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05.11.2003 18:10

Lernen im Arbeitsprozess: Die IT-Branche als Wegweiser

Ines Jansky Öffentlichkeitsarbeit / Institutsteil Berlin
Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST

    Das APO-Konzept (Arbeitsprozessorientierte Weiterbildung) ermöglicht Unternehmen neue Formen der Personalentwicklung und eröffnet den Beschäftigten neue Karrierechancen im Betrieb. Bei der Realisierung des lebenslangen Lernens arbeiten Forschung und Praxis Hand in Hand.

    Unter dem Motto "Lernen im Arbeitsprozess gestalten" tagten am 3. und 4. November im Berliner park-inn Hotel rund 130 Experten aus Bildungspraxis, Unternehmen und Wissenschaft. Im Mittelpunkt stand die Einführung des APO-Konzepts in den Unternehmen sowie die Unterstützung von Mitarbeitern beim Lernen im Arbeitsprozess.

    "Die hohe Resonanz", freut sich Projektleiterin Katja Manski vom Fraunhofer ISST, "zeigt, dass unsere Ideen in der Praxis Fuß gefasst haben und langsam eine Eigendynamik entwickeln".

    Einer der Kernpunkte des APO-Konzepts ist die Lernprozessbegleitung. "Als Lernprozessbegleiterin ist es mir wichtig, meinen Teilnehmern zu helfen, ihre Lernprozesse selbst in die Hand zu nehmen", zieht Susanne Birke vom Elektro Technologie Zentrum Stuttgart Bilanz. Birke begleitet derzeit 12 IT-Fachkräfte auf ihrem Weg zum IT Systems Administrator.

    Selbstgesteuertes Lernen und individuelle Lernberatung sind die wegweisenden Formen in der betrieblichen Bildung.
    "Gerade deshalb ist auch die innerbetriebliche oder auch überbetriebliche Kooperation ein wichtiges Element für das Lernen im Arbeitsprozess", so Heidrun Allert vom Learning Lab Lower Saxony. In der geistigen Auseinandersetzung mit anderen treten eigene Standpunkte viel besser hervor, lassen sich relativieren und begründen.

    Das APO-Konzept verändert nicht nur die Lernformen, sondern damit auch die Rolle von Bildungsträgern. An die Stelle der klassischen Seminare treten nun individuelle Bildungsdienstleistungen, die eine funktionierende Kooperation mit den Unternehmen erfordern. "Für uns ist APO ein strategisch wichtiger Baustein im Portfolio", referierte Volker Falch von der it akademie bayern.

    In einigen Unternehmen wird das APO-Konzept bereits unabhängig vom IT-Weiterbildungssystem eingesetzt, so auch bei der Allianz Lebensversicherungs-AG. "Wir schulen unsere technischen Mitarbeiter, die neu in das Unternehmen einsteigen nach APO", berichtete Petra Tyschler. "Dabei bringen wir gegenüber der bisherigen Qualifizierung mehr Inhalt in weniger Zeit unter."

    Auch bei T-Systems denkt man am APO-Konzept weiter: "Für den Konzernbetriebsrat ist vor allem wichtig, dass die Arbeitsplätze der Kollegen so lernförderlich wie möglich gestaltet werden", sagt Alexander Suck. Worauf es dabei ankommt, erläuterte Thomas Hardwig vom Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen: "Probleme und arbeitsbezogene Konflikte müssen als Impuls für strukturelle Veränderungen im Betrieb begriffen werden, damit es zu langfristig tragfähigen Lösungen kommt."

    Am Rande der Veranstaltung war zu spüren, dass die Realisierung des APO-Konzepts kein Selbstläufer ist, sondern auch sehr viel Kreativität und Engagement von Unternehmen und Bildungsträgern erfordert.

    Konzipiert und erprobt in der IT-Branche, hat APO auch seine Übertragbarkeit unter Beweis gestellt. Am Fraunhofer ISST denkt man daher bereits über andere Anwendungsfelder wie die Ausweitung des Konzepts auf andere Branchen oder die Nutzung für das Wissensmanagement von Unternehmen nach. Lernen im Arbeitsprozess ist ein wichtiger Trend der beruflichen Bildung und eine Antwort auf die Herausforderungen der Wissensgesellschaft.

    Kontakt:
    Ines.Jansky@isst.fraunhofer.de
    0 30/2 43 06-2 00


    Weitere Informationen:

    http://www.apo-it.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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