Helmholtz hat neun neue Innovation Labs ausgewählt. Die Forschungsprojekte sollen Wissenschaft und Wirtschaft noch enger zusammenzubringen. Dafür erhalten sie insgesamt 17,3 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren.
„In den Helmholtz Innovation Labs öffnen wir unsere Infrastrukturen für Partner aus der Wirtschaft“, sagt Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Der gegenseitige Austausch und die gemeinsame Entwicklung von Projekten vor Ort fördern den Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung maßgeblich. Ich freue mich, dass wir jetzt neun vielversprechende Projekte auswählen konnten, die ein breites Feld an wissenschaftlich und wirtschaftlich interessanten Themen abdecken.“
In den Helmholtz Innovation Labs bearbeiten Helmholtz-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler mit Kollegen aus der Industrie – vom Konzern über den Mittelstand bis zum Start-Up – gemeinsame Projekte. Da die Labs in eine langfristige Strategie eingebettet sind, geht ihr Ansatz weit über Auftragsforschung hinaus. Zudem stehen den Projektpartnern an den Helmholtz-Zentren die besonderen Infrastrukturen zur Verfügung.
Die Labs, die nun in der zweiten Ausschreibungsrunde dieses Förderinstruments ausgewählt wurden, werden für zunächst drei Jahre aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten sowie aus Mitteln der Helmholtz-Zentren und der beteiligten Unternehmen finanziert. Nach erfolgreicher Zwischenevaluation kann die Förderung um zwei Jahre verlängert werden. „Anschließend sollen sich die Labore selbst tragen, etwa über eingeworbene Drittmittel, Beiträge der Ausgründungen oder der Industriepartner“, sagt Wiestler. „Mit dieser langfristig ausgerichteten Strategie sollen die Helmholtz Innovation Labs über bisherige Transferformen hinausgehen und neue Impulse setzen.“
In der ersten Ausschreibungsrunde im Jahr 2016 waren bereits sieben Projekte für eine Förderung ausgewählt worden. Die neun aktuellen Projekte, die eine Gesamtförderung von 17,3 Millionen Euro erhalten, sind:
BaoBab (Brain antibody-omics and B-cell Lab) am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) entwickelt eine Plattform zur Herstellung und Charakterisierung monoklonaler Autoantikörper aus der Rückenmarksflüssigkeit. Diese Autoantikörper sollen zum einen als Forschungswerkzeuge, zum anderen zur Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren bei neuropsychiatrischen und neurodegenerativen Erkrankungen dienen.
Weitere Infos und Kontakt: Dr. Harald Prüß, Harald.Pruess@dzne.de
ZAIT (Zentrum für Aerogele in Industrie und Technik) am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung von Aerogelen und Aerogelverbundwerkstoffen. Das ZAIT bietet Industrieunternehmen Möglichkeiten, in gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekten Lösungen zu anwendungsrelevanten Fragestellungen aus den Bereichen extremer Temperaturisolation, Brandschutz, Energiespeicherung und selektiver Gasadsorption zu erarbeiten.
Weitere Infos und Kontakt: Prof. Dr. Barbara Milow, Barbara.Milow@dlr.de
OPTSAL (Optical Technologies for Situational Awareness) am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bringt eine Vielzahl von optischen Technologien aus der Luft- und Raumfahrt gemeinsam mit Sicherheitsbehörden sowie Wissenschafts- und Industriepartnern zur Anwendung. Ziel des Labs ist die Etablierung eines Kompetenz- und Entwicklungszentrums zur Situationserfassung im Kontext von Safety- und Security-Anwendungen. Es bietet eine einmalige Entwicklungs- und Testumgebung, um Technologien und Verfahren in einer einsatzrealistischen Umgebung zu erproben, weiterzuentwickeln und in die Anwendung zu bringen.
Weitere Infos und Kontakt: Ralf Berger, ralf.berger@dlr.de
SuFIDA (surfaced-based fluorescence immuno digital assay) am Forschungszentrum Jülich kann einzelne Marker-Moleküle für eine genauere Diagnose von schwer diagnostizierbaren Krankheiten zählen, ist digital und sensitiver als das in Forschung und Medizin eingesetzte sogenannte ELISA-Verfahren. Das Ziel des Labs ist es, gemeinsam mit starken Partnern aus Industrie und Akademie herkömmliche Verfahren zu ersetzen.
Weitere Infos und Kontakt: Prof. Dr. Dieter Willbold, d.willbold@fz-juelich.de
3D-US Lab (3D-Untertage-Seismik Lab) am Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ bündelt, standardisiert und modularisiert die bisher am GFZ entwickelte Tunnel- und Bohrlochseismik für die 3D-seismische Erkundung untertägiger Bauwerke. Die 3D-Untertage-Seismik soll durch das Lab langfristig als Schlüsseltechnologie für die effektive und sichere Errichtung und Nutzung von Untertage-Bauwerken etabliert werden.
Weitere Infos und Kontakt: Dr. Ruediger Giese, ruediger.giese@gfz-potsdam.de
FERN.Lab (Fernerkundung für nachhaltige Ressourcennutzung) am Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ soll sich als Technologieplattform für die Entwicklung und Operationalisierung anwendungsnaher, transdisziplinärer Methoden zur Nutzbarmachung von Fernerkundungsdaten etablieren. Das Lab konzentriert sich auf die Gewinnung von Geoinformationen insbesondere aus Satellitendaten für die spezifischen Bedürfnisse von Firmen, Behörden und Nichtregierungsorganisationen.
Weitere Infos und Kontakt: Dr. Daniel Spengler, daniel.spengler@gfz-potsdam.de
Ultratherm (Ultrakurze thermische Behandlung von Materialien mit Blitzlampen- und Laserausheilung) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) optimiert und entwickelt in Kooperation mit Industriepartnern Verfahren der Blitzlampenausheilung, eine Prozesstechnologie zur kurzzeitigen Bestrahlung von thermosensiblen Oberflächen mit großem Industriepotenzial in verschiedenen Anwendungsfeldern (z.B. Batterietechnik, gedruckte Elektronik). Ultratherm bietet seinen Kooperationspartnern Zugriff auf ein Labor mit mehreren Blitzlampen- und Laseranlagen sowie, in Zusammenarbeit mit dem HZDR, auf viele weitere Methoden der Materialbehandlung und Materialanalyse.
Weitere Infos und Kontakt: Dr. Lars Rebohle, l.rebohle@hzdr.de
CLEWATEC (Clean Water Technology Lab) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) erforscht neuartige und nachhaltige Technologien zur flexiblen und ressourcenschonenden Abwasserbehandlung. Im Fokus stehen zum Beispiel die Rückgewinnung wertvoller Ressourcen im Abwasser, die Entwicklung fortschrittlicher Mess- und Analysetechniken sowie die effiziente Nutzung verfügbarer Energie.
Weitere Infos und Kontakt: Dr. Sebastian Reinecke, s.reinecke@hzdr.de
FlexiSens (Smarte Sensorik) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) entwickelt und vermarktet in Zusammenarbeit mit seinen Partnern künftig neuartige Magnetfeldsensoren auf ultradünnen, flexiblen Substraten. Diese Sensoren haben ein sehr breites Anwendungsspektrum, zum Beispiel in der Elektromobilität und im Maschinenbau. Neben den schon gewonnenen Partnern sind weitere Partner aus Industrie und Forschung zur Mitarbeit an diesen neuartigen Magnetfeldsensoren eingeladen.
Weitere Infos und Kontakt: Dr. Denys Makarov, d.makarov@hzdr.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Energie, Gesellschaft, Medizin, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
Deutsch
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