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12.11.2003 11:47

UKE-Studie zu Angina pectoris: Nitroglyzerin wirkt anders, als angenommen

Dr. Marion Schafft Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Wissenschaftlicher Erfolg für Professor Dr. Thomas Münzel und Dr. Andrej Kleschyov, Klinik für Kardiologie/Angiologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE): Die renommierte Fachzeitschrift "Circulation Research" veröffentlichte jetzt eine Studie der beiden Wissenschaftler zur Wirkungsweise von Nitroglyzerin bei Angina pectoris.

    Seit fast 100 Jahren wird Nitroglyzerin bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung erfolgreich zur akuten Behandlung von Angina pectoris eingesetzt. Angina pectoris entsteht als Ausdruck einer Herzdurchblutungsstörung und wird als Engegefühl im Brustkorb empfunden. Nitroglyzerin senkt den Blutdruck und erweitert die Herzkranzgefäße - das Herz wird besser durchblutet und die Herzschmerzen verschwinden. Zur chronischen Behandlung kann Nitroglyzerin jedoch nicht eingesetzt werden, da sich schon innerhalb von 24 Stunden eine Gewöhnung des Körpers an die Substanz entwickelt und eine Wirksamkeit nicht mehr nachweisbar ist.

    Warum die Wirkung nachlässt, ist nach wie vor ein großes Rätsel, da der genaue Wirkungsmechanismus von Nitroglyzerin immer noch nicht entschlüsselt ist. Bisher nahm man an, dass die gefäßerweiternde Wirkung des Nitroglyzerins durch die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) bewerkstelligt wird, einem Gas, das interessanterweise auch in den Herzkranzgefäßen selbst gebildet wird.

    Den beiden UKE-Wissenschaftlern ist es gelungen, durch ihre Arbeit diese Annahme zu widerlegen: Die Forscher wiesen nach, dass die Bildung von Stickstoffmonoxid erst einsetzt, wenn die Gefäße bereits erweitert sind und somit eine Beteiligung von NO bei der Nitroglyzerinwirkung ausgeschlossen ist.

    Wie Nitroglyzerin wirkt, bleibt also vorläufig weiter im Dunkeln. Diese neuen Befunde sind sicherlich ein weiterer wichtiger Schritt, um dem Wirkmechanismus von Nitroglyzerin und dem Phänomen der Toleranzentwicklung auf die Spur zu kommen.

    Weitere Informationen bei Professor Dr. Thomas Münzel, Tel.: 040/42803-3988

    Auf Wunsch mailen wir Ihnen gern Fotos der beiden Wissenschaftler.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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