Zeugnisse des antiken, römischen Fremdenverkehrs sind vom 15. November 2003 bis zum 15. Februar 2004 in der Ausstellung "Römer auf Reisen" des Instituts für Archäologie der Ruhr-Universität Bochum in den Räumen der Kunstsammlungen zu besichtigen. Funde aus drei antiken Gasthöfen aus Deutschland und Norditalien beweisen, dass man auch zur Zeit der Cäsaren unterwegs nicht auf Komfort verzichten musste.
Bochum, 07.11.2003
Nr. 342
Globetrotter der Antike
"Römer auf Reisen" in den RUB-Kunstsammlungen
Ausstellung zeigt Zeugnisse römischer Reiselust
Sommerfrische am Fuße der Alpen, Geschäftsreise zur nächsten Provinzhauptstadt, Sightseeing in Griechenland und Ägypten - den weltgewandten Römer der Antike hielt es nicht in den Stadtmauern Roms. Ein technisch ausgeklügeltes und weitverzweigtes Straßennetz erlaubte ihm, das Kaiserreich kreuz und quer ohne allzu große Mühen zu durchstreifen. Zeugnisse dieses regen Fremdenverkehrs sind vom 15. November 2003 bis zum 15. Februar 2004 in der Ausstellung "Römer auf Reisen" des Instituts für Archäologie der Ruhr-Universität Bochum in den Räumen der Kunstsammlungen zu besichtigen. Funde aus drei antiken Gasthöfen aus Deutschland und Norditalien beweisen, dass man auch zur Zeit der Cäsaren unterwegs nicht auf Komfort verzichten musste.
Auftakt mit Vorträgen von Experten
Zur Eröffnung der Ausstellung am 15. November um 10 Uhr sind Vertreter der drei Ausgrabungsorte geladen. Auch die Medien sind herzlich willkommen. Nach einer Einleitung von Prof. Dr. Hermann Büsing (Institut für Archäologie), wird Dr. Raffele Peretto, der in seinem Museo dei Grandi Fiumi in Rovigo Überreste eines norditalienischen Gasthofes bewahrt, die antiken Verkehrsbedingungen der Po-Ebene schildern. Funde feiner Tischkeramik beschreibt Dr. Bernd Rudnick vom Römermuseum in Haltern und Dr. Martin Müller, Leiter des Archäologischen Parks in Xanten, berichtet über die antike Stadtentwicklung.
Drei Gasthöfe, drei Geschichten
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Landgasthof bei Ficarolo in der Po-Ebene, dessen Ausgrabung der Bochumer Archäologe Prof. Dr. Hermann Büsing zehn Jahre lang leitete. Mit seiner beschaulichen Lage und ländlichen Bauweise bot das Hotel dem Reisenden eine willkommene Abwechslung von der Hektik und dem übertriebenen Luxus Roms. Und auch im Offizierskastell von Haltern und dem Stadthotel in Xanten konnte der Globetrotter des Altertums standesgemäß absteigen. Eine stets vergleichbare Ausstattung der Gasthöfe mit Trinkschalen, Geschirr, Schmuck und Schminke garantierte, dass er sich auch fern von zu Hause wohlfühlte - das belegen Leihgaben des Römermuseums in Haltern und des Archäologischen Parks in Xanten sowie Fotos vom Fundort in Ficarolo. Alle drei Ausgrabungsstätten werden in der Ausstellung ausführlich charakterisiert und mit Plänen veranschaulicht. Zudem bietet die Schau viele Hintergrundinformationen zu Bedingungen und Voraussetzungen des Reisens in der Antike und gibt Tipps zu vertiefender Lektüre.
Weiter Informationen
Prof. Dr. Hermann Büsing, Institut für Archäologie, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel: 0234/32-22527, E-Mail: hermann.buesing@ruhr-uni-bochum.de
http://www.ruhr-uni-bochum.de/ficarolo/
Lampe aus dem ersten oder zweiten vorchristlichen Jahrhundert
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Fundstück aus Ficarlolo, das in dieser Art nur in Oberitalien vorkommt
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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