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12.06.2019 09:47

Die erste umfassende Wirkungsgeschichte Isaac Newtons

Meike Drießen Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Isaac Newton gilt als einer der einflussreichsten Denker der Neuzeit. Bis wohin sein Einfluss reicht, zeigt die dreibändige Edition „The Reception of Isaac Newton in Europe“ auf über 1.000 Seiten. Herausgeber sind der Wissenschaftstheoretiker und -historiker der Ruhr-Universität Bochum (RUB), Prof. Dr. Helmut Pulte, und der Historiker Scott Mandelbrote von der University of Cambridge.

    Eine prägende Gestalt

    Isaac Newton (1643–1727) war nicht nur Mathematiker und Physiker, sondern auch Philosoph, Bibelforscher, Chronologe und Alchimist. Sein Werk hat das Zeitalter der Aufklärung mehr als jedes andere beeinflusst. In den Wissenschaften prägten seine beiden Hauptwerke, die Principia (1687) und die Opticks (1704), das Weltbild bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.

    Landkarte der Newton-Rezeption

    Die jetzt erschienene Ausgabe bietet erstmals eine umfassende Darstellung und Analyse der Wirkung Newtons. „Unser Ziel war es, eine Art Landkarte der europäischen Newton-Rezeption zu zeichnen“, so Helmut Pulte. Das tut das Buch im ersten Band in einem fast wörtlichen Sinne: Zehn Beiträge behandeln die Aufnahme des Newtonschen Denkens in den wichtigsten europäischen Ländern und Regionen, von den Niederlanden bis Russland und von Skandinavien bis Spanien und Portugal.

    Wirkung bis ins frühe 20. Jahrhundert

    „Tatsächlich weist die Landkarte aber noch zwei weitere Dimensionen auf“, so Pulte: „16 weitere Beiträge im zweiten Band untersuchen Newtons Einfluss auf verschiedene wissenschaftliche Disziplinen wie etwa die Himmelsmechanik, die Theorie der Materie, die wissenschaftliche Methodenlehre oder auch Newton-Darstellungen in der Dichtung.“ Schließlich wird im dritten Band in 18 Beiträgen die Rezeption Newtons bei maßgeblichen Gelehrten der Aufklärung wie etwa Voltaire, Lavoisier oder Kant und Personengruppen wie zum Beispiel die Women Readers analysiert; dieser Teil umfasst mit Dichtern wie Goethe, Philosophen wie Hegel und Wissenschaftlern wie Einstein auch das 19. und das frühe 20. Jahrhundert.

    „Wir bieten eine umfassende Wirkungsgeschichte eines einzigartigen, aber auch sehr schwierigen Genies“, fasst Helmut Pulte zusammen. Das Buch richtet sich nicht nur an Wissenschaftshistorikerinnen und -historiker, sondern auch an historisch und philosophisch Interessierte allgemein.

    Streitbares und umstrittenes Genie

    Isaac Newton war zu Lebzeiten alles andere als unumstritten. An ihm schieden sich die Geister: Er wurde bewundert und verehrt, aber auch scharf kritisiert, geradezu angefeindet. Und er selber schreckte vor Anfeindungen seiner Gegner nicht zurück. Gottfried Wilhelm Leibniz, mit dem er sich jahrzehntelang darüber stritt, wer von beiden die Differentialrechnung erfunden hatte, wurde sein prominentestes Opfer. Nicht alle Dichter und Denker, die sich seinem Werk widmeten, stimmen daher Alexander Pope zu, der über Newton schrieb: „Nature, and Nature’s Laws lay hid in Night. God said, Let Newton be and all was Light.”

    Originalveröffentlichung

    Helmut Pulte, Scott Mandelbrote (Herausgeber): The Reception of Isaac Newton in Europe, Bloomsbury, London 2019, 1.194 Seiten, ISBN 9780826479709

    Pressekontakt

    Prof. Dr. Helmut Pulte
    Lehrstuhl für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte
    Institut für Philosophie I
    Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: 0234 32 22726
    E-Mail: helmut.pulte@rub.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Helmut Pulte
    Lehrstuhl für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte
    Institut für Philosophie I
    Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: 0234 32 22726
    E-Mail: helmut.pulte@rub.de


    Originalpublikation:

    Helmut Pulte, Scott Mandelbrote (Herausgeber): The Reception of Isaac Newton in Europe, Bloomsbury, London 2019, 1.194 Seiten, ISBN 9780826479709


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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