran Dabag (Bochum): Das Motiv der "Machbarkeit"
    Willem von Reijen (Utrecht): Der Entwurf der Moderne: Aufforderung zur Verwirklichung
    Lutz Niethammer (Jena): Die Entstehung moderner Identitätsvorstellungen und das Bild des geschichtsmächtigen Akteurs
    Thomas Macho (Berlin): Zur Temporalisierung der Ethik im 19. Jahrhundert
    Ralf Miggelbrink (Essen): Gewaltkritik und Humanisierungspotentiale. Anmerkungen zur Kulturgeschichte des Christentums
    Lucian Hölscher (Bochum): Vorstellungen der Gestaltbarkeit von Zukunft seit der frühen Neuzeit
    Maren Lorenz (Hamburg): Der Körper als Symbol und Legitimation. Kritische Überlegungen zum Streit um die Definitionsmacht über "den Menschen" zwischen Kultur- und Naturwissenschaften
    Christina von Braun (Berlin): Der Körper des Fremden
    Raimar Zons (Paderborn): Gestaltbarkeit des Menschen: Vom "Menschen als Maschine" zum Cyborg
    Kristin Platt (Bochum): Über das Vorübergehende in der Geschichte: Gestaltung, Tod und Vernichtung in der Begründung historischer Kontinuität
    Richard Saage (Halle-Wittenberg): War Hitler ein Utopist?
    Anselm Haverkamp (Frankfurt/Oder): UnMachbarkeit dieser Welt - ein Wintermärchen
    Jochen Hörisch (Mannheim): Weltkultur, Globalisierung, Mediengesellschaft
    Dieter Senghaas (Bremen): Interkulturelle Dialoge angesichts kultureller Globalisierung. Plädoyer für eine Reorientierung

    Weitere Informationen

    Dr. Mihran Dabag, Institut für Diaspora- und Genozidforschung an der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-29700, -29702 (Sekretariat), Fax: 0234/32-14770,
    E-Mail: idg@ruhr-uni-bochum.de, Internet: http://www.rub.de/idg


    Weitere Informationen:

    http://www.rub.de/idg


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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