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06.06.2019 14:06

Das Recycling von Permanentmagneten revolutionieren

Anette Mack Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Steinbeis-Europa-Zentrum

    Das Konsortium des SUSMAGPRO-Projektes traf sich im Juni zum Auftakt in Pforzheim. Im Projekt geht es um nachhaltige Rückgewinnung, Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von Seltenerdmagneten in einer Kreislaufwirtschaft. Es wird von der Europäischen Kommission durch das Programm Horizont 2020 gefördert.

    Im Juni 2019 begann die erste Phase eines vierjährigen EU-geförderten Forschungs- und Innovationsprojektes mit einer Auftaktveranstaltung in Pforzheim, Deutschland. Das Projekt SUSMAGPRO (vollständiger Titel: Nachhaltige Rückgewinnung, Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von Seltenerdmagneten in einer Kreislaufwirtschaft) wird von der Europäischen Kommission durch das Programm Horizont 2020 gefördert.19 Projektpartner und ein assoziierter Partner aus neun europäischen Ländern wirken daran mit.

    Die Partner aus Industrie, Wissenschaft und Technologietransferorganisationen trafen sich am 3. und 4. Juni 2019 in Pforzheim zum Auftakttreffen, um Herausforderungen, Erwartungen und den Projektablauf zu besprechen. SUSMAGPRO wird von der Hochschule Pforzheim, vertreten durch Prof. Carlo Burkhardt vom Institut für strategische Technologie- und Edelmetalle (STI) koordiniert. Das Ziel von SUSMAGPRO ist es, das Recycling von Magneten zu revolutionieren. Das Projekt stellt sich der wichtigen Herausforderung, seltene Erden Elemente (auch REEs kurz bezeichnet, aus dem Englischen rare-earth elements) aus leistungsstarken Magneten zurückzugewinnen und wiederaufzubereiten, die derzeit in Europa eine zu niedrige Recyclingquote von < 1% aufweisen. Diese Materialien sind kritische Komponenten, da sie in mehreren Hightech-Industrien wie Automobil, Luft- und Raumfahrt, E-Mobilität, Windkraft und Konsumgüter gebraucht werden.

    Jedes Jahr müssen 2.000-3.000 Tonnen REEs importiert werden, da Europa nicht über eigene REE-Ressourcen verfügt, was die europäische Produktion für Permanentmagnete in eine schwache Position bringt. Die Projektpartner wollen diesen Prozess in Europa umkehren, indem sie die zig Tonnen Magnete zurückgewinnen, die bereits in Millionen von Geräten am Ende ihrer Nutzungsdauer stehen. Auf diese Weise wird ein zirkuläres Geschäftsmodell im Sinne der Kreislaufwirtschaft entwickelt. Anstatt die kritischen Ressourcen auf Deponien zu entsorgen oder REE-haltige Abfälle in andere Teile der Welt zu exportieren, wird SUSMAGPRO die neuesten Technologien einsetzen, um die Elemente aus dem Magnetschrott zu extrahieren, und die Metalle über kurze Kreisläufe wieder in neue Produkte für den europäischen Markt integrieren.

    "Angesichts der aktuellen Diskussionen über die Einfuhrzölle im Trump-Handelskrieg erwägt China, die Exporte von seltenen Erden in die USA zu beschränken. Auch die europäische Industrie wäre stark betroffen, so dass diese Angelegenheit leider dringender denn je ist", sagt Prof. Burkhardt.

    Das übergeordnete Ziel von SUSMAGPRO ist es, vier neuartige Pilotanlagen für das nachhaltige Recycling von Permanentmagneten zum Reifegrad (Technology Readiness Levels, TRLs) 6-7 zu entwickeln und zu demonstrieren (Technologie- oder Systemprototypen, die im relevanten / betrieblichen Umfeld demonstriert werden). Dabei wird sekundäres REE-Material zu neuen magnetischen Komponenten aufbereitet und in Endprodukte integriert, die in der zweiten Projekthälfte in einer Roadshow präsentiert werden. Die neuartigen Technologien und Materialen werden über die gesamte Wertschöpfungskette stattfinden, und die entwickelten Lösungen werden es Europa auch ermöglichen, sich besser auf den weltweiten Märkten der kohlenstofffreien Mobilität und Energie zu etablieren.

    SUSMAGPRO wird von Horizont 2020, das Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union unter Vertragsnummer 821114 gefördert.

    KONTAKT:
    Maëva Pratlong
    Steinbeis-Europa-Zentrum
    +49 721 93519 134
    pratlong@steinbeis-europa.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Carlo Burkhardt, Hochschule Pforzheim, Institut für strategische Technologie- und Edelmetalle, Prüflabor für Materialuntersuchungen
    Tel: 07231/28-6063
    carlo.burkhardt@hs-pforzheim.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Maschinenbau, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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