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11.11.2003 15:33

Lungenkrebsmonat November: Niemand "verdient" Lungenkrebs

Dipl.-Biol. Jasmin Andresh Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.

    Aufruf gegen die Stigmatisierung betroffener Patienten

    Jährlich erkranken in Deutschland etwa 37.000 Menschen neu an Lungenkrebs. Lungenkrebs zählt zu den häufigsten Krebsformen und gleichzeitig zu den Erkrankungen mit besonders geringen Heilungsaussichten. Trotz dieser gewaltigen Belastung wird das Thema Lungenkrebs nicht angemessen beachtet. Die weltweit von der "Global Lung Cancer Coalition" ausgerufene Kampagne "Lungenkrebsmonat November" will Aufmerksamkeit für die Betroffenen schaffen. Sie will aufklären, informieren, Abhilfe leisten und das Thema auf die Tagesordnung der Gesundheitspolitik stellen. Internationaler Lungenkrebstag ist der 17. November.

    Die Deutsche Krebsgesellschaft ist aktives Mitglied der Global Lung Cancer Coalition. "Als größte Fachgesellschaft im Bereich der Krebsmedizin in Deutschland unterstützen wir die Kampagne Lungenkrebsmonat mit Nachdruck. Insbesondere rufen wir auf zu mehr Aufmerksamkeit für die betroffenen Patienten und stärkerem Einsatz gegen ihre weit verbreitete Stigmatisierung", so Prof. Dr. Klaus Höffken, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft. Lungenkrebs zählt aufgrund der niedrigen Überlebensraten und eingeschränkten Behandlungsalternativen zu den besonders tragischen Erkrankungen.
    Viele Lungenkrebspatienten leiden zusätzlich zu ihrer Krankheit an einer Stigmatisierung in der Gesellschaft. Nach einer britischen Umfrage denken sieben von zehn Befragten, Lungenkrebserkrankte seien allein verantwortlich für ihre Erkrankung. Schließlich rauchten Sie oder hätten geraucht. Nur 75% der Befragten halten es für gerechtfertigt, Lungenkrebspatienten das gleiche Recht auf Behandlung einzuräumen wie anderen Patienten. Ähnliche Meinungen sind auch in Deutschland zu beobachten. "Die Deutsche Krebsgesellschaft spricht sich vehement gegen diese mittelalterliche Be- und Vorverurteilung von Krebspatienten aus. Niemand auf der Welt "verdient" Lungenkrebs", so Höffken. "Jeder Krebspatient hat die gleichen Behandlungsrechte. Raucher dürfen wegen des Rauchens niemals stigmatisiert werden. Statt den Brunnen nachher zu verschließen, müssen wir dafür sorgen, dass das Kind nicht in den Brunnen fällt", fordert Höffken. "Dazu dienen Kampagnen gegen den Einstieg in die Droge Tabak und Raucherentwöhnungsmaßnahmen."

    Die Entstehung von Lungenkrebs kann verschiedene Ursachen haben. Welche Rolle dabei erbliche Faktoren spielen, ist noch nicht geklärt. Das Rauchen ist mit ca. 80-90% der Lungenkrebserkrankungen bei Männern und 30-60% bei Frauen die Hauptursache. Auch Krebs erzeugende Stoffe am Arbeitsplatz, wie etwa Asbest, Arsen, Nickel, Radon und aromatische Kohlenwasserstoffe können Lungenkrebs bedingen. Weiterhin kann ein zu geringer Verzehr von Obst und Gemüse zu einem erhöhten Lungenkrebsrisiko beitragen.

    Die Deutsche Krebsgesellschaft setzt sich ein für die Schaffung flächendeckender Angebote zur Behandlung der Tabakabhängigkeit. Hierfür sollte ein Teil der Mehreinnahmen durch die Erhöhung der Tabaksteuer ab 2004 verwendet werden. In die Erforschung, die Behandlung und Betreuung von Lungenkrebspatienten muss mindestens gleichermaßen wie bei anderen Krebserkrankungen investiert werden.

    3105 Zeichen, Abdruck honorarfrei

    Wünschen Sie weitere Informationen / Hintergrundmaterial, dann fordern Sie unsere ausführliche Pressemappe an:
    Publicis Vital PR, Hansaring 97, 50670 Köln, Tel. 0221 - 91 27 19 37, Fax: 0221 - 91 27 19 47

    Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Hanauer Landstraße 194, 60314 Frankfurt am Main
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Barbara Michels, Tel.: 069 / 63 00 96 -0, -93, Fax: -66
    E-Mail: presse@krebsgesellschaft.de, ,


    Weitere Informationen:

    http://www.lungcancercoalition.org
    http.//www.krebsgesellschaft.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Politik, Recht
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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