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19.08.2019 15:14

Tierwelt der Ostsee im Wandel – Rückkehrer und Neubürger

Dr. Kristin Beck Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde

    Ankündigung des nächsten „Warnemünder Abends“ am 22. August 2019 am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)

    Diplombiologin Ines Martin, Kuratorin für Krebse und Botanik am Deutschen Meeresmuseum Stralsund, berichtet über Veränderungen der marinen Fauna in der Ostsee.

    Beginn ist 18:30 Uhr, der Eintritt ist frei.

    Die erdgeschichtlich junge Ostsee gilt als artenarmes Brackwassermeer, denn ein Leben zwischen Süß- und Meerwasser bedeutet großen physiologischen Stress, mit dem im Vergleich zu anderen Meeresgebieten nur wenige Organismen zurechtkommen. Seit der letzten Eiszeit unterliegt das Artenspektrum der Ostsee einem steten Wandel, denn dynamische Prozesse wie Salzwassereinbrüche, Nährstoffeinträge und der Klimawandel beeinflussen es – auch ganz aktuell. Schutzmaßnahmen und Verbesserung der Lebensbedingungen tragen dazu bei, dass verdrängte Arten sich erholen. Dann kehren sie in ihre alten, historisch belegten Verbreitungsgebiete zurück. Darauf ist der Mensch nicht immer vorbereitet, wie sich am Beispiel der Kegelrobben zeigt.

    Außerdem gibt es tierische „Neubürger“, wissenschaftlich als Neozoen bezeichnet, die – beabsichtigt und unbeabsichtigt – durch menschlichen Aktivitäten in die Ostsee gelangen. Rund 140 nicht ursprünglich hier heimische Arten sind bislang dokumentiert. Die Hälfte der neuen Arten wird durch den Schiffsverkehr in die Ostsee eingeschleppt. Fischereiliche Besatzmaßnahmen, Import von exotischen Meerestieren und Aquakultur gehören ebenfalls zu den Einwanderungsursachen. Zusätzlich ermöglicht der Klimawandel die Etablierung von nicht heimischen Arten aus wärmeren Gewässern in die eigentlich kalt-gemäßigte Ostsee. In den letzten Jahren beobachten Forscher zunehmend sogenannte invasive Arten, die großen Druck auf das sensible Ökosystem der Ostsee ausüben. Aber nicht alle Neozoen werden zur Bedrohung für die heimische Fauna, es gibt auch friedliche Koexistenzen. Ines Martin stellt in ihrem Vortrag die sich wandelnde Ostseetierwelt mit ihrem Einfluss auf das Ökosystem vor und gibt spannende Einblicke in die Ursachen des Wandels und die potenziellen Konflikte mit Mensch und Umwelt.

    Veranstaltungsort ist der große Saal des IOW, Seestraße 15, in Warnemünde. Diesen erreichen Sie über den Haupteingang des Instituts am Kurpark. Wir wünschen einen spannenden Abend mit vielen anregenden Diskussionen!

    Kontakt IOW Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
    Dr. Barbara Hentzsch, 0381 – 5197 102 | barbara.hentzsch@io-warnemuende.de
    Dr. Sandra Kube, 0381 – 5197 104 | sandra.kube@io-warnemuende.de

    Das IOW ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der zurzeit 95 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Bund und Länder fördern die Institute gemeinsam. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute etwa 19.100 MitarbeiterInnen, davon sind ca. 9.900 WissenschaftlerInnen. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Mrd. Euro. http://www.leibniz-gemeinschaft.de


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    Die Kegelrobben gehören zu den Ostsee-Rückkehrern - von Naturschützern begrüßt, von Fischern gefürchtet.
    Die Kegelrobben gehören zu den Ostsee-Rückkehrern - von Naturschützern begrüßt, von Fischern gefürch ...
    Deutsches Meeresmuseum Stralsund / Linda Westphal
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Die Kegelrobben gehören zu den Ostsee-Rückkehrern - von Naturschützern begrüßt, von Fischern gefürchtet.


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