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25.09.2019 13:00

Hohe Auszeichnung für Berner Neurochirurgen

Inselspital Wissenschaftskommunikation
Universitätsspital Bern

    Am diesjährigen Kongress der European Association of Neurosurgical Societies EANS in Dublin erhält der Berner Arzt Prof. Dr. Andreas Raabe, Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Neurochirurgie am Inselspital, Universitätsspital Bern, eine seltene Auszeichnung: Im Rahmen der Award-Session wird er die European Lecture halten. Den European Lecture Award hat sich Andreas Raabe namentlich mit zwei Erfindungen verdient, welche die Neurochirurgie weltweit verändert und die Patientensicherheit entscheidend verbessert haben.

    Die Auszeichnung der European Lecture wird nicht alle Jahre vergeben. Sie geht an Persönlichkeiten, die mit ihrer langjährigen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit dem Wissenschaftsfeld der Neurochirurgie entscheidende Impulse verliehen haben. Der Arzt, Forscher, Entdecker und Erfinder Andreas Raabe wird zum Thema «Knowledge, wisdom, technique, technology, and the quest for near zero morbidity» sprechen.

    Die Neurochirurgie schnell und nachhaltig verändert
    In der Neurochirurgie hat das Streben nach der Vermeidung von Komplikationen höchste Priorität. Schon die kleinsten Fehlmanipulationen bei Operationen am Gehirn und an Nervenbahnen können dramatische Auswirkungen haben. Die Suche gilt daher einer Komplikationsquote nahe null. Mit zwei Erfindungen hat Andreas Raabe entscheidend zu dieser Suche beigetragen. Prof. Dr. Jürgen Beck, ärztlicher Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Freiburg ordnet die Leistung seines Kollegen so ein: «ICG-unterstütze Angiografie und Dynamic Mapping haben die Arbeit der Chirurgin und des Chirurgen durch eine ‘zusätzliche Hand’ und ein ‘zusätzliches Auge’ entscheidend verbessert. Die neuen Werkzeuge sind derart intuitiv in der Anwendung, dass Chirurginnen und Chirurgen sie ohne Weiteres in ihre Tätigkeit integrieren».

    Vier Säulen für die Neurochirurgie
    Die stete Verbesserung der Neurochirugie und somit der Patientensicherheit basiert auf den vier Säulen «Wissen», «Weisheit», «Technik» und «Technologie». Diese tragen, so Andreas Raabe, zur kontinuierlichen Entwicklung des Medizinfelds bei. Die Erhaltung des Wissenstands durch Auffrischung des Gelernten und der Aufnahme von neuem Wissen ist eine zentrale Aufgabe der Chirurginnen und Chirurgen. In Zeiten eines Informationsüberflusses sind dazu neue Rezepte unabdingbar. Hier kann wie auch im Operationssaal selbst kann die Technologie einen Beitrag zur Qualitätsverbesserung leisten. Ein neues Softwareprinzip zum medizinischen Lernen ist daher auch Inhalt eines aktuellen Forschungsprojektes am Inselspital, Universitätsspital Bern. Der technologische Fortschritt ersetzt aber nicht die manuellen Fertigkeiten. Die Bedeutung der chirurgischen Technik ist und bleibt ein tragende Säule in der Neurochirurgie – genauso wie die Weisheit, die auf der Basis von Erfahrung und Gelerntem den Fokus auf die Zukunft richten soll.

    Innovationen erhöhen Patientensicherheit
    Andreas Raabes besonderes Verdienst in der Neurochirurgie liegt in einem steten Streben nach Lösungen in praktischen Fragen und Problemstellungen der Patientensicherheit. So ist Andreas Raabe verantwortlich für die Erfindung und marktreife Entwicklung des dynamischen, kontinuierlichen Mappings mittels Sonde während einer neurochirurgischen Hirnoperation. Es handelt sich hierbei um eine spezielle Sonde, die in der Lage ist, während der operativen Entfernung von Tumorgewebe, eine sichere Distanz zum Gewebe der Bewegungsbahn anzuzeigen. Nähert sich der Operateur während der Resektion von Tumorgewebe kritisch der intakten Bewegungsbahn, ertönt ein warnendes Klopfgeräusch. Stärkere Bewegungsstörungen aufgrund unbeabsichtigter Verletzungen des gesunden Gehirngewebes bei Operationen dieses speziellen Tumortyps konnten mit Hilfe der Sonde von 10 % auf 5 % der Fälle halbiert werden.
    Eine weitere Erfindung ist die strahlenlose Gefässdarstellung (Indozyanin-Angiographie) in der Resektion von Aneurysma. Sie hilft, nicht optimale Resultate schon während der Operation zu identifizieren und damit Hirnschläge und/oder inkomplette Aneurysmaklippungen zu vermeiden. Auch diese Methode hat die Patientensicherheit weltweit verbessert und hat geholfen die Komplikationsquote von 10 % auf 3 % zu reduzieren.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Andreas Raabe, Direktor und Chefarzt Universitätsklinik für Neurochirurgie, Inselspital, Universitätsspital Bern


    Weitere Informationen:

    https://eans2019.com/ Website zum diesjährigen Kongress EANS


    Bilder

    Wenn man ein Problem einige Zeit immer wieder begegnet, es immer neu betrachtet und denkt, kommt manchmal plötzlich eine Idee für eine neue Lösung. Raabe bei der Operation….
    Wenn man ein Problem einige Zeit immer wieder begegnet, es immer neu betrachtet und denkt, kommt man ...
    Insel Gruppe AG
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    Wir müssen uns überlegen, wie wir Wissen in Zukunft lehren und lernen wollen. Es gibt eine ungeheure Flut von Informationen. Die Verdichtung dieser Informationen zu Wissen und endlich
    Wir müssen uns überlegen, wie wir Wissen in Zukunft lehren und lernen wollen. Es gibt eine ungeheure ...
    Insel Gruppe AG
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    Anhang
    attachment icon Medienmitteilung EANS European Lecture Award Prof. Raabe

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Wenn man ein Problem einige Zeit immer wieder begegnet, es immer neu betrachtet und denkt, kommt manchmal plötzlich eine Idee für eine neue Lösung. Raabe bei der Operation….


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    Wir müssen uns überlegen, wie wir Wissen in Zukunft lehren und lernen wollen. Es gibt eine ungeheure Flut von Informationen. Die Verdichtung dieser Informationen zu Wissen und endlich


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