Reihlen-Vorlesung fragt nach Konsequenzen der "Geldförmigkeit" des Denkens
"Geld regiert die Welt" - mehr als andere gesellschaftliche Teilsysteme neigt das System der Wirtschaft gegenwärtig dazu, seine Rationalitätskriterien den nichtökonomischen Lebensbereichen aufzuprägen: Was zählt, ist Selbstver-marktung, was gilt, sind marktspezifische Erfolgskriterien im Kultur- und Wissenschaftsbetrieb. Nach den Konsequenzen dieser Geldförmigkeit des Denkens fragt die diesjährige Werner-Reihlen-Vorlesung
am 18. und 19. November
im Senatssaal, Hauptgebäude, Unter den Linden 6
"Legen wir auch unserem Verhältnis zu Gott das Tauschprinzip zugrunde? Was bedeuten Zentralbegriffe der jüdisch-christlichen Überlieferung wie der Lohn des ewigen Lebens?" - fragt die von Prof. Dr. Ohme, Prof. Dr. Gestrich und Prof. Dr. Gerhardt verantwortete Vorankündigung.
Dabei kommt auch das Nachdenken über das Geld nicht ohne ökonomische Rahmenbedingungen aus: Die interdisziplinäre Veranstaltung wird alljähr-lich durch eine Stiftung der Berliner Familie Reihlen ermöglicht.
Der Soziologe Hans Joas (Berlin) eröffnet die Reihe am 18. November (18 Uhr) mit einem Vortrag zum "Leben als Gabe".
Zwei theologische Beiträge folgen am 19. November (ab 9 Uhr). Der Alttes-tamentler Hermann Spieckermann (Göttingen) schildert die Zusammen-hänge von "Krise des Glaubens und Sprache der Ökonomie in der Bibel", während der Systematische Theologe Michael Welker (Heidelberg) den Auswirkungen nachgeht, die die Einführung der Geldwirtschaft auf Religion, Moral und das öffentliche Leben hat. Ein weiterer soziologischer Vortrag von Christoph Deutschmann (Tübingen) fragt nach der "Religiösen Natur des Kapitalismus", bevor der Kommunikationswissenschaftler Norbert Bolz (Berlin) in provokanter Formulierung davon berichtet, "Wie das Geld Gott versetzt, Kultur stiftet und Probleme löst". Der Titel der abschließenden Po-diumsdiskussion (16.30 bis 18 Uhr) "Muss Gott sich lohnen? Das Leistungs-denken und die Religion" fasst den Schwerpunkt dieses Hochschultages noch einmal zusammen.
Informationen Thomas Wabel
Telefon, Fax [030] 247 5366 10, 65 487 299
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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