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18.11.2003 13:53

Verleihung der Fritz-Schumacher-Preise für Architektur und Städtebau

Dr. Stefanie Beier Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. zeichnet Architekten für hervorragende Leistungen aus

    Prof. Ludwig Schätzl, Präsident der Universität Hannover, verleiht am Freitag, 21. November 2003 um 16 Uhr im Leibnizhaus in Hannover, Holzmarkt 4, die mit jeweils 10.000 Euro dotierten Fritz-Schumacher-Preise der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Die Preise gehen in diesem Jahr an die Architekten Prof. Matthias Sauerbruch und Dipl.-Ing. Louisa Hutton sowie den Architektursoziologen Prof. Hartmut Häußermann.
    Die Fritz-Schumacher-Preise sind mit drei Studienreisestipendien an europäische Nachwuchskräfte in Höhe von je 2.050 Euro verbunden. Diese wurden Dipl.-Ing. Anna Partenheimer aus Weimar, Hana Kotyzová aus Prag, Tschechien und Micha? Teller aus Wroc?av, Polen zugesprochen.

    Die Wahl von sauerbruch hutton architekten begründet das internationale Kuratorium der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. mit dem besonderen Umgang der Architekten mit Form und Farbe. Sehr schnell erlangten sie mit ihren ersten Bauten internationale Publizität. Ihren Gebäuden und Projekten liegt ein ganzheitlicher Planungsansatz zugrunde, der Funktionalität, Nachhaltigkeit, anspruchsvolle Architekturgestaltung und große Eigenständigkeit miteinander verbindet. Die Entwicklung ihrer individuellen Sprache für den Raum und das Detail hat ihnen internationale Anerkennung eingebracht. Besonders suchen sie die Auseinandersetzung mit komplexen räumlichen und planerischen Problemen im Kontext der europäischen Stadt, mit körperlichem und visuell einprägsamem Raum, mit individueller Materialwahl und Farbigkeit. Dies bestätigen sie mit ihren jüngeren Bauten, unter anderem dem Bundesumweltamt in Dessau, den Pharma-Labors von Boehringer Ingelheim und der so genannten Experimentalfabrik in Magdeburg.

    Das Verwaltungsgebäude der Berliner Wohnungsbaugesellschaft GSW begründete ihren hohen Bekanntheitsgrad. Anfang der 90er Jahre verschaffte ihnen dieser Bau unweit des ehemaligen Grenzüberganges Checkpoint Charlie und inmitten des traditionsreichen Berliner Zeitungsviertels den Durchbruch. Das Gebäude wurde international sehr beachtet, unter anderem wegen seines besonderen Belüftungssystems. Außerdem benötigt das Haus nur etwa 60 Prozent der Energie, die ein vergleichbarer, konventioneller Bau verbrauchen würde. Für Sauerbruch und Hutton gab das GSW-Gebäude - Baubeginn war 1993 - den Ausschlag, endgültig nach Berlin umzuziehen. Seitdem haben sie eine Reihe anderer Gebäude in der Hauptstadt geplant und gebaut, darunter das Photonic-Center (1995-1998) in Berlin-Adlershof.

    Die Londoner Architektin Louisa Hutton (geb. 1957) und der gebürtige Konstanzer Architekt Matthias Sauerbruch (geb. 1955) hatten 1989 gemeinsame Büros in Berlin und London eröffnet. Heute beschäftigen sie etwa 35 Mitarbeiter. Seit Ende der 80er Jahre gewannen Sauerbruch und Hutton auch auf höchstem internationalen Niveau zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe, darunter den für das Museum für zeitgenössische Kunst in Sidney. In Deutschland erhielten sie 1999 den Deutschen Architekturpreis, 2002 waren sie für den Mies van der Rohe-Preis nominiert.

    Prof. Hartmut Häußermann, Humboldt-Universität zu Berlin, zählt zu den prominentesten Vertretern der deutschen Stadtsoziologie. Der 1943 geborene Professor forscht und lehrt am Institut für Sozialwissenschaften Stadt- und Regionalsoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Eines seiner zahlreichen Buchprojekte ist die im Jahr 2000 veröffentlichte handbuchartige Zusammenfassung der sozialwissenschaftlichen Großstadtforschung unter dem Titel "Großstadt - soziologische Stichworte".

    In seinem 2002 erschienenen Buch "Stadterneuerung in der Berliner Republik - Modernisierung in Berlin-Prenzlauer Berg" beschäftigt sich Häußermann zusammen mit dem Sozialwissenschaftler Andrej Holm und der Historikerin Daniela Zunzer mit dem Stadtumbau ohne Geld. Die zentrale Frage ist, ob die soziale Zusammensetzung der Bewohnerschaft in Sanierungsgebieten bewahrt werden kann.
    Häußermanns Aufsätze und Bücher zählen zur Grundlagenliteratur in der deutschen Stadtforschung. In seinen Forschungen und Publikationen berücksichtigt er alle Aspekte städtischer Entwicklung: von kulturellen und sozialen bis zu ökonomischen und politischen Faktoren. Dabei gelingt es ihm, umfangreiche empirische Daten sowohl auf praxisrelevante, als auch auf wissenschaftlich-theoretische Fragestellungen hin aufzubereiten.

    Nach Professuren in Kassel und Bremen ist er seit 1993 Professor für Stadt- und Regionalsoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2002 wurde er als erster Deutscher zum Präsidenten der Stadtforscher in der internationalen Gesellschaft für Soziologie gewählt. Außerdem ist er seit 2003 Mitglied der Expertenkommission "Wohnungsbaugenossenschaften" beim Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen.

    Die Fritz-Schumacher-Preise der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Hamburg werden seit 1960 jährlich durch die Universität Hannover vergeben, zu Ehren des überragenden norddeutschen Architekten Fritz Schumacher. Es werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die beispielhafte Leistungen auf den Gebieten Städtebau, Landesplanung, Architektur, Landschafts- und Grünflächenplanung, konstruktiver Ingenieurbau, Baugeschichte, Stadtökologie und Stadtsoziologie erbracht haben.

    Hinweis an die Redaktion:
    Für nähere Informationen und Bildmaterial steht Ihnen Susanne Landwehr von der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. unter 040/33 40 217 oder per Mail landwehr@toepfer-fvs.de gern zur Verfügung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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