Neue Publikation des Collegium Europaeum Jenense an der Universität Jena erschienen
Jena (07.11.03) Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Nachrichtensprecher nicht von ausländerfeindlichen Übergriffen in Deutschland oder Terrorismus nicht nur im nahen Osten berichten. Die Lage scheint sich global immer mehr zuzuspitzen. "Deshalb erscheint es notwendiger denn je, kritisch die Hintergründe jener Taten zu erfragen und wirksame Handlungskonsequenzen zu suchen", so Prof. Dr. Dr. Ulrich Zwiener von der Universität Jena. Dies versucht er in einem neuen Buch, das Zwiener gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Dr. Klaus-Michael Kodalle und Prof. Dr. Wolfgang Frindte herausgegeben hat. Der Band "Extremismus, Gewalt, Terrorismus - Hintergründe und Handlungskonsequenzen" ist gerade als Band 29 der Schriftenreihe des Collegium Europaeum Jenense an der Universität Jena (CEJ) erschienen. Die acht Beiträge präsentieren aktuelle Forschungsresultate und Schlussfolgerungen zu diesem Thema aus unterschiedlichen Disziplinen. Sie stammen aus einer Ringvorlesung des CEJ, welches sich seit seiner Gründung 1990 um die Förderung der geistig-politischen Kultur in Deutschland und Europa bemüht.
Im Verbund mit weiteren Jenaer und auswärtigen Wissenschaftlern zeigen die Herausgeber einen multidisziplinären Diskurs auf, um beispielsweise die Instrumentalisierung der Religion für politische Zwecke im Nahen Osten zu verstehen. "Dazu muss man tiefer auf die politisch-historischen, ideengeschichtlichen und kulturellen Zusammenhänge des vergangenen Jahrhunderts eingehen. Nur so lässt sich das nötige Hintergrundwissen erarbeiten, dessen wir bedürfen, um heute angemessen mit den Gefahren umzugehen", unterstreicht Zwiener. Zu stark verwurzelt und komplex sind nach Meinung der Herausgeber die politischen, militärischen, sozialen und mentalen Faktoren, um die Situation vereinfachen zu können. Pauschalurteile und aus ihnen folgende Pauschallösungen würden zu keiner Lösung des Konfliktes führen.
Weniger extrem doch ebenso bedenklich ist die Lage in Deutschland. Ausländerfeindlichkeit aufgrund von Stereotypisierung, Gewalt gegen Frauen und Kinder sowie Drogenmissbrauch scheinen Teil unserer Umwelt zu sein. In diesem Zusammenhang diskutierte Begriffe wie Selbstdarstellung und Wertorientierung eröffnen dem Leser die Komplexität der Problematik aus sozialpsychologischer Sicht. Doch auch dies ist wiederum nur eine Blickrichtung. Für die Herausgeber lag es deshalb nahe, empirische Untersuchungen nicht nur sozialpsychologischer, sondern ebenso pädagogischer, kriminalistischer und politikwissenschaftlicher Herkunft für die Entwicklung von Handlungsempfehlungen heranzuziehen.
Daher liefert die Lektüre wertvolle Anregung für die praktische Krisenbewältigung. Aufgrund der Aktualität der behandelten Probleme ist das Buch nicht nur für Politiker, Pädagogen, Sozialarbeiter und Rechtsberater besonders geeignet. Es liefert auch für andere Interessierte hinreichenden Gesprächsstoff und zeigt ihnen Handlungsperspektiven auf.
Bibliographische Angaben:
Ulrich Zwiener / Klaus M. Kodalle / Wolfgang Frindte [Hrsg.]: Extremismus-Gewalt-Terrorismus, Hintergründe und Handlungskonsequenzen.
Schriften des Collegium Europaeum Jenense, Band 29, 148 Seiten. Jena / Erlangen 2003: Palm & Enke. 7,50 Euro. ISBN 3-7896-611-1
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. Ulrich Zwiener
Institut für Pathophysiologie der Universität Jena
Nonnenplan 2
07743 Jena
Tel: 03641/938951
Fax: 03641/938952
E-Mail: uzwi@mti-n.uni-jena.de
Der neue Band des CEJ: Extremismus-Gewalt-Terrorismus.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Politik, Psychologie, Recht, Religion
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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