Sicherheitskultur auf allen Ebenen: Im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, achtet Stationsapothekerin Ilona Janzen auf Dosierung, Wechsel- und Nebenwirkungen und unterstützt die Ärzte bei der Aufstellung einer optimalen Arzneimitteltherapie.
17. September: Internationaler Tag der Patientensicherheit
Rund 100.000 Medikamente sind am deutschen Arzneimittelmarkt zugelassen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sich das pharmazeutische Personal der Apotheke mit dem verfügbaren Sortiment auskennt. Die Dienstleistung der Zentralapotheke am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, unter der Leitung von Anke Möller geht allerdings weit darüber hinaus, rund 75.000 Arzneimittelpackungen vorrätig zu halten und weitere 18 Einrichtungen in Bad Oeynhausen und Umgebung zu beliefern. Sie berät besonders auch zur richtigen Medikamentengabe und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Patientensicherheit während des Klinikaufenthalts.
„Der Anteil hochbetagter Patienten mit Folge- und Begleiterkrankungen ist hoch“, erläutert Anke Möller. „Unsere Patienten bringen oft zahlreiche vom Hausarzt verordnete Medikamente mit in das Krankenhaus, die mit der klinischen Behandlung abgestimmt werden müssen.“
Hier gilt es ebenso, unnötige Arzneimittel zu vermeiden, wie gefährliche Wechselwirkungen von Medikamenten auszuschließen. Ärzte und Pflegepersonal sind dabei zunehmend auf die Expertise der Apotheke angewiesen, um Fragen zu Anwendungsgebieten, Wirksamkeiten und Nebenwirkungen von Arzneimitteln beantworten zu können. „Wir haben festgestellt, dass es nicht ausreicht, einen Blick in die Aufnahme- und Entlasspapiere zu werfen“, ergänzt Harald Krüger, der stellvertretende Leiter der Zentralapotheke. „Deshalb gibt es im HDZ NRW seit Anfang des Jahres eine Stationsapothekerin, die sich systematisch auf allen herzchirurgischen Stationen um die Medikation der Patienten kümmert und mit dem medizinischen und pflegerischen Stationspersonal abstimmt.“
Das ist längst keine Selbstverständlichkeit. Eine aktuelle Studie belegt, dass klinische Pharmaziedienstleistungen erst in gut 20 Prozent der deutschen Krankenhäuser vorhanden sind, es im Vergleich zu anderen europäischen Ländern aber große Unterschiede in der Verfügbarkeit und Qualität gibt.* Pharmazeutisches Expertenwissen hat angesichts zunehmend komplexer Anforderungen an Ärzte und Pflegepersonal besondere Bedeutung für die Arzneimitteltherapiesicherheit. In Niedersachsen soll jedes Krankenhaus ab 2022 zur Einführung von Stationsapothekern verpflichtet werden. Soweit sind andere Bundesländer noch nicht.
Der Arbeitstag von Ilona Janzen (28) beginnt mit der Sichtung der elektronischen Patientenakten im HDZ NRW. Sie geben Informationen über die Diagnosen der neu aufgenommenen Patienten, über mögliche Begleiterkrankungen, verordnete Medikamente und erstellte Laborbefunde. Die Stationsapothekerin ist als studierte Pharmazeutin fest in die Stationsteams integriert. Im HDZ NRW kann sie auf umfangreiche Datenbanken zurückgreifen, die laufend auch über aktuelle Umstellungen von Präparaten oder neue Anwendungshinweise informieren. Auffälligkeiten bespricht sie anschließend mit den Ärzten auf der Station.
„Herzmediziner richten ein besonderes Augenmerk auf die Nierenfunktion, weil diese aufgrund einer Herzerkrankung beeinträchtigt sein kann“, nennt Ilona Janzen ein Beispiel aus der klinischen Praxis. „Nach einer Operation ist möglicherweise eine andere Dosierung erforderlich, oder es kann auf das ehemals verschriebene Medikament verzichtet werden.“ In anderen Fällen sind Medikamente gegen eine weitere Erkrankung notwendig, die aber im Zusammenhang mit den Herzmitteln bedenklich sein können. Schlussendlich ist die Mitwirkung der Stationsapothekerin ein echtes Qualitätskriterium der Klinikversorgung. Denn nach Abschluss der klinischen Therapie profitiert der Patient langfristig von der exakt auf seine Bedürfnisse abgestimmten Medikamentenverordnung mit besserer Lebensqualität.
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Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 35.000 Patienten pro Jahr, davon 14.000 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa. Unter einem Dach arbeiten fünf Universitätskliniken und Institute seit 35 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.
Weitere Informationen:
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Anna Reiss
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 97-1955
Fax 05731 97-2028
E-Mail: info@hdz-nrw.de
www.hdz-nrw.de
Anke Möller
Leitung Zentralapotheke
Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
http://Schulz C, et al. Eur J Hosp Pharm 2019;0:1-5. Doi:10.1136/ejhpharm-2019-001973
http://www.pharmazeutische –zeitung.de/ein-neuer-player-am-krankenbett 2019
http://17. September 2019: https://www.tag-der-patientensicherheit.de/
Stationsapothekerin Ilona Janzen (Mitte) bespricht mit Andrea Sulewski (Stationsleitung Pflege) und ...
(Foto: Marcel Mompour).
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Konzept für Patientensicherheit am HDZ NRW: (v.l.) Detlef Krüger, Ilona Janzen und Anke Möller
(Foto: Marcel Mompour).
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
Stationsapothekerin Ilona Janzen (Mitte) bespricht mit Andrea Sulewski (Stationsleitung Pflege) und ...
(Foto: Marcel Mompour).
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Konzept für Patientensicherheit am HDZ NRW: (v.l.) Detlef Krüger, Ilona Janzen und Anke Möller
(Foto: Marcel Mompour).
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