Der russisch-amerikanische Medientheoretiker spricht am 3. Juli an der TU Berlin zu Ansätzen der Analyse zeitgenössischer Kultur durch Big Data-Forschung
Die Bücher von Dr. Lev Manovich wurden durch seine umfangreiche und treffende Analyse der kulturellen Auswirkungen des digitalen Wandels bereits als „anregendste und umfassendste Mediengeschichte seit Marshall McLuhan“ bezeichnet. Sein Vortrag „What Does Data Want?” an der Technischen Universität Berlin stellt mit Blick auf die drei zentralen Merkmale von Big Data (Volumen, Vielfalt und Geschwindigkeit) die Frage nach den Wegen zur Erfassung und Durchdringung der uns heute zur Verfügung stehenden Informationen. Er beschäftigt sich insbesondere mit der Frage, wie die Datenwissenschaft zur Analyse zeitgenössischer Kultur eingesetzt werden kann.
Zeit: Mittwoch, 3. Juli 2019, um 19 Uhr
Ort: Hauptgebäude der TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, Sitzungssaal H 3005
Moderne digitale Kultur und „Big Data“, also Datenmengen, die zu komplex sind, um sie mit manuellen Methoden der Datenverarbeitung auszuwerten, weisen gleiche Merkmale auf. Eine riesige Menge sehr unterschiedlicher Daten sowie eine hohe Geschwindigkeit der Erzeugung und Verbreitung. So etwa bei den Milliarden von Posts, Bildern und Videos, die täglich in sozialen Netzwerken erscheinen. Durch den Zugang zum Internet können sich auf diese Weise extrem viele Stimmen weltweit Gehör verschaffen, dabei ihre Ansichten und Meinungen oder auch schlicht Informationen über ihren Alltag multimedial nach außen kommunizieren. Noch nie bestand ein so umfassender globaler Zugang zu kulturellen Dokumenten.
Aber wie kann diese riesige und immer größer werdende Menge an Daten analysiert, visualisiert und interpretiert werden? In seinem Vortrag geht Manovich auf eben diese Schwierigkeit, der modernen digitalen Kultur im Internet nachzuspüren, ein. In seinem Vortrag wird er Beispiele für Projekte betrachten, die sich dieser Herausforderung stellen.
Manovich beschäftigt sich u.a. mit der digitalen Verbreitung von Kulturen in einer globalisierten Welt
Schon vor zehn Jahren analysierte Dr. Lev Manovich an der University of California mit Hilfe von Supercomputern auf Grundlage großer Datensätze die historischen Veränderungen von Gemälden, Zeitschriftentiteln, Filmen, Videospielen oder Fotos in Sozialen Medien. An der City University New York, wo er bis heute lehrt, startete er danach die Software Studies Initiative und vor kurzem hat er in der westsibirischen Stadt Tjumen ein Forschungslabor eröffnet, das sich der kulturellen Diffusion in der globalisierten Welt widmet. Manovich ist Autor und Herausgeber von 13 Büchern, darunter "AI Aesthetics", "Theories of Software Culture", "Instagram und Contemporary Image", "Software Takes Command", "Soft Cinema: Navigating the Database" und "The Language of New Media".
Er spricht auf gemeinsame Einladung der Fachgebiete Audiokommunikation und Medienwissenschaft des Instituts für Sprache und Kommunikation an der Fakultät für Geistes- und Bildungswissenschaften der Technischen Universität Berlin.
Begrüßung: Prof. Dr. Stefan Weinzierl (Audiokommunikation)
Einführung: Prof. Dr. Stephan Günzel (Medienwissenschaft)
Der Eintritt zum öffentlichen Vortrag ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: luong@tu-berlin.de
Weitere Informationen:
https://www.medienwissenschaft.tu-berlin.de/index.php?id=107654
Weiterführende Informationen:
http://manovich.net/
https://www.cultrendslab.org/
http://selfiecity.net/
Fotomaterial zum Download
http://www.tu-berlin.de/?206201
Prof. Dr. Stephan Günzel
Fachgebiet Medienwissenschaft
Technische Universität Berlin
Tel.: +49 30 314 22992/25510
E-Mail: stephan.guenzel@tu-berlin.de
Prof. Dr. Stefan Weinzierl
Fachgebiet Audiokommunikation
Technische Universität Berlin
Tel.: +49 30 314 253 59
E-Mail: stefan.weinzierl@tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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