Die Arbeitsgruppe Forstlicher Luftbildinterpreten sagt nach dem extrem trockenen Sommer schwere Waldschäden für das kommende Jahr voraus
Die in vielen Teilen Zentraleuropas extreme Trockenheit des Sommers 2003 hat bereits lokal zu unmittelbaren Schädigungen der Wälder geführt. Die auf der Tagung der Arbeitsgruppe Forstlicher Luftbildinterpreten (AFL) im Oktober in Wien zusammengestellten Erfahrungsberichte prognostizieren, dass es im Jahr 2004 die stärkeren Folgeschäden geben wird. "Diese werden großflächig, aber mit sehr unterschiedlicher Intensität auftreten, was auf lokal stark variierende Niederschlagsmengen, Standort- und Bestandseigenschaften zurückzuführen sein wird", sagen die beiden TU-Wissenschaftler Prof. Dr. Birgit Kleinschmit und Prof. Dr. Hartmut Kenneweg vom Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung. Beide gehören der AFL an, einem Zusammenschluss von Luftbildexperten im deutschsprachigen Raum.
Nach Erfahrungen aus früheren Trockenperioden rechnen die Luftbildexperten mit folgenden Schäden, deren Anfänge in verschiedenen Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz schon zu beobachten sind:
flächiges Absterben von Beständen oder Bestandesteilen als unmittelbare Dürrefolge, auch in Laubwäldern,
Massenvermehrungen von Borkenkäfern und anderen Insekten,
Pilzschäden in geschwächten Beständen, die über mehrere Jahre zum Absterben von Bäumen und zu einer starken Qualitätsminderung des Holzes führen,
Störungen der Mischbestandsentwicklung (z.B. durch schädigungs- und konkurrenzbedingtes Ausfallen einer Mischbaumart),
umfassende Erkrankung des Waldes mit im Einzelnen schwer vorhersehbaren Symptomen.
Besonders gefährdet sind Buche, Eiche und Fichte.
Für das kommende Jahr sagen die Luftbildexperten einen großen Bedarf an großflächigen Übersichtsinventuren über den Zustand der Wälder voraus. Mit Luftbildern und anderen Fernerkundungsmethoden stehen erprobte und standardisierte Verfahren zur Verfügung, die einen schnellen Überblick über die Schäden ermöglichen.
Die AFL appelliert an die Behörden, rechtzeitig finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um im Frühjahr 2004 mit speziellen Luftbildkameras den Zustand der deutschen Wälder nach dem extremen Sommer 2003 zu erfassen.
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Prof. Dr. Birgit Kleinschmit, Tel.:030/314-73290, E-Mail: birgit.kleinschmit@tu-berlin.de und Prof. Dr. Hartmut Kenneweg, Tel: 030/314-73491, E-Mail:
Kenneweg@ile.tu-berlin.de am Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Technischen Universität Berlin.
http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2003/pi263.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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