Am Donnerstag, dem 29. Oktober 1998, 19.00 Uhr, lädt die Gesellschaft für deutsche Sprache, Zweig Magdeburg, zu einem weiteren interessanten Vortrag ein. Prof. Dr. Wolfdietrich Hartung, Berlin setzt sich mit der Kommunikation zwischen Ost- und Westdeutschen auseinander.
Unter den angeblichen oder tatsächlichen Verschiedenheiten zwischen Ost- und Westdeutschen wird oft auch die Sprache oder die Art sich auszudrücken genannt. Hartung wird diese Aspekte in seinem Vortrag näher beleuchten und kommentieren. Da gibt es z. B. eine Reihe von Wörtern, die irgendwie DDR-typisch waren, die in der gegenwärtigen Welt aber nichts mehr zu bezeichnen scheinen oder von denen man meint, sie würden nicht überall verstanden und seien deshalb nicht mehr normgerecht. Wer aber bestimmt die Norm, und welche Variationsbreite läßt die Norm zu? Es scheint auch so, als würden Ostdeutsche - wenigstens tendentiell - andere Muster des Gesprächsverhaltens bevorzugen als Westdeutsche. Kann unterschiedliches Verhalten in der Kommunikation aber vielleicht auch anders erklärt werden ohne divergierende Kulturen von Ost- und Westdeutschen zu bemühen? Das Behaupten oder Negieren sprachlicher Verschiedenheiten kann jedenfalls ganz bestimmte Funktionen in der Definition des Verhältnisses beider Bevölkerungsgruppen zueinander bekommen. Und in dem Maße, in dem Trennendes in diesem Verhältnis zurücktritt, wird auch die Aufmerksamkeit gegenüber sprachlichen Verschiedenheiten schwinden, so der Sprachwissenschaftler. Dieser Punkt ist aber offensichtlich noch nicht erreicht. Der Vortrag und die anschließende Diskussion können ein Mosaikstein sein, die Sprachkultur zwischen Ost und West ein Stück näher zu bringen.
Die Veranstaltung findet im Raum 427, Lehrgebäude IV der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Virchowstr. 24, statt. Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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