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10.11.2003 10:50

Diskussion über Gespräche: Wenn Mediziner den Mund aufmachen...

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Gesprochen wird über Gespräche und warum sie manchmal ins Stocken geraten. Vom 14. bis 15. November 2003 findet an der Universität Dortmund die 33. Tagung des Arbeitskreises Angewandte Gesprächsforschung (AAG) statt, die von Prof. Dr. Gisela Brünner (Institut für deutsche Sprache und Literatur) veranstaltet wird.

    Dem Arbeitskreis gehören ExpertInnen für Sprache und Kommunikation aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden an. Die Mitglieder beschäftigen sich aus sprachwissenschaftlicher Sicht mit Gesprächen und kommunikativen Störungen, die in diesen auftreten können. Der Arbeitskreis versteht sich als Schnittstelle zwischen sprachwissenschaftlicher Forschung und kommunikativer Praxis. Er vermittelt Expertisen, Beratungen und Trainings, um kommunikative Probleme in beruflicher Kommunikation zu diagnostizieren und zu beheben.

    Das Schwerpunktthema der Dortmunder Tagung ist Medizin / Gesundheit / Psychosomatik. TeilnehmerInnen aus der Sprachwissenschaft, der Medizin und der Psychologie diskutieren ihre speziellen Sichtweisen und Erkenntnisse zur Sprache der Mediziner.

    Probleme der Arzt-Patient-Kommunikation

    Die Vorträge behandeln besonders die Probleme der Arzt-Patient-Kommunikation, wie z.B. Patientinnen und Patienten ihre Angst oder ihre Schmerzen im Gespräch ausdrücken und wie Ärzte damit umgehen.

    Auch ein aktuelles gemeinsames Projekt ist Thema - ein neues Lehrbuch zur Gesprächsführung in der psychosomatischen Frauenheilkunde, das SprachwissenschaftlerInnen und Ärztinnen gerade zusammen erarbeiten.

    In einer gemeinsamen "Datensitzung" wird die ärztliche Gesprächsführung an einem realen Beispiel aus der Praxis untersucht: Eine Ärztin muss hier einem Ehepaar die schlimme Diagnose überbringen, dass die Frau Brustkrebs hat. Sie steht vor den Aufgaben, auf die angstvollen Fragen verständnisvoll einzugehen, die notwendige Operation und Behandlung verständlich zu erklären und das schockierte Ehepaar zu einer raschen Entscheidung zu bewegen.

    Sprache unter der Lupe

    Hieran wird auch die typische Arbeitsweise der linguistischen Gesprächsforschung deutlich: Sie macht Tonaufzeichnungen von solchen Gesprächen und verschriftet diese dann sehr präzise - mit allen Seufzern, Schweigepausen, abgebrochenen Sätzen und Versprechern. So kann man wie unter einer Lupe genau erkennen, was in den Gesprächen passiert und ob die Verständigung gelingt oder nicht.

    Weitere Informationen und Berichte über die vorangegangenen Arbeitstagungen sind auf der Homepage des AAG zu finden: http://www.linse.uni-essen.de/linse/aag/treffen/index.html
    __________________________________________________________
    Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Gisela Brünner, Universität Dortmund, Institut für deutsche Sprache und Literatur,
    Ruf: 0231-755-2916, Mail: gisela.bruenner@uni-dortmund.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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