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05.11.2003 14:46

Das Produktionstechnische Zentrum Dresden demonstriert neuartige Konzepte für Werkzeugmaschinenbau

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    COMTEC/IFM/crossmedia vom 6. bis 8. November 2003, Halle 2, Stand B 11
    Gemeinschaftsstand "Forschungsland Sachsen"

    Felix : innovativ, flexibel, preiswert und vielseitig einsetzbar

    Mit Felix 2 präsentieren Maschinenbau-Experten der TU Dresden auf der Industriefachmesse für Produktionstechnik und Automatisierung eine Werkzeugmaschine der besonderen Art: Zur Familie der Hexapoden (griech.: Sechsfüßer) gehörend arbeitet Felix genau wie ein Roboter, der auch Werkstücke greifen, bewegen und ablegen kann. Das Geheimnis seiner Fähigkeiten liegt in der Parallelkinetik begründet. Während bei konventionellen Werkzeugmaschinen die Bewegungsachsen in ihrer funktionellen Wirkungskette in Reihe angeordnet sind, wird bei Felix die gewünschte Bewegung durch die Längenänderungen der gleichwertig nebeneinander - funktionell also parallel - angeordneten Teleskopbeine erzeugt.

    Felix besteht aus sechs Teleskopbeinen, die zwei Plattformen miteinander verbinden. An ihren Enden sind die baugleichen Stabachsen mit Gelenken ausgestattet, die mit dem Grundgestell verbunden werden. Die Stabmechanik wurde so konstruiert, dass jeweils Dreiecke entstehen -- sie gelten als stabilste geometrische Struktur. Während die untere, größere Plattform fest verankert wurde, ist die obere Plattform dreh- und kippbar gelagert. An ihr ist eine Halterung angebracht, mit deren Hilfe Werkzeuge bzw. Werkstücke durch Ein- und Ausfahren der Teleskopbeine beinahe auf beliebigen Bahnen durch den Arbeitsraum bewegt werden. Ein Computer berechnet und koordiniert die Bewegungen.

    In der Tat, Felix ist ein waschechter Sachse: Forscher am TU-Institut für Werkzeugmaschinen und Steuerungstechnik entwickelten den Hexapoden; gebaut wurde er von der Dr. Mader Maschinenbau GmbH Coswig. Inzwischen haben die Experten um Professor Knut Großmann reichlich praktische Erfahrungen gesammelt mit dem ersten Prototypen. Den kleineren Bruder kann das Fachpublikum in diesen Tagen auf der Dresdner Messe bestaunen. Das Konzept der Wissenschaftler, einen flexibel einsetzbaren Hexapoden zu entwickeln, der einfach und sicher zu beherrschen ist und noch dazu preiswert

    ist, dieser Ansatz ist voll aufgegangen. Von Beginn an wurde konsequent unter wirtschaftlichem Aspekt konstruiert. Der Hexapod sollte die Kosten eines Roboters - etwa ein Drittel des Preises einer vergleichbaren 5-Achs-Werkzeugmaschine - nicht überschreiten. Deshalb wurden relativ einfache mechanische Komponenten, die meisten sind als Kaufteile erhältlich, verwendet. Bauteile wie Antriebe, Kugelgewindespindeln und Gelenke sind preiswert, schnell montiert, robust und wartungsarm. Die speziell für den Hexapoden entwickelte PC-Bedienoberfläche der Steuerung steigert den Wert der Entwicklung ganz entscheidend. Viele Aufwendungen, die bei konventionellen Werkzeugmaschinen für die mechanische Genauigkeit notwendig sind, erledigt bei Felix eine spezielle Software. Sie erlaubt bei der Bearbeitung von Werkstücken eine Genauigkeit von 0,1 Millimeter.

    Bisher wird Felix bei der Laserbearbeitung, beim Entgraten von Guss-Rohlingen oder beim Bearbeiten von Holz- und Kunststoffteilen eingesetzt. Nunmehr sucht das Entwicklerteam unter dem Dach des Produktionstechnischen Zentrums Dresden nach neuen Herausforderungen. Innerhalb dieses interdisziplinären Verbundes wollen die Maschinenbau-Experten an der TU Dresden neue Anwendungsfelder für den sechsfüßigen Felix erschließen.

    Gefördert wurden die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen.

    Information für Journalisten: TU Dresden, Produktionstechnisches Zentrum Dresden, Dr.-Ing. Andreas Stegemann, Tel. 0351 463-33265, Fax 0351463-37119, E-Mail: stege@mciron.mw.tu-dresden.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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