idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.06.2019 12:21

Geo-Experte Prof. Dr. Tobias Rudolph ist neuer Stiftungsprofessor am Forschungszentrum Nachbergbau

Carmen Tomlik Pressestelle
Technische Hochschule Georg Agricola

    Es ist die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft, von altem Wissen und modernen Methoden, die Prof. Dr. Tobias Rudolph am Nachbergbau reizt. Der Geologe erstellt 3D-Modelle von teils unbekannten Untergründen oder entwickelt neue Methoden, um Bergbaufolgen systematisch zu überwachen. Dazu nutzt der Experte ebenso Satellitendaten wie historische Karten oder Bodenproben. Jetzt setzt er sein Wissen am Forschungszentrum Nachbergbau der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA) ein. Für fünf Jahre übernimmt Tobias Rudolph eine Stiftungsprofessur im Bereich „Geomonitoring im Alt- und Nachbergbau“.

    Es ist bereits die zweite Stiftungsprofessur, die durch die RAG-Stiftung an der THGA finanziert wird. Die Stiftung fördert damit seit 2012 die Lehre und Forschung auf dem Gebiet des Nachbergbaus an der THGA mit einem besonderen Fokus auf die Ewigkeitsaufgaben in den ehemaligen Steinkohlenrevieren an der Ruhr, der Saar und in Ibbenbüren.

    Hier will auch Tobias Rudolph einen Fokus seiner Forschung setzen. Bochum ist dafür – geografisch wie fachlich – der optimale Ausgangpunkt, sagt der Geologe: „Hier kann ich quasi direkt vor der Haustür forschen und den Herausforderungen, die der Bergbau hinterlässt, auf den Grund gehen.“ Dazu koppelt der 43-Jährige integrierte Methoden der Geowissenschaften mit Werkzeugen aus der Fernerkundung, nutzt neueste Software und moderne Workflows: „Mit heutigen Systemen lassen sich alte Ansätze oft noch einmal neu bewerten. Mein Ziel ist es, Bewährtes und Neues sinnvoll miteinander zu verbinden und so die Erfahrungen aus den Regionen zusammenzubringen, etwa beim Thema Grubenwassermanagement.“

    Dennoch sei vieles offen, in einem Feld, das genügend Stoff für ingenieurwissenschaftliche Forschung liefert. „Der Nachbergbau ist für mich ein großes Puzzle: Es gibt viele Teile und keine vorgefertigten Ansätze, wie sie sich zusammenfügen. Das ist ja gerade das Spannende.“ Der Geologe und 3D-Experte sieht sich dabei selbst als Grenzgänger zwischen den Disziplinen – und scheint damit bestens an der THGA aufgehoben zu sein: „Das Besondere am Forschungszentrum ist, dass es genauso vielseitig aufgestellt ist, wie die Aufgaben, die Nachbergbau für uns bereithält. Ich sehe schon jetzt viele Möglichkeiten, in dem interdisziplinären Team zusammenzuarbeiten und so Ideen aus verschiedenen Fachrichtungen zu verknüpfen“, sagt Tobias Rudolph mit Blick auf seine künftige Arbeit.

    Das Know-how dazu bringt er mit: Von 1997 bis 2002 studierte Tobias Rudolph Geologie und Paläontologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Schon in seiner Diplomarbeit untersuchte er „Erdbebenrisiken in Deutschland mit besonderem Bezug zur Bergbautätigkeit“. Anschließend blieb er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geologie und Paläontologie in Münster und schrieb seine Doktorarbeit zum Thema „Deckgebirgsdaten im südwestlichen Münsterland und Ruhrgebiet“. Und auch in der Industrie hat der gebürtige Münsteraner bereits internationale Erfahrungen gesammelt: Mehrere Jahre war er als geologischer Experte u.a. bei „Shell International Exploration and Production“ in den Niederlanden und für „Uniper Energy Storage (ehemals Eon Gas Storage)“ tätig.

    Seine internationalen Erfahrungen will der Experte auch in der Lehre einbringen. Hier setzt er vor allem auf Praxiserfahrung vor Ort: „Ich versuche, den Studierenden viele Einblicke in den aktiven Bergbau zu geben, von Öl über Gas bis hin zu mineralischen Rohstoffen“, sagt Tobias Rudolph. „Denn gerade bei Fragen des Nachbergbaus ist es besonders wichtig, zu wissen, wie etwas entstanden ist – unter oder über Tage. Nur so können sich angehende Ingenieurinnen und Ingenieure ein strukturiertes Bild von der Lage verschaffen und auch tiefergehende Aspekte verstehen.“ Und mit Forschung, die in die Tiefe geht, kennt der Geologe sich bestens aus.

    Redaktion: Carmen Tomlik


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Tobias Rudolph
    Professor für Geomonitoring am Forschungszentrum Nachbergbau
    Technische Hochschule Georg Agricola
    Herner Straße 45
    Tel.: (0234) 968 3682
    Mail: tobias.rudolph(at)thga.de


    Bilder

    Schicht für Schicht: Am Forschungszentrum Nachbergbau entwickelt Prof. Dr. Tobias Rudolph künftig innovative Verfahren, um den Untergrund zu überwachen.
    Schicht für Schicht: Am Forschungszentrum Nachbergbau entwickelt Prof. Dr. Tobias Rudolph künftig in ...
    THGA
    None

    In der Lehre setzt Prof. Dr. Tobias Rudolph auf moderne Methoden und Technik zum Anfassen.
    In der Lehre setzt Prof. Dr. Tobias Rudolph auf moderne Methoden und Technik zum Anfassen.
    THGA
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geowissenschaften, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
    Deutsch


     

    Schicht für Schicht: Am Forschungszentrum Nachbergbau entwickelt Prof. Dr. Tobias Rudolph künftig innovative Verfahren, um den Untergrund zu überwachen.


    Zum Download

    x

    In der Lehre setzt Prof. Dr. Tobias Rudolph auf moderne Methoden und Technik zum Anfassen.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).