Am 20. September entscheidet das Klimakabinett über ein Maßnahmenpaket zum Klimaschutz und zur Reduktion der Luftschadstoffbelastung in Deutschland. Wie sich der Ausstoß von Treibhausgasen schneller senken und die Klimaschutzziele erreichen lassen, damit beschäftigt sich auch die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP). In einem Symposium, das heute in Berlin stattfindet, erläutern Experten, wie es um die Atemluft in Deutschland steht und diskutieren, wie ein tatsächlich effektiver und nachhaltiger Ansatz zur Luftreinhaltung aussehen könnte.
Die Schadstoffbelastung der Luft in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Gemessen an den empfohlenen Richtwerten der World Health Organisation (WHO) liegen die Werte in Deutschland allerdings weiterhin über dem Grenzwert von zehn Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. „Die gesundheitlichen Auswirkungen sind somit nach wie vor hoch“, sagt Professor Dr. med. Pfeifer, Präsident der DGP. „Studien zeigen, dass Feinstaub, Stickoxide und andere Schmutzpartikel nicht nur der Lunge schaden, sondern auch für Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes Typ 2, Schwangerschaftsdiabetes, Demenz und weitere Erkrankungen verantwortlich sein können“, so Pfeifer. Vor allem labile Patientengruppen, wie Kinder, Ältere und chronisch kranke Menschen, sind gefährdet.
Doch nicht alle Experten schätzen die gesundheitlichen Gefahren, die von Luftschadstoffen ausgehen, als hoch ein. Das verdeutlichte die Schadstoffdebatte zu Beginn des Jahres. Dabei hatte eine kleine Gruppe von Lungenfachärzten die wissenschaftliche Basis der nach geltendem EU-Recht aktuell gültigen Grenzwerte für Stickoxid und Feinstaub als zu niedrig angezweifelt. Bei Gesundheitsbelastungen wie Rauchen oder Stress seien die Auswirkungen aufgrund wissenschaftlicher Belege sehr viel eindeutiger.
Als medizinische Fachgesellschaft sieht es die DGP als ihre Aufgabe, diese Debatte wissenschaftlich zu vertiefen. „In einem Symposium mit Experten aus Toxikologie, Klimaforschung und politischer Praxis diskutieren wir aktuelle Forschungsergebnisse und setzen uns kritisch mit den erhobenen Daten auseinander“, so Professor Dr. med. Klaus F. Rabe, Pastpräsident der DGP. Um Risikofaktoren für die Entstehung von Erkrankungen zu identifizieren, werden primär epidemiologische Studien, also Beobachtungsstudien am Menschen unter realen Bedingungen, durchgeführt. „Da sie zum Teil zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, ist es wichtig, die Methodik dieser Studien immer wieder kritisch in den Blick zu nehmen“, so Rabe. „Nur so können wir offen darüber diskutieren, welche Prioritäten und Interpretationen sich wissenschaftlich begründen lassen und wie sie sich auf politische Entscheidungen auswirken.“
Wie es um den aktuellen Stand der Schadstoffbelastung in Deutschland steht, wie die Daten zu interpretieren und welche Maßnahmen zur Luftreinhaltung sinnvoll sind, darüber diskutiert die DGP gemeinsam mit internationalen Experten wie dem WHO-Berater Professor Dr. Francesco Forastiere, Professor Dr. Bert Brunekreef vom University Medical Center Utrecht oder Professor Dr. Joel Schwartz von der Harvard University beim heutigen Symposium „Was tun für bessere Luft“ in Berlin. Das vollständige Programm des Symposiums finden Interessierte auf der Homepage der DGP.
Quellen:
(1) Umweltbundesamt (2019): https://www.umweltbundesamt.de/daten/luft
(2) World Health Organization: https://www.who.int/airpollution/ambient/health-impacts/en/
***Bei Abdruck Belegexemplar erbeten***
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Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.
Stephanie Balz
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel: 0711 89 31-168
Fax: 0711 89 31-167
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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