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14.11.2003 09:45

Lernen von der Maus

Dipl.-Biol./Journalist Manfred Braun Presse und Kommunikation
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

    Internationale Expertentagung in Braunschweig geht zu Ende

    Bluthochdruck und Diabetes, Fettleibigkeit und Magengeschwüre: Erstaunlich viele Krankheiten, die den Menschen befallen, findet man auch bei Mäusen. In jüngster Zeit haben Wissenschaftler zudem herausgefunden, dass für zahlreiche Erkrankungen bei Mensch und Maus dieselben Gene verantwortlich sind. Die Herausforderung der kommenden Jahre lautet daher für Diagnostik, Grundlagenforschung und Therapie: "Lernen von der Maus!" Zu diesem Schluss kamen die rund 400 Experten aus aller Welt, die sich in dieser Woche in Braunschweig zum "Internationalen Mausgenomkongress" versammelt hatten.

    "Bei der Verschreibung von Medikamenten wird der genetische Hintergrund des Patienten bislang noch kaum berücksichtigt", erklärt Rudi Balling, wissenschaftlicher Geschäftsführer der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) und Gastgeber des Kongresses. "Dabei haben angeborene, erbliche Faktoren oft einen erheblichen Einfluss darauf, wer besonders anfällig für welche Krankheit ist und welche Therapie bei ihm wirkt oder nicht. Studien an Mäusen eröffnen jetzt die Chance, einzelne Gene gezielt auszuschalten. Dann kann man die medizinischen Auswirkungen eines solchen Defekts im Detail untersuchen - einschließlich möglicher Heilungsmethoden."

    Dazu gibt es mittlerweile sogar eine regelrechte "Mausklinik", die während des Kongresses von dem Münchner Forscher Martin Hrabé de Angelis vorgestellt wurde. In dieser Einrichtung des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit betreiben die Wissenschaftler Miniatur-Ausgaben medizinischer Diagnosegeräte vom simplen Blutdruckmesser bis hin zum Computertomographen, speziell konstruiert für Untersuchungen an Mäusen. "In den nächsten Jahren werden wir viel Interessantes und Wichtiges erfahren", verspricht sich Rudi Balling, "auch wenn man nicht alle Erkenntnisse, die man an Mäusen gewinnt, eins zu eins auf den Menschen übertragen kann."

    Hinweise

    Veranstalter des zu Ende gegangenen Wissenschaftler-Treffens ist die International Mammalian Genome Society (IMGS). Der nächste Mausgenom-Kongress im Jahr 2004 wird im amerikanischen Seattle stattfinden.

    Weitere Informationen finden Sie im Internet:

    17th International Mouse Genome Conference 2003: www.mousegenomeconference.com
    International Mammalian Genome Society: www.imgs.org


    Weitere Informationen:

    http://www.mousegenomeconference.com
    http://www.imgs.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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