Pressemitteilung vom 22.04.1998 der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsklinikum
Therapiemöglichkeit bei der Behandlung von Vorhofflimmern
Vorhofflimmern ist mit Abstand die häufigste Herzrhythmusstörung beim Erwachsenen, in Deutschland leiden etwa 600 000 Menschen daran, und in höherem Alter wird eine starke Zunahme dieser Form der Herzrhythmusstörung verzeichnet. Weil Vorhofflimmern mit Medikamenten oft nur unzureichend behandelt werden kann und da medikamentöse Therapie außerdem eine Reihe von Nebenwirkungen auslösen kann, haben nicht-medikamentöse Therapieformen in letzter Zeit stark an Bedeutung gewonnen.
Wenn mit der Behandlung des Grundleidens und mit Medikamenten kein Erfolg erzielt werden kann, helfen bestimmte elektrische Therapiemaßnahmen das Herz `im Takt' zu halten. Dabei wird sowohl eine Stimulation des Herzens durch Impulse als auch die Abgabe von Elektroschocks eingesetzt. Diese Elektroschocks wirken entweder von außen durch die Haut des Brustkorbs oder nach Einführung einer Elektrodensonde im Herzen selbst. Dieses zweite Verfahren ist effektiver, und - ein weiterer Vorteil - bedarf deutlich geringerer Energie. Eine ganz neue Strategie gegen das Vorhofflimmern stellen daher einpflanzbare Elektroschocksysteme dar, die bei Herzkammerflimmern schon seit mehr als 10 Jahren erfolgreich eingesetzt werden.
Mit Hilfe dieser Geräte läßt sich die medikamentöse Therapie der Rhythmusstörung ergänzen, die Symptomatik der Patienten bessern und das Übergehen in dauerhaftes Vorhofflimmern häufig verhindern. Die ersten Systeme dieser Art wurden Ende vergangenen Jahres in Magdeburg bei Patienten mit anders nicht behandelbarem Vorhofflimmern an der Klinik für Kardiologie der Otto-von-Guericke Universität mit gutem Erfolg eingesetzt.
Während der 64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung vom 16. bis 18. April in Mannheim beschäftigten sich mehrere Veranstaltungen speziell mit den aktuellen Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie von Vorhof-Rhythmusstörungern, den damit verbundenen Chancen und Risiken sowie den noch bestehenden Grenzen der Therapie, und konnten die bisher gemachten guten Erfahrungen mit dem implantierbaren System bestätigen.
Autor: Dr. J. Christoph Geller, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg, Tel. 0391/ 67 13203
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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